AW: Trotz Vergewaltigung schwul?
Wenn ich es hier doch tue, ist es weil ich den Eindruck habe, du würdest Homosexualität oder Schwulsein als etwas negatives empfinden. Warum? Damit diskriminierst du dich ja selber.
Ich denke, dass das negative Bild welches du von der Homosexualität hast, aus welchen Gründen auch immer, dein großes Problem ist, und nicht die Tatsache, dass du es bist.
Damit schlepps du aber ein längst nicht mehr so verbreitetes Vorurteile mit dir mit - ich denke, dass du dich damit befaßen solltest - vielleicht sogar im Rahmen einer psychologischen Beratung oder Hilfestellung.
Du solltest lernen es zu akzeptieren und dies in keinem Fall als einen so genannten Mackel, sondern als eine andere Normalität - die genau so normal ist wie die Heterosexualität, nur dass sie Prozentual weniger verbreitet ist.
Und schon wieder empfinde ich es als Unterstellung, wenn du da schreibst, Miriam. Kain hat mit keinem Wort Schwulsein als negativ dargestellt, und wenn du das da hineininterpretierst, solltest vielleicht eher
du dich damit befassen, woher das wohl kommt, Miriam.
Ich sehe es vielmehr so, dass Kain sich darüber wundert, dass er trotz dieser Vergewaltigungserfahrung in seiner Kindheit überhaupt an den Sex mit Männern/einem Mann weiter herangewagt hat, zumal das ja nun auch nicht ganz so alltäglich ist wie Sex zwischen verschiedengeschlechtlichen Partnern.
Es ist ja auch heute noch für viele Männer, die nicht so ein schlimmes Erlebnis hatten, gar nicht so einfach, diesen ersten Schritt zu machen, und festzustellen, dass sie schwul sind.
Kains Gedanken lassen sich meiner Meinung nach in gewisser Weise auch mit denen vieler heterosexuellen Frauen vergleichen, die ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie trotz einer Vergewaltigung durch einen Mann ihren Spaß am Sex mit Männern nicht verloren haben. Ich kenne mehrere Fälle, wo das eingeweihte Umfeld (und dort besonders heterosexuelle Männer) zumindest eine anschließende Zurückhaltung der Opfer geradezu erwartet haben.
Lieber Kain,
ich finde es richtig und mutig von dir, dass du dich von diesem schlimmen Ereignis nicht hast einschüchtern lassen und deinem Körper die Freiheit geschenkt hast, selbst zu erkunden, was für ihn am schönsten ist, ohne dass das Jugendtrauma ihn daran hindern konnte. Gerade deswegen gehörst du meiner Meinung nach nicht zu denen, die in dieser Hinsicht eine psychotherapeutische Beratung brauchen, im Gegenteil, du scheinst deine schlimme Erfahrung gut verarbeitet zu haben.
Alles Gute weiterhin
Lenka