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Tischregeln

AW: Tischregeln

Also, ich fühl mich nicht als Erziehungsautorität anderer Leute Sprößlinge. Deshalb stricke ich auch nicht gleich eine Maßnahme, wie man überhaupt und insgesamt diesem Problem beikommen könnte. Ich meine, wenn einem etwas nicht passt, dann gehts immer nur um das, was grad im Moment geschieht.

Wenn ich eingeladen bin zum Essen und die Eltern finden es nicht der Mühe wert, ihrem eigenen Kind klarzumachen, dass es Spielregeln gibt, wie so eine Situation normalerweise laufen sollte, denn stört mich das zwar, aber ich will trotzdem auch was abhaben vom Essen.

Ich lebte mal eine Zeit lang mit einer kleinen Familie unter einem DAch, wo die Eltern auch der Meinung waren, es sei nicht ihre Aufgabe, ihrem Kind gewisse Umgangsformen beizubringen, geschweige denn vorzuleben. Was sie allerdings nicht daran gehindert hat, ihr niedliches Bürschchen vor allen Widrigkeiten des Lebens zu schützen. Ja, es war mühsam....

Der Hinweis auf das Benehmen zu Hause ginge in diesem Fall ins Auge.

:clown2:
 
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AW: Tischregeln

Als Großeltern sagen .....so wie man sich zu Hause benimmt, nur so kann man es
außer Haus und blamiert sich dort nicht.
:katze:
Vielleicht lohnt sich der Versuch, Weberin! :blume1:
Aber wahrscheinlich wäre die WORTWAHL
(Das treffende Wort)​
dabei nicht ganz unwichtig ... :confused::)
Erwischt :zunge3: - ...dann macht man es ausser Haus richtig. (Gut so?):)

Also, ich fühl mich nicht als Erziehungsautorität anderer Leute Sprößlinge.
Der Hinweis auf das Benehmen zu Hause ginge in diesem Fall ins Auge.
:clown2:

Kinder in diesem Alter (Halbstarke) belehren zu wollen, ist sowieso schon schwer. Aber Vorleben und
das Kopieren anzustacheln beginnt im Kleinkindalter.
Im Kindergarten Ellenbogen vom Tisch, Messer und Gabel benutzen.
Zu Hause das Gleiche fordern und üben. Dann fällt es später nicht schwer.

Ganz sicher: Benehmen wird im Elternhaus vorgelebt.
(Das Leben bringt genug Veränderungen mit sich.)


:katze3:
 
AW: Tischregeln


Kinder in diesem Alter (Halbstarke) belehren zu wollen, ist sowieso schon schwer. Aber Vorleben und
das Kopieren anzustacheln beginnt im Kleinkindalter.
Im Kindergarten Ellenbogen vom Tisch, Messer und Gabel benutzen.
Zu Hause das Gleiche fordern und üben. Dann fällt es später nicht schwer.

Ganz sicher: Benehmen wird im Elternhaus vorgelebt.
(Das Leben bringt genug Veränderungen mit sich.)


:katze3:


Also Weberin, ich tu mich da ein bisserl schwer, wenn ich lese, im Kindergarten sollten Kinder solche Benimmregeln lernen, wie 'Ellenbogen vom Tisch'.
Hier sehe ich eine der Wurzeln des Benimm-Problems. Was haben Ellenbogen auf dem Tisch damit zu tun, dass Kinder lernen sollten, ihre Mitmenschen auch mit ihren Bedürfnissen wahrzunehmen? (Ich glaube allerdings auch nicht, dass Kinder im Kindergartenalter das schon sehen können!)

Ich gehöre zu den Eltern (und Großeltern!), die es nicht für notwendig ansehen, die Kinder mit diesen Etikette-Zwängen zu dressieren. Ich habe versucht, und mE ist es mir auch gelungen, meinen Kindern nahezubringen, dass andere Menschen respektiert werden wollen, genauso wie sie selbst respektiert werden wollen. Und dazu gehört nun mal ein freundlicher Umgang.

Es gibt eine bekannte österreichische Schriftstellerin, Christine Nöstlinger, die einmal schrieb: "Unsere Kinder werden für außer Haus erzogen." Soll heißen Kinder benehmen sich zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung immer freier und weniger kontrolliert als in fremder Umgebung.
 
AW: Tischregeln

Was haben Ellenbogen auf dem Tisch damit zu tun, dass Kinder lernen sollten, ihre Mitmenschen auch mit ihren Bedürfnissen wahrzunehmen? (Ich glaube allerdings auch nicht, dass Kinder im Kindergartenalter das schon sehen können!)

Kinder können m.E. ziemlich schnell erkennen, dass es nicht
überall zu den "Bedürfnissen" ihrer Mitmenschen gehört,
sich mit den Ellenbogen auf Tischen abzustützen. Außerdem
sehen sie bald, dass es besser (bequemer) ist, "freihändig"
zu essen ... ... oder sogar lustiger ... :)
 
AW: Tischregeln

@Blacksheep
Unter #1 von Thorsten steht Tischregeln

Wir in der DDR haben das so kennen gelernt.
Dabei wurden auch die Kinder mitgezogen (nicht erzogen), die das in ihrem Zuhause nicht kennen lernen konnten. Ohne Zwang.

Ich kann behaupten, dass meine Kinder und auch Enkelkinder gern in den Kindergarten gingen. Dort wurden nicht nur Tischsitten vermittelt.

Im Kindergartenalter 3 - 6 Jahre lernen Kinder sehr schnell.

Freundliche Grüsse
Weberin

:katze:
 
AW: Tischregeln

Im Kindergartenalter 3 - 6 Jahre lernen Kinder sehr schnell.
Freundliche Grüsse
Weberin
:katze:

Genau, zum Beispiel in schwedischen Kindergärten.
Allerdings lassen sich dann gerade in diesem Altersbereich
sogar bei Geschwistern erstaunlich unterschiedliche
Verhaltensweisen bei Tisch beobachten ... :)
 
AW: Tischregeln

Hi Thorsten!

Ich finde es allemal besser sein Missfallen verbal zu äußern. Auch, wenn es nicht sofort ankommt, bzw. etwas bewirkt, weiß der Jugendlich dann wenigstens, wodurch er das Missfallen erregt hat! Eisiges Schweigen ist eher eine Form von Bestrafung und lässt einen im Regen stehen, es verwirrt.

Nun, man könnte gucken, wo der "überlegene" Jugendliche seine Schwächen hat und ihm über diese gezielt zeigen, dass er keinen Grund hat, sich innerlich auf einen Thron zu stellen!
Z.B., indem man ihn erstmal für seine Stärke anerkennt und dann fragt, ob er in allen Bereichen so fit ist und ob es was gibt, wo er sich eben nicht so kompetent oder sogar unterlegen fühlt. Das wäre die sanfte Methode! :D

LG

EarlyBird :)

Und was wäre die harte Methode? Im Sport habe ich da so einen Kandidaten, der ist mit seinen sechzehn Jahren einfach besser als wir alle und kann sich seine Zukunft auch gut ausrechnen, so sehr, daß das alte Schema "der Ältere prüft und empfiehlt" nicht greift.
 
AW: Tischregeln

Und was wäre die harte Methode? Im Sport habe ich da so einen Kandidaten, der ist mit seinen sechzehn Jahren einfach besser als wir alle und kann sich seine Zukunft auch gut ausrechnen, so sehr, daß das alte Schema "der Ältere prüft und empfiehlt" nicht greift.


Die harte Methode wäre, dass man ihn gezielt da vorführt, wo seine Schwächen sind, damit er wieder auf dem Boden der Tatsachen landet, die nun mal nicht nur aus Sport bestehen. Andererseits erledigt das meist das Leben selbst - Hochmut kommt vor dem Fall, weil, wenn man zu erhaben ist, um sich um den anderen "Kleinscheis" zu kümmern, übersieht man schnell etwas Wichtiges!
 
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AW: Tischregeln

Die harte Methode wäre, dass man ihn gezielt da vorführt, wo seine Schwächen sind, damit er wieder auf dem Boden der Tatsachen landet, die nun mal nicht nur aus Sport bestehen. Andererseits erledigt das meist das Leben selbst - Hochmut kommt vor dem Fall, weil, wenn man zu erhaben ist, um sich um den anderen "Kleinscheis" zu kümmern, übersieht man schnell etwas Wichtiges!

Die andere, ebenso harte, aber lehrreichere Methode ist, ihn bei seinen Fähigkeiten beim Schopfe zu packen und ihn aufzufordern, das, was er kann, anderen beizubringen - sportlich gesagt: ihn vom (jugendlichen) Spieler zum Trainer zu machen. Da kippt sein Spiel erstmal, weil er nicht mehr nur an sich selbst denken darf, und seine eigenen Ideen werden erst einmal abgelehnt. Plötzlich muß er nachdenken darüber, was er wie macht und warum, weil er aufgefordert wird, sein hervorragendes Tun anderen zu erklären - die moralische Kritik der Trainierten bekommt er noch frei Haus dazu.

Und dann kann jeder Beteiligte auch auf den "Kleinscheiß" vergessen, earlybird, sagte ich das nicht schon: Sport ist eine Schule fürs Leben.

Kurz in den Alltag übersetzt:
Wenn 10-jährige sich das Essen grabschen, müssen sie aufgefordert werden, das Essen zuzubereiten. Wenn sie sich der Aufforderung widersetzen, bekommen sie eben so lange nichts zu essen, bis sie nicht den Teig geknetet oder die Erbsen gepalt haben. (Zwiebeln schneiden erst ab zwölf)

Papa und Mama schieben die Pizza in die Röhre - Pech gehabt, Erziehung; Pech gehabt, ihr Tischregeln.

Gruß,
Thorsten
 
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