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Süchte

AW: Süchte

ad 1.) Nicht alle Gesetze sind "unsere" Gesetze; kein Mensch hat ein Naturgesetz geschaffen.
Gesetze werden von UNS durch Setzungen des stets gleichartig Erscheinenden erst gedacht und formuliert. Wir richten uns danach aus, lassen uns von ihnen formen.
Viel zu vieles was hierbei auch als "Natur"-Gesetz um die Ohren wird, beruht aber auf Gleichmacherei (= !) damit wir es überhaupt denken können.
So formen wir uns durch unser Denken-Müssen, manchmal etwas hinein was nicht immer natürliche Zwangsläufigkeit besitzt.

Zu 1 und 2.) Beides schließt die Richtigkeit unser beider Theorien nicht aus.
Das sehe ich genauso ... wobei Ursachenforschung im Sinne einer Erstbegründung auch stets Diskursmöglichkeiten offenhält :)

Sucht = Gier = Übertreibung und schaltet den Verstand aus; ich darf das behaupten, denn ich leide selbst an Fress- und Bildschirmsucht.

Wir brauchen keine Sucht - ein (eigener, vom Verstand kontrollierter) Wille als Antriebskraft genügt.

Liebe Grüße

Zeili
Tritt Sucht = Gier nicht auch als Antriebskraft mit einen vom Verstand kontrollierten Willen zutage? Management-Seminare geben hier dem Bedürftigen noch Anleitung.
Ab welchen Zeitpunkt dabei Übertreibung einsetzt ist eine Ermessensfrage, es ginge dabei um Maßstäbe ... über welche sich natürlich herrlich streiten lässt ;)

So halte ich es ganz fromm, mit Streit vermeiden:
"Die Gier ist immer das Ergebnis einer inneren Leere." Erich Fromm aus: 'Die Kraft der Liebe'

lg Soliton
 
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AW: Süchte

So halte ich es ganz fromm, mit Streit vermeiden:
"Die Gier ist immer das Ergebnis einer inneren Leere." Erich Fromm aus: 'Die Kraft der Liebe'

lg Soliton
Der Erich Fromm, war ein Guter (kein Gutmensch nach derm modernen Verständnis) und möge in unserem Bewusstsein weiterleben.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Süchte

alle süchte werden überbewertet - v.a. von den süchtigen selbst ;)
Überbewertet ist, glaube ich, nicht das richtige Wort, ich würde sagen, während man süchtig ist, werden sie verharmlost.

Ich rauchte mit einer 3-jährigen Unterbrechung von 1962 bis 1994; während dieser Zeit versuchte ich vier- bis fünfmal sukzessive aufzuhören, also von 25 Zigaretten eine Woche lang auf 20 usw. und fand immer wieder einen Grund dazu, wieder voll anzufangen, zum Wochenende noch intensiver (als Kommunikationsmittel, Gselchtes hält sich länger usw.). Als mich dann dabei ertappte, dass ich um 22.30 (!) Uhr alle Sakkos und Hosen nach einem Zigarettenstummel durchsuchte und - in der Suche erfolglos - mich noch einmal bekleidete und zum nächsten Automaten eilte, um eine frische Packung zu holen, kam - Gott sei Dank - der berühmte Klick im Hirn. Ich kaufte mir ein kleines Buch, hielt mich akribisch an alle Ratschläge und gewöhnte es mir in einem Urlaub von heute auf morgen ab. Nach 3 Monaten war das Ärgste überstanden.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Süchte

Überbewertet ist, glaube ich, nicht das richtige Wort, ich würde sagen, während man süchtig ist, werden sie verharmlost.

ein süchtiger verharmlost seine süchte nicht, weil er ganz genau weiß, wann er die grenze zur sucht überschritten hat. was ein süchtiger allerdings schon macht ist, dass er nach außen hin vermittelt, das wäre alles nicht so problematisch. wie er es selber sieht und was er andere sehen lässt, lässt daher den eindruck aufkommen, er würde das verharmlosen - das ist aber nicht so.

was ich mit überbewerten meine ist, dass der sucht zuviel spielraum gegeben wird, man glaubt selbst, dass man nicht mehr davon loskommt, das wird einem ja auch immer wieder von allen seiten so vermittelt.

Ich rauchte mit einer 3-jährigen Unterbrechung von 1962 bis 1994; während dieser Zeit versuchte ich vier- bis fünfmal sukzessive aufzuhören, also von 25 Zigaretten eine Woche lang auf 20 usw. und fand immer wieder einen Grund dazu, wieder voll anzufangen, zum Wochenende noch intensiver (als Kommunikationsmittel, Gselchtes hält sich länger usw.). Als mich dann dabei ertappte, dass ich um 22.30 (!) Uhr alle Sakkos und Hosen nach einem Zigarettenstummel durchsuchte und - in der Suche erfolglos - mich noch einmal bekleidete und zum nächsten Automaten eilte, um eine frische Packung zu holen, kam - Gott sei Dank - der berühmte Klick im Hirn. Ich kaufte mir ein kleines Buch, hielt mich akribisch an alle Ratschläge und gewöhnte es mir in einem Urlaub von heute auf morgen ab. Nach 3 Monaten war das Ärgste überstanden.
Liebe Grüße
Zeili

siehste, genau das mein ich...
das ist aber kein verharmlosen, sondern das sind ausreden, weil man sichs nicht zutraut.

bei zigaretten mach ich das noch heute. ich rede mir ein, ich rauche gerne (tu ich auch wirklich), aber eigentlich sollte ich schon aufhören, weil ich auch selber merke, dass es mir nicht guttut. ich traus mir aber selber nicht zu, weil ich angst vor den vielgepriesenen entzugserscheinungen und versuchungen habe... :)
 
AW: Süchte

Rauchen, Trinken & TV bin ich nach etwa 30 Jahren losgeworden.

Hab dazu wochenlang gedanklich einen "Ekel-Schirm gegen das Sucht-Ghetto" aufgebaut, :spei2:
also eine Art :megaphon: "Hass gegen die Unfreiheit bzw. Fremdbestimmung durch Abhängigkeit".

Also: Selbst-was-ändern statt in Situations-Gejammer-untergehen, ist inzwischen (m)eine gut
wirksame Übungs- & Kraft-Quelle gegen Süchte & Gewohnheiten ... geworden.

Fazit: Mehr Selbst-Liebe & -Bestimmung erspart einem die (Selbst)sucht. :regen:
 
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