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Studiengebühren?

AW: Studiengebühren?

@ Rhona
Danke für die Erläuterung. - So ist Dein Vorschlag mindestens(!) ernsthaft diskutabel.
Gruß Ziesemann

Mein Gott, welche Ehre! Mein Vorschlag ist mindestens! diskutabel.
Wie es aussieht, hätte ich die Zeit, die ich in diesem Thread mit Schreiben vergeudete, besser Macbeth gewidmet. Aber zumindest wurde mein Beitrag von Ziesemann nicht soweit verworfen, dass er ihn ignorierte.
Ich liebe dieses väterliche und gönnerhafte "Köpfchenstreicheln".

Rhona <<<<<<<<< dumm, aber lernwillig :daisy:
 
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AW: Studiengebühren?

Hallo Ziesemann.

Ich sehe in deinen Argumentationen eigentlich nur politisches Denken. Probleme „leicht modifizieren“, damit man noch in Zukunft zutun hat, seinen Posten behält und nirgends aneckt...und die Wähler trotzdem in sanfter Dummheit und erträglichem Groll wahrt.

Du redest von Politik. Ich rede von der Wahrheit und Lebensfreundlichkeit.
Welcher krieg war je notwendig, doch höchstens für die Politiker.
Lieber Bernd, in der Tat: In einem Forum über Politik denke und schreibe ich politisch. Was und wie denn sonst? Sonst kann ich gleich zu den Philosophen mit ihrer Unverbindlichkeit gehen.
"Wahrheit und Lebensfreundlichkeit" stehen nicht im Gegensatz zur Politik; es gibt auch sehr menschenfreundliche Politik. - Muß ich wirklich dazu Beispiele aufführen?!
Deine Frage, welcher Krieg war je notwendig? Ach was, niemals mußte ein Verteidigungskrieg gegen einen verbrecherischen Aggressor wie z.B. Hitler geführt werden?! Wer sich, wie Du es anscheinend willst, in ein Lamm verwandelt, ruft die Wölfe auf den Plan.
Du hast in Steuerfragen zweifellos ein detaillierteres Wissen als ich - allreight.
Aber weil ich meine, wir sollten nicht in eine fachspezifische Diskussion eintreten, versuche ich, die Probleme sozusagen auf eine Makroebene zu heben.
*lächel * Wenns nicht mehr weiter geht, ist der Staat dann plötzlich menschlich.

Ich weiß, wie die Meinung der Bürger zustandegekommen ist? Willst du das wissen?
Der Staat sind wir. Der Staat ist ein abstraktes Konstrukt, sein konlretes Handeln wird durch Menschen vollzogen, die irren, machen Fehler und gelegentlich auch Richtiges.
Fehler- und Irrtumsfreiheit gibt es nur im Paradies, und selbst dort wurde bekanntlich gesündigt.

Wir retten Bauwerke, aber treten auf Menschen
Bernd, Bernd, was soll ich zu einem solchen Satz sagen?! Welchen, wie ich finde, unsinnigen Gegensatz konstruierst Du da?! Das eine hat doch nichts, absolut gar nichts mit dem anderen zu tun.

Ich muss mehr Schlaftabletten nehmen, wenn ich das hier alles lese.

Ich muss dir ganz ehrlich sagen, mich interessiert dieses politische Denken gar nicht. Es beschäftigt doch nur die, dies bezahlt bekommen.

Viele Grüße
Bernd (tut mir leid, ich hab mich schon wieder aufgeregt, und hatte eigentlich versprochen, das nicht mehr zu tun)
Keinesfalls solltest Du Dich aufregen, auch wenn ich wieder eine dumme Frage zu stellen habe, wieso politisches Denken "nur die" beschäftigt, die dies bezahlt bekommen. Bedauerlicherweise habe ich noch nie einen müden € dafür erhalten.
Im Übrigen gilt für Dich auch der Satz, den ich nachstehend als letzten für Rhona geschrieben habe.

@Rhona
Ich bedaure, Dich touchiert zu haben. Wenn mir jemand sagte, daß mein Vorschlag mindestens ernsthaft diskutabel ist, also diskussionswürdig mit einer nach oben offenen positiven Bewertungsskala, dann würde ich mich darob freuen. - Ich bedaure sehr, daß Du mich nicht so verstehen konntest.
Im Übrigen empfehle ich sehr, lieber Macbeth oder anderes zu lesen als sich der Lektüre des Forums zu widmen und in ihm zu schreiben. Ich realisiere dies von Zeit zu Zeit, indem ich Urlaub davon nehme, wie in Bälde auch wieder.
Grüße an Euch Beide - Ziesemann
 
Nachtrag für Bernd

Auf einer langen Wanderung habe ich mir heute Deinen Beitrag noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Bernd, Politik ist kein Feld der Wahrheitssuche. Es geht nicht nur, aber eben auch um Macht.
Und der Gesetzgeber ist kein Gremium zur Förderung der Freundlichkeit, sondern er versucht, aus der Vielzahl der Möglichkeiten jene zu finden, welche den relativ geringsten Nachteil und den relativ größten Vorteil hat. Dabei wird er von vielen I-Kreisen (Ignoranten, Intriganten und Interessenten) beeinflußt.
Und wenn es Dir um "Wahrheit" geht, dann verstehe ich Deine fachspezifischen Ausführungen zum Halbeinkünfteverfahren, zum Grenzsteuersatz und der Organbesteuerung schon gar nicht. - Du kannst doch nicht glauben, daß, selbst wenn alle Deine Vorschläge realisiert würden, Du dann der Wahrheit auch nur einen Schritt näher gekommen bist - von der philosophischen Frage, was diese ist, einmal ganz abgesehen.
Noch eines: Ich halte jede, aber auch jede Wette, daß es keine einzige politische Entscheidung gibt, die nur Vor- oder nur Nachteile hat. Irgendwer profitierrt davon, ein anderer wird geschädigt. Das gilt auch für das PRO und CONTRA von Studiengebühren - um zum Thema zurückzukehren.
Beste Grüße
Ziesemann
 
AW: Studiengebühren?

von Ziesemann:
Auf einer langen Wanderung habe ich mir heute Deinen Beitrag noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Bernd, Politik ist kein Feld der Wahrheitssuche.
*mir Notzitzen mach*

Ich finde deine Beiträge sehr schön und sehr wissenswert. Danke dir, hab sie erst jetzt entdeckt, war leider etwas länger im Urlaub... und denke sehr oft darüber nach.

Liebe Grüße und bis bald
Bernd
 
AW: Studiengebühren?

*mir Notzitzen mach*

Ich finde deine Beiträge sehr schön und sehr wissenswert. Danke dir, hab sie erst jetzt entdeckt, war leider etwas länger im Urlaub... und denke sehr oft darüber nach.

Liebe Grüße und bis bald
Bernd
Lieber Bernd, leider entdecke auch ich erst jetzt, daß Du zu diesem Thema noch einmal etwas gesagt hast. - Ich danke Dir für Dein freundliches Kompliment. Mehr kann ein Diskutant nicht erwarten, als daß über seinen Beitrag noch mal nachgedacht wird.
Weißt Du, Bernd, so wie das Gutgemeinte oft das Gegenteil vom Guten ist, so sind auch die - scheinbar! - sozialsten Gesetze in ihren Auswirkungen höchst unsozial - können es jedenfalls sein.
Wenn ich lese, wie in einem anderen Thread die Verteilungsorgien gefeiert werden, alle, (auch der letzte Faulenzer), sollen eine "bedarfsorientierte Grundsicherung" erhalten - ist doch irre sozial und "gerecht", nicht wahr?! - aber nicht einmal wird gefragt, was jene davon halten, die Tag für Tag malochen und deren Schere zwischen Brutto- und Nettoeinkommen immer weiter auseinander klafft.
Ich verreise am Sonntag für 10 Tage; bitte nicht enttäuscht sein, wenn Du wieder längere Zeit auf eine Antwort warten mußt.
Beste Grüße - Ziesemann
 
AW: Studiengebühren?

Bevor man über das Studium und seine Entkopplung vom Wohlstand spricht, müsste man meiner Meinung nach erst die Schulbildung davor betrachten. Und hier ist Österreich im EU-Vergleich bei den Schlusslichtern!
Die Politik hat es hier verabsäumt, ein Umfeld zu schaffen, in dem bereits Kinder im Volksschulalter ein bestimmtes Niveau erreichen können - unabhängig vom Elternhaus.

Vereinfacht gesagt: Unterschichtkindern sitzen in ihrer Freizeit vor der Glotze, während Kindern aus gebildeteren Familien in ihrer Freizeit weitaus mehr niveauvolle Unterhaltung geniessen wie Musikunterricht, Literatur oder auch Gespräche mit den Eltern.
Eine Ganztagsschule wäre hier nur eine von vielen möglichen staatlichen Maßnahmen.

Hier aber erst im Studentenalter anzusetzen - und das dann mit Studiengebühren ist ein ziemlich kurzsichtiger Ansatz.
 
AW: Studiengebühren?

Vereinfacht gesagt: Unterschichtkindern sitzen in ihrer Freizeit vor der Glotze, während Kindern aus gebildeteren Familien in ihrer Freizeit weitaus mehr niveauvolle Unterhaltung geniessen wie Musikunterricht, Literatur oder auch Gespräche mit den Eltern.
Eine Ganztagsschule wäre hier nur eine von vielen möglichen staatlichen Maßnahmen.

Hier aber erst im Studentenalter anzusetzen - und das dann mit Studiengebühren ist ein ziemlich kurzsichtiger Ansatz.

Richtig, aber das eine schließt das andere nicht aus. Gegen Bildungsrückstände hilft oft schon ein ganz einfaches und sehr billiges Mittel: Die Glotze abschaffen.
Nur, was hat das damit zu tun, daß der Sohn des Chefarztes auf Kosten der Arbeiter studieren darf?
Wußte gar nicht, daß sich noch mal jemand für dies Thema interessiert.
 
AW: Studiengebühren?

meinen Senf dazu
(aus der Sicht eines Seniors, der sich gerade in die Liste der Alterstrentner immatrikuliert hat)

das Erststudium für eine Regelstudienzeit sollte für jeden gebührenfrei sein,

und es sollte für unbemittelte Studenten in dieser Zeit auch ein Bafög geben,
das ich aber einschränken würde:

nicht für überlaufene Studienrichtungen und für Fächer, bei denen die Absolventen dann voraussichtlich gleich in die Arbeitslosigkeit gehen.

Mehr Förderung für die Naturwissenschaftler und techniker, an denen heute Mangel herrscht,
die aber das Land voranbringen können und die Kassen wieder füllen,
aus denen das Geld für die Bildung genommen werden muß.

meint Claus
 
AW: Studiengebühren?

das Erststudium für eine Regelstudienzeit sollte für jeden gebührenfrei sein,
Eben nicht! Dann haben wir doch wieder das Unrecht, daß die Tochter aus begütertem Hause ein später brotloses Kunststudium oder ein Orchideenfach wie prähistorische Kulturen in Ozeanien belegt, und die Allgemeinheit darf für ihr Hobby aufkommen.
Die geplanten Kredite für Studenten sind derartig zinsbillig und mit solch langen Annuitäten ausgestattet, daß u.U. schon ein Praktikant mit kleinen Tilgungen beginnen kann.
Ob man gänzlich Minderbemittelten BAFÖG geben sollte? Auf den ersten Blick "ja"; aber ich warne vor Mißbrauch. Es verursacht einen gewaltigen bürokratischen Aufwand, festzustellen, ob jemand wirklich "arm" ist und nicht mietfrei in Omas Häuschen wohnt, das er via Schenkung bereits erhalten hat. (Habe auf diesem Feld sogar einschlägige Erfahrungen)
 
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AW: Studiengebühren?

Eben nicht! Dann haben wir doch wieder das Unrecht, daß die Tochter aus begütertem Hause ein später brotloses Kunststudium oder ein Orchideenfach wie prähistorische Kulturen in Ozeanien belegt, und die Allgemeinheit darf für ihr Hobby aufkommen.

Doch, aus dem Prinzip der Chancen-Gleichheit heraus.

wenn die Tochter aus begütertem Hause glaubt, aus Berufung die prähistorischen Kulturen studieren zu müssen, sollte sie diese chance bekommen.
Warum der minderbemittelte und nicht sie?
 
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