Rudolf Steiner verstand unter Anthroposophie einerseits eine umfassende („kosmologische“) Anschauung des Menschen und der Welt, die er als Lehre vertrat und verbreitete, andererseits einen Erkenntnisweg als eine
wissenschaftliche Methode zur Erforschung des
Übersinnlichen („Geistigen“). Die Bezeichnung „Anthroposophie“ wählte er als Kontrast zum Begriff der „
Anthropologie“. Letztere behandele dasjenige, was für den Menschen durch seine Sinne und den sich an die Sinnesbeobachtung haltenden
Verstand über die Welt erfahrbar sei; erstere dagegen beinhalte das „Wissen des Geistesmenschen“ und erstrecke sich auf alles, was dieser in der „geistigen Welt“, d. h. im Übersinnlichen, wahrnehmen könne.
Synonym zu der Bezeichnung „Anthroposophie“ verwendete Steiner auch andere Begriffe wie „Theosophie“, „Geheimwissenschaft“ oder „Geisteswissenschaft“, um seine Lehre und seine „Forschungsmethode“ zu kennzeichnen. Von „Theosophie“ sprach er jedoch nur während seiner Tätigkeit im Rahmen der
Theosophischen Gesellschaft (1902–1913). „Geisteswissenschaft“ war dagegen auch später noch eine von ihm gebrauchte synonyme Bezeichnung für seine Weltauffassung.
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