• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Sprüche, Weisheiten, Zitate

Werbung:
Das Leben ist ein gewaltiges Abenteuer... Viel spannender als Star Wars je sein könnte... Das waren damals um die Jahrtausenwende meine Abschiedworte nach einem Besuch bei den wiedergeborene Marx und Egels und ihrer Familie...
 
Der wahrscheinlich größte Unterschied zwischen den Gedichten von Schiller und meinen eigenen ist, Schillers Gedichte sind zu lang und meine zu kurz... Eine zeitlang habe ich darum Gedichte von Schiller einfach gekürzt, damit sie wenigstens halbwegs zu meinen Gedichten passen... Hier meine Fassung der Glocke:

Das steht die Form, aus Ton gebrand,
Bim, Bam, Bam, Bim, Bam...

Kürzer gehts nimmer...
 
Und hier mein Schnibbelergebnis der Kraniche des Ibikus... Schiller hätte den komplette zweiten Teil weglassen sollen... Der ist redundant...

Die Kraniche des Ibykus (gekürzte Fassung)

Zum Kampf der Wagen und Gesänge,
Der auf Korinthus‘ Landesenge
Der Griechen Stämme froh vereint,
Zog Ibykus, der Götterfreund.
Ihm schenkte des Gesanges Gabe,
Der Lieder süßen Mund Apoll;
So wandert‘ er, an leichtem Stabe,
Aus Rhegium, des Gottes voll.

Schon wirkt auf hohem Bergesrücken
Akrokorinth des Wandrers Blicken,
Und in Poseidons Fichtenhain
Tritt er mit frommem Schauder ein.
Nichts regt sich um ihn her, nur Schwärme
Von Kranichen begleiten ihn,
Die fernhin nach des Südens Wärme
In graulichem Geschwader ziehn.

„Seid mir gegrüßt, befreund’te Scharen,
Die mir zur See Begleiter waren!
Zum guten Zeichen nehm ich euch,
Mein Los, es ist dem euren gleich:
Von fern her kommen wir gezogen
Und flehen um ein wirtlich Dach.
Sei uns der Gastliche gewogen,
Der von dem Fremdling wehrt die Schmach!“

Und munter fördert er die Schritte
Und sieht sich in des Waldes Mitte –
Da sperren, auf gedrangem Steg,
Zwei Mörder plötzlich seinen Weg.
Zum Kampfe muß er sich bereiten,
Doch bald ermattet seine Hand,
Sie hat der Leier zarte Seiten,
Doch nie des Bogens Kraft gespannt.

Er ruft die Menschen an, die Götter,
Sein Flehen dringt zu keinem Retter,
Wie weit er auch die Stimme schickt,
Nichts Lebendes wird hier erblickt.
„So muß ich hier verlassen sterben,
Auf fremdem Boden, unbeweint,
Durch böser Buben Hand verderben,
Wo auch kein Rächer mir erscheint!“

Und schwer getroffen sinkt er nieder,
Da rauscht der Kraniche Gefieder.
Er hört, schon kann er nicht mehr sehn,
Die nahen Stimmen furchtbar krähn.
„Von euch, ihr Kraniche dort oben,
Wenn keine andre Stimme spricht,
Sei meines Mordes Klag erhoben!“
Er ruft es, und sein Auge bricht.
 
Und hier das verscheierte Bild zu Sais... Spetiell bei diesem Gedicht kommt noch in betracht, dass es inhaltlich reiner Bullshit ist... Es musst also noch zusätzlich umdedichtet werden... Überzeugt Euch selbst...

Das verschleierte Bild zu Sais (von und für F. Schiller)

Ein Jüngling, den des Wissens heißer Durst
Nach Sais in Ägypten trieb, der Priester
Geheime Weisheit zu erlernen, hatte
Schon manchen Grad mit schnellem Schritt durcheilt,
Stets riss ihn seine Forschbegierde weiter,
Und kaum besänftigte der Hierophant
Den ungeduldig Strebenden. „Was habe ich,
Wenn ich nicht alles habe,“ sprach der Jüngling.

Indem sie einst so disputierten, standen sie
In einer einsamen Rotonde still,
Wo ein verschleiert Bild von Riesengröße
Dem Jüngling in die Augen fiel.
Verwundert blickt er den Führer an und spricht: „Was ist’s,
Das hinter diesem Schleier sich verbirgt?“
„Die Wahrheit,“ ist die Antwort. „Wie“, ruft dieser,
Nach Wahrheit streb ich ja alleine, und diese
Gerade ist es, die man mir verhüllt?“
„Das mache mit der Gottheit aus, die spricht:
Diesen Schleier sollte jeder lüften ganz zu seiner Zeit.“
Da rief der Jüngling, der den heißen
Wissensdrang in sich verspürte: „Es ist so weit,
Ich will den Schleier heben noch in dieser Nacht.“

Der Jüngling ging gedankenvoll nach Hause,
Ihm raubt des Wissens brennende Begierde
Den Schlaf, er wälzt sich glühend auf dem Lager,
Und rafft sich auf um Mitternacht. Zum Tempel
Führt unfreiwillig ihn der scheue Tritt.
Leicht ward es ihm, die Mauer zu ersteigen,
Und mitten in das Innere der Rotonde
Trägt ein beherzter Sprung den Wagenden.

Er tritt heran an die Gestalt mit ungewissem Schritte,
Schon will die kühne Hand das Heilige berühren,
Da zuckt es heiß und kühl durch sein Gebein,
Und stößt ihn weg mit unsichtbarem Arme.
Doch der Wagende tritt erneut heran,
Den Schleier nun zu lüften. Ich will’s,
Ich will die Wahrheit endlich schauen.
Er spricht’s und hat den Schleier aufgedeckt.

Nun, fragt Ihr, was zeigte sich ihm hier?
Die Gottheit selber stand vor ihm in ganzer
Pracht und Herrlichkeit, wofür es keine Worte geben kann.

Das steht mit Mal der Hierophant alleine
Hinter dem erleutet schauenden und spricht:
„Du hast gesehen nun im ganzen Lichte,
Was diese Welt im Innersten zusammenhält.
Doch wage nicht, die Wahrheit deinen
Schülern zu eröffnen, bis sie selbst
Den Schleier heben mit der eig’nen Hand.
 
Für diese Schnippeleine habe ich mir in einer Anthro-Gruppe auf facebook viel Ärger eingehandelt.... Aber als ich dann auch noch Steiners Grundsteinspruch in eine einigermaßen lesbare Form brachte, wäre der Streit fast eskaliert... Hier nun der Grundsteinspruch von Rudolf Steiner in der Neufassung (Die findet sich übrigens in meinem Gedichtband "Flatterzunge"):

Grundsteinmeditation (Kurzfassung)

Menschenseele!
Du lebst in deinen Gliedern,
Die dich durch die Raumeswelt
Im Geistesmeereswesen tragen,
Und du wirst wahrhaft leben
Im Menschen-Welten-Wesen.
Denn es waltet der Vater der Höhen
In den Weltentiefen Sein-erzeugend.
Ihr Kräfte-Geister,
Lasset aus den Höhen klingen
Was in den Tiefen sein Echo findet.
Menschen mögen es hören.

Menschenseele!
Du lebest in dem Herzen-Lungen-Schlage,
Der dich durch den Zeitenrhythmus
Ins eigne Seelenwesenfühlen leitet,
Und du wirst wahrhaft fühlen
Im Welten-Seelen-Wirken.
Denn es waltet der Christus im Umkreis
In dem Weltenrhythmus Seele-begnadend.
Ihr Lichtes-Geister,
Lasset vom Osten befeuern,
Was durch den Westen sich gestaltet.
Menschen mögen es hören.

Menschenseele!
Du lebst im ruhenden Menschenhaupte,
Das aus Ewigkeitengründen
Die Weltgedanken dir erschließe,
Und Du wirst wahrhaft denken
In Menschen-Geistes-Gründen.
Denn es walten die Geistes Weltgedanken
Im Weltenwesen Licht-erflehend.
Ihr Seelen-Geister,
Oh, lasset aus den Tiefen erbitten,
Was in den Höhen erhört wird.
Menschen mögen es hören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
Mit Goethe habe ich aber auch gespielt... Wenn schon, denn schon... Hier nun das Gedicht "Über den Wassern"...

Die Seele des Menschen gleichet dem Wasser:
Hoch vom Himmel fällt es her,
Und auf die Erde nieder,
Zum Himmel steigt es jäh empr,
Und es kehret wieder.
 
Zurück
Oben