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Sprüche, Weisheiten, Zitate

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es hat herzlich wenig mit wirklichen egoismus zu tun wenn das eigene verhalten lediglich in opposition zur sozialen umgebung zu verstehen ist. Pubertät mag als unreifes Zwischenstadium zum Egoismus gelten ist es aber alles andere wie ein selbstbestimmter und autonomer Standpunkt im Leben wie es ein wirklicher Egoismus erfordern würde.

.....Mir ging es auch um einen "gangbaren" Weg! Ein "wirklicher" Egoismus, so wie Sie ihn in Beitrag "10299" skizzieren wäre ein "Ideal" und somit "nicht" erreichbar.....

meint plotin
 
Egoismus in seiner vollen Konsequenz bedeutet die eigene Existenz wie das eigene Sein als das Wichtigste zu begreifen und als handelndes Subjekt hierfür die volle Verantwortung übernehmen zu wollen. Die eigene Existenz umfasst aber nicht nur die eigene biologische Körperlichkeit sondern auch dessen Umgebung - und diese endet nicht an der Wohnungstür oder am Gartenzaun. Echter Egoismus beschmutzt weder das eigene noch das Nachbargrundstück da Schmutz der eigenen Ästhetik nicht entspricht. Der voll entwickelte Egoismus akzeptiert keine Grenzen zum Nicht-Ich ausserhalb seiner Einflusssphäre. Er weiss dass er in Konsquenz seine Umgebung, der Regenwald wie auch der Ozean ist. Der reife Egoist will für sich eine ästhetische Welt, strebt diese auch verantwortungsvoll an und erhebt sich damit über sich selbst. Die Bruchstelle ist sich selbst zu erniedrigen indem man den eigenen Anspruch auf die ganze Welt und dessen Gestaltung wie auch Verantwortlichkeit dafür aufgibt.

Kann ich alles nachvollziehen, ist für mich nur mit dem Begriff Egoismus nicht vereinbar.

Egoisten gibt es nur auf der Bedürfnis-, nicht auf der Gestaltungssebene, sie entwickeln sich auf Kosten anderer, stellen gerade nicht ihr eigenes Ego in den Mittelpunkt ihres Strebens und ihrer Aufmerksamkeit, sondern jemanden, den sie verachten, verändern, beherrschen wollen, um sich über diesen zu erheben und den sie für das eigene Versagen, das sie am wirksamen Gestalten hindert, verantwortlich machen können.

Sprache hat eine Geschichte und die klassische Bedeutung einfach in sein Gegenteil umzumünzen, halte ich für wenig sinnvoll, denn die Nichtakzeptanz künstlicher Grenzen bezieht sich auch auf die kulturelle Geschichte, aus der wir selbst hervorgegangen sind, und die mittels Sprache im Bewusstsein verankert ist.
 
Kann ich alles nachvollziehen, ist für mich nur mit dem Begriff Egoismus nicht vereinbar.

Egoisten gibt es nur auf der Bedürfnis-, nicht auf der Gestaltungssebene, sie entwickeln sich auf Kosten anderer, stellen gerade nicht ihr eigenes Ego in den Mittelpunkt ihres Strebens und ihrer Aufmerksamkeit, sondern jemanden, den sie verachten, verändern, beherrschen wollen, um sich über diesen zu erheben und den sie für das eigene Versagen, das sie am wirksamen Gestalten hindert, verantwortlich machen können.

Sprache hat eine Geschichte und die klassische Bedeutung einfach in sein Gegenteil umzumünzen, halte ich für wenig sinnvoll, denn die Nichtakzeptanz künstlicher Grenzen bezieht sich auch auf die kulturelle Geschichte, aus der wir selbst hervorgegangen sind, und die mittels Sprache im Bewusstsein verankert ist.
ja - mir war schon klar dass deine besetzung des egoismusbegriffes eine andere und negativere ist - eben entsprechend des von dir geposteten zitats. und natürlich entspricht diese auch der gängigen mainbesetzung. was soll man schon erwarten nach 2000 jahren gängiger christlicher selbstkasteiung und bedürfnissversagung. wo sollte das schon hinführen wenn ein volk lernt für die befriedigung der eigenen bedürfnisse selbsverantwortlich einzustehen. aber die häufigkeit einer begriffsbesetzung ändert nichts daran das eine andere besetzung denkbar ist und dass diese auch existiert.. https://de.wikipedia.org/wiki/Egoismus
 
der raffgieregoismus durch reaktion auf mangel als unreife form des egoismus wird eben nicht durch selbsterniedrigung behoben. durch den verzicht auf eigene subjektivität wird alles andere wie die verantwortung für sich und die welt erzeugt. der raffgieregoismus beseitigt sich selbst durch die einsicht dass er dem ego nur schadet...
 
Begriffe zu differenzieren und ihre Entstehung den gesellschaftlichen Kräften zuzuordnen, wie Du es tust, ist hilfreich, sie dann aber einfach weiterzuführen und jedem seine eigene Definition zu überlassen führt nur zu unnötigen Missverständnissen und Umwegen.

Ich fahre mit dem Begriff der Selbstverwirklichung als zentralem Anliegen der Indivualisierung besser und kann den Egoismus genauso wie den Altruismus als überholte Irrtümer nebenherlaufen lassen.
 
Buddha lebte den Egoismus in Frieden,denn schaden sowie fördern kann er ihn,den Frieden,der Egoimus.
Ich denke die Frage über den Egoismus liegt in der Verantwortlichkeit des Selben,so hat ein Chef mit 40 Angestellten einen anderen Egoismus wie ein Leichenbestatter:blume2:
 
Begriffe zu differenzieren und ihre Entstehung den gesellschaftlichen Kräften zuzuordnen, wie Du es tust, ist hilfreich, sie dann aber einfach weiterzuführen und jedem seine eigene Definition zu überlassen führt nur zu unnötigen Missverständnissen und Umwegen.

Ich fahre mit dem Begriff der Selbstverwirklichung als zentralem Anliegen der Indivualisierung besser und kann den Egoismus genauso wie den Altruismus als überholte Irrtümer nebenherlaufen lassen.
nun - wie du der wiki entnehmen kannst stehe auch ich mit meiner begriffsbesetzung nicht ganz alleine in der welt... kommt häufig vor dass sich der philosophische vom umgangssprachlichen differenziert. aber dazu sind wir ja zum teil hier um uns über unsere sprachspiele auszutauschen. solamge wir sie kommunizieren ist es ja auch ok.
auch ich halte von der selbsverwirklichung viel... im gegensatz zur fremdbestimmung... wie siehst du die selbsbestimmung im verhältnis zu deinem eingangszitat und der dort geforderten selbsterniedrigung?
. wie siehst du das selbst im verhältnis zum ego?
 
Das knien hatten wir schon und wo Berge gesetzt wurden sind auch Täler:blume1:
Wo sollte ich Wasser schöpfen,wenn nicht in Tälern:blume2:
Werden es Bergseen sein:blume2:
Grab tief oder steig hoch:blume1:
 
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nun - wie du der wiki entnehmen kannst stehe auch ich mit meiner begriffsbesetzung nicht ganz alleine in der welt... kommt häufig vor dass sich der philosophische vom umgangssprachlichen differenziert. aber dazu sind wir ja zum teil hier um uns über unsere sprachspiele auszutauschen. solamge wir sie kommunizieren ist es ja auch ok.
auch ich halte von der selbsverwirklichung viel... im gegensatz zur fremdbestimmung... wie siehst du die selbsbestimmung im verhältnis zu deinem eingangszitat und der dort geforderten selbsterniedrigung?
. wie siehst du das selbst im verhältnis zum ego?

Also, mein sog. Eingangszitat steht ja in dem Kontext des Themas Gelassenheit und war vor allem ein Ausdruck der Solidarität mit Anideos, der hier auf die üblichen Schlammschlachten trifft, die ich, da ich ja schon einige Jährchen länger dabei bin, gut kenne und zum Glück hinter mir gelassen habe.

Bei aller Selbstentfaltung bleibt punktuelle Solidarität ein gelebter Wert für mich, während ich sie als strukturgebend unter Altruismus verbuchen würde und schon lange durch gegenseitigen Respekt und humorvollen Umgang mit noch nicht überwundenen, aber bereits erkannten, nicht bewährten Mustern, ersetzt habe.

Für mich ist das Zitat keine Aufforderung zur Selbsterniedrigung, sondern eine Warnung, sich rechtzeitig von Egoisten im klassischen Sinn abzuwenden, wobei Frau Ebner-Eschenbach offensichtlich an dieser Stelle noch über keine Idee verfügt, wie dies umgesetzt werden könnte.

"Der Umgang mit einem Egoisten ist darum so verderblich, weil die Notwehr uns allmählich zwingt, in seine Fehler zu verfallen."
Marie von Ebner-Eschenbach
 
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