Hm, also ich denke so einfach Ja oder Nein sagen kann man bei dem Thema nicht.
Ich finde es wichtig, dass die Wiedereingliederung gefördert wird und Maßnahmen geschaffen werden, die dem Häftling ermöglichen in seiner Haftzeit eine Ausbildung bzw. eine berufliche Tätigkeit auszuüben. Nicht zuletzt deshalb, weil er so die Möglichkeit hat, sich ein kleines Standbein für die Zeit nach der Entlassung zu schaffen. Perspektivlosigkeit verleitet einen Straftäter ja schon dazu, evtl. wieder straffällig zu werden.
Es gibt ja bereits Modelle bei denen (allerdings im Gefängnis) die Jugendlichen Straftäter Ausbildungsmöglichkeiten bekommen, bzw. Erwachsene sich weiterbilden können. Auch wird in den Einrichtungen schon für Arbeit gesorgt (Reinigung von Krankenhauswäsche, Herstellung von Holzaccesoirs (Schirmständer o.ä.) die dann verkauft werden usw.)
Wenn das Gesamtkonzept stimmig ist, also nicht nur Arbeit besorgt wird, sondern auch die psychologische Unterstützung sowie die Sicherheit usw. gegeben ist, so wäre ich dafür.
Allerdings unter den Vorraussetzungen, dass die Arbeit die innerhalb der Einrichtungen getan werden kann auch dort weiter erledigt wird (einfach um Leuten die nicht für diese Maßnahme geeignet sind, weiter Arbeit bieten zu können) und das erstmal versucht wird die entsprechende Arbeit an "freie" Arbeitslose zu vermitteln. Ich hätte ein Problem damit, würden aufeinmal Knastbrüder (ja und Schwestern!) eine Aufgabe im zivilen Leben übernehmen für die 300 Leute beim Arbeitsamt Schlange stehen. Da müsste man sich was überlegen. (eingeschränktes Tätigkeitsfeld, Stellenteilung 1/2 Stelle Alo 1/2 Stelle Knasti)
Ob das nun einem Hotelleben entspricht kann ich nicht beurteilen, aber ich denke es ist ein Teil der Prävention um weniger Wiederholungssitzer zu bekommen. Und das ist für die Allgemeinheit (auch finanziell) nur von Vorteil.
Für mich bedeutet Hotelleben eher der Fernseher auf der Zelle. Sowas muss nicht sein, da sollte ein Gemeinschaftsraum genügen. (Würde auch die Kommunikation sowie das Lernen von Kompromissen fördern)
Finde ich jetzt halt mal so. In den Einrichtungen selbst (nicht in allen), gibt es schon viel "angenehmes". Da würde ich einiges anders haben wollen, aber gut, geht halt nicht.
Gruss
Sal