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Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

suche

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27. Dezember 2005
Beiträge
4.887
Wieder einmal unter Zeitdruck kann ich im Moment nicht so viel schreiben, aber vielleicht findet dieses Thema doch ein gewisses Interesse.

Ich bemerke schon seit längerer Zeit, dass man sich zu einer objektiven Betrachtungsweise nicht bekennen will. Ja, man meint sogar, dass es Objektivität gar nicht gäbe, also alles wäre subjektiv.

Was denkst Du darüber?

Liebe Grüße

SUCHE :reden:
 
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AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

tja warum willst du das wissen?
soll ich es dir sagen?
oder willst du nicht das andere es hören sollten?
hast du angst das ich es sagen würde?
wieviel Angst hast du den Suche?
Sollst oder Musst du Angst haben?
Also Objektiv gemeint!
für die Frau ist ja Alles ein Objekt!
aber für den Mensch nicht!
der Mann rassiert sich ja wegen der Frau!
Der gute Sklave soll das ja tun!
etwa nicht?
:kuss1:
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

tja warum willst du das wissen?
soll ich es dir sagen?
oder willst du nicht das andere es hören sollten?

Zu viele Fragen auf eimal. Aber ein Frage ist eben ein Frage und keine Beschimpfung, daher will ich darauf eingehen.

Warum ich es wissen will, habe ich angedeutet. Wenn Du es weißt oder glaubst zu wissen, sollst Du es sagen.


hast du angst das ich es sagen würde?

Wenn Du Dich nicht total im Ton vergreifst, kannst Du es oder sollst Du es sogar sagen.


wieviel Angst hast du den Suche?
Sollst oder Musst du Angst haben?
Also Objektiv gemeint!

Ich habe keine Angst. Warum sollte ich auch eine haben? Es gibt überhaupt keinen Grund für mich, subjektiv Angst zu haben.

Natürlich kann man Angst auch objektiv in bezug auf die ganze Menschheit betrachten.

Ich gebe Dir den Kuss zurück, und zwar in derselben Meinung wie Du.

suche :kuss1:
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Hallo Suche.

Meiner Meinung nach behauptet jeder Lehrmeister, dass er der objektivere sei. Objektivität wird damit die äußere Wahrheit benannt, die es zu erreichen gilt. Man benutzt das Wort Objektivität außerdem, um einen äußeren, unbeeinflussten Referenzpunkt festzulegen. Von ihm aus lässt sich bewerten, lässt sich fördern und verzeihen. Vielleicht ist dieser jedoch einfach nicht existent. Ich vermute heute, dass es diese Objektivität im allgemeinen Verständnis des Wortes nicht gibt. Vielleicht kommt man ihr mit dem Wort „Lebensfreundlichkeit“ nahe, aber was ist an 2x+5=33 schon lebensfreundlich...man müsste hier einen Maßstab verwenden, den man einst selbst (als Mensch) erfand...und das scheint mir zutiefst subjektiv...ich weiß es nicht.

Etwas objektiv sehen, würde bedeuten, es ohne den Betrachter zu sehen. Ohne seine eigenen Projektionen. Wer das kann, scheint sich dessen jedoch nicht bewußt zu sein, er scheint nicht zu wissen, dass er schaut. Nicht er schaut, sondern es gäbe nur „schauen“. Hier könnte es jedoch nur eine „Objektivität“, eine Wahrheit geben, „schauen“. Die äußere Betrachtung dessen wäre vielleicht möglich, aber sie müsste wiederum durch einen Menschen erfolgen, der sich dessen nicht bewußt ist, sondern nur schaut. Das finde ich unsinnig, denn wie soll man schauen und schauen vergleichen. Vergleichen ist es doch, dachte ich, was der verstand als einziges macht. (Ich glaub, ich hab grad einen neuen Koan erfunden.)

Wenn man physikalische, psychologische, biologische...Gesetzmäßigkeiten, als Objektivität verwendet, sieht man m.E. die Welt durch das Wissen, also durch die Worte der anderen Menschen. Wäre dann Objektivität, das „richtige“ Verständnis und die richtige Verwendung der Namen? Jeder Lehrer würde hier „ja“ rufen. Handelt man dann damit in der Gegenwart nicht immer mit dem Wissen der Vergangenheit (Newton, Sigmund Freud, Jesus...)? Ist das Wissen der Vergangenheit auf heute anwendbar? Ist das wirklich zeitlose das vergeben von Worten/Namen und das „daran halten“?Vielleicht ist die Erkenntnis, dass es eben nicht der Newton oder nicht der Jesus ist, der dir vorgeben kann, was für dich wahr ist. Sondern? Ich. Nein, ich auch nicht, aber du? Vielleicht du. *freundlich wink*

....na ja, wie auch immer, Philosophie scheint ein lustiger, mehr oder weniger sinnvoller Zeitvertreib. Ich geh jetzt meine Blumen umtopfen.

Viele Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

hi suche,

Was denkst Du darüber?
nun meine Welt ist eine rein subjektive Welt und ich gebe zu, dass auch ich mich nicht zu einer objektiven Betrachtungsweise bekennen will.


fussel
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

Ja, das habe ich mich auch schon gefragt: Was soll "objektiv" bitte überhaupt heißen?
Gemeinhin sind die Menschen - ihre philosophische Unterart im Besonderen - doch wahnsinnig stolz darauf, "Subjekte" zu sein. Als solche müssten sie doch aber alles "subjektiv" tun und betrachten. Zur "Objektivität" müssten sie also so tun, als seien sie "Objekte" - interessierten sich nicht für die Welt. Ist das anzustreben? Da käme schon das nächste Problem: "Objekte" können per Definition nicht streben, das "Subjekt" strebte sich also tot. Eine Art Freud'scher Todestrieb, oder wahlweise Wille zum Nichts...
Dies soeben bezogen darauf, wollte man tatsächlich "objektiv" werden. Aber die meisten, die sich als "objektiv" deklarieren, tun genau das Gegenteil: Sie wollen ihre Ansicht damit allgemeinverbindlich machen. Wenn das heute immer weniger Menschen tun, wie du meinst, Suche - würde ich das folgendermaßen deuten: sie fangen es inzwischen einfach bloß raffinierter an.
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

=Bernd;136494]Hallo Suche.

Meiner Meinung nach behauptet jeder Lehrmeister, dass er der objektivere sei. Objektivität wird damit die äußere Wahrheit benannt, die es zu erreichen gilt. Man benutzt das Wort Objektivität außerdem, um einen äußeren, unbeeinflussten Referenzpunkt festzulegen. Von ihm aus lässt sich bewerten, lässt sich fördern und verzeihen. Vielleicht ist dieser jedoch einfach nicht existent. Ich vermute heute, dass es diese Objektivität im allgemeinen Verständnis des Wortes nicht gibt
.

So kommt es mir ja auch vor, doch glaube ich, dass man sich bemühen müsste, so objektiv wie nur möglich zu sein, damit ein halbwegs richtiges Urteil zustande kommt. Ich denke dabei an einen Lehrer. Wenn er nur subjektiv beurteilt, wird er eher zu einem ungerechten Urteil gelangen - überhaupt wenn er den Schüler nicht leiden kann - als wenn er sich immerhin um Objektivität bemüht. Für den Lehrer ist es ein Kompliment und trägt zu seinem guten Ruf bei, wenn er von seinen Schülern als objektiv eingestuft wird. Dies kann natürlich in der Folge auch zu einem Missbrauch durch den Lehrer kommen, wenn er auf dem bequemen Sessel der Objektivität sich nicht mehr bemüht und so manche Schüler doch subjektiv beurteilt. Auch kann er mit diesem Glauben an seine Objektivität seine Schüler besser gängeln. Es gibt ihm auch ein gewisses Ansehen und Würde.

Vielleicht kommt man ihr mit dem Wort „Lebensfreundlichkeit“ nahe, aber was ist an 2x+5=33 schon lebensfreundlich...man müsste hier einen Maßstab verwenden, den man einst selbst (als Mensch) erfand...und das scheint mir zutiefst subjektiv...ich weiß es nicht.

Und somit meine ich eben, dass Objektivität, wenn sie nicht missbraucht wird, auch in unsrer Gesellschaft noch ihren Stellenwert hat.

Etwas objektiv sehen, würde bedeuten, es ohne den Betrachter zu sehen. Ohne seine eigenen Projektionen. Wer das kann, scheint sich dessen jedoch nicht bewußt zu sein, er scheint nicht zu wissen, dass er schaut. Nicht er schaut, sondern es gäbe nur „schauen“. Hier könnte es jedoch nur eine „Objektivität“, eine Wahrheit geben, „schauen“. Die äußere Betrachtung dessen wäre vielleicht möglich, aber sie müsste wiederum durch einen Menschen erfolgen, der sich dessen nicht bewußt ist, sondern nur schaut. Das finde ich unsinnig, denn wie soll man schauen und schauen vergleichen. Vergleichen ist es doch, dachte ich, was der verstand als einziges macht. (Ich glaub, ich hab grad einen neuen Koan erfunden.)

Ist mir ein wenig zu hoch, aber ich bin ja auch kein richtiger Philosoph.

Wenn man physikalische, psychologische, biologische...Gesetzmäßigkeiten, als Objektivität verwendet, sieht man m.E. die Welt durch das Wissen, also durch die Worte der anderen Menschen. Wäre dann Objektivität, das „richtige“ Verständnis und die richtige Verwendung der Namen? Jeder Lehrer würde hier „ja“ rufen. Handelt man dann damit in der Gegenwart nicht immer mit dem Wissen der Vergangenheit (Newton, Sigmund Freud, Jesus...)? Ist das Wissen der Vergangenheit auf heute anwendbar? Ist das wirklich zeitlose das vergeben von Worten/Namen und das „daran halten“?Vielleicht ist die Erkenntnis, dass es eben nicht der Newton oder nicht der Jesus ist, der dir vorgeben kann, was für dich wahr ist. Sondern? Ich. Nein, ich auch nicht, aber du? Vielleicht du. *freundlich wink*

Ich kann ja versuchen, das, was vorgegeben wird, so objektiv wie möglich, jedoch auf meine Person zugeschnitten, zu überprüfen.

....na ja, wie auch immer, Philosophie scheint ein lustiger, mehr oder weniger sinnvoller Zeitvertreib. Ich geh jetzt meine Blumen umtopfen.

Philosophie ist wohl die Liebe zur Weisheit, aber ob sie immer hilfreich ist?

Liebe Grüße

suche :blume1:


Viele Grüße
Bernd[/QUOTE]
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

hi suche,


nun meine Welt ist eine rein subjektive Welt und ich gebe zu, dass auch ich mich nicht zu einer objektiven Betrachtungsweise bekennen will.


fussel

Hi fussel,

auch meine Welt ist subjektiv, doch möchte ich nicht nur subjektiv, ohne Bemühung um Objektivität, beurteilt, womöglich verurteilt werden.

suche
 
AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

=zeisig;136498]Ja, das habe ich mich auch schon gefragt: Was soll "objektiv" bitte überhaupt heißen?

Hallo Zeisig,

schön, dss Du Deine Gedanken hier einbringst.

"objektiv" heißt: sachlich unvoreingenommen, unparteiisch (objektives Urteil)

Aber die meisten, die sich als "objektiv" deklarieren, tun genau das Gegenteil: Sie wollen ihre Ansicht damit allgemeinverbindlich machen. Wenn das heute immer weniger Menschen tun, wie du meinst, Suche - würde ich das folgendermaßen deuten: sie fangen es inzwischen einfach bloß raffinierter an.

Das würde ich als Scheinheiligkeit bezeichnen, nämlich so zu tun als wäre man objektiv, fast unfehlbar, auch gerecht, dabei aber alles und jedes subjektiv beurteilen und behandeln. Hinter einer missbrauchten Objektivität können sehr viele Ungerechtigkeiten entstehen. Ein Mensch nämlich, der sich ungerechtfertigt diesen objektiven Anschein gibt, wird oft zu einer Vertrauensperson und kann unerfahrene Menschen dadurch leicht verführen.
Labile Menschen werden zum willenlosen Werkzeug dieser Menschen.

Aber abgesehen von der mißbräuchlichen Objektivität, sollte man sich um ehrliche Objektivität bemühen, damit es zu keinen gröberen Ungerechtigkeiten kommt. Das glaube ich zumindest.

Liebe Grüße

suche
 
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AW: Soll oder muss der Mensch Objektivität anstreben

hallöchen suche

ich glaube schon dass es eine objektivität gibt und zwar dann wenn es um objekte oder dinge geht die messbar oder feste regeln haben.

zb beispiel dein lehrer kann objektiv sein wenn er schularbeiten oder eine prüfung beurteilt, sofern er fragen stellte die nur eine antwort zulassen.

oder zb ein autoreifen, man kann genau sagen wie abgefahren er ist da es eine regel gibt wie viele millimeter er zu haben hat.
so kann ich also verschiedene autoreifen genau beurteilen.

subjektiv wird es immer bei lebendigen wesen oder dinge die von menschen nicht genormt sind wie zb kunst oder musik, menschen oder tiere.
man kann zwar bei kunst oder musik den pinselstrich beurteilen oder die stimme aber nicht was gemalt oder gesungen wird.
genauso mag man einen menschen oder nicht.
bei tieren wird zwar auch gerne in rassen unterschieden doch was das tier für einen selber bedeutet ist nicht messbar egal ob rasse oder streuner.

daher denk ich mal - meine meinung daher subjektiv - das es keine objektivität in zusammenhang mit gefühl gibt oder geben kann.

lg binchen:)
 
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