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Selbstgerechtigkeit

Zitat von Robin: Wie können wir unserer Selbstgerechtigkeit Herr werden? Wenn wir nur einräumen, andere könnten auch Recht haben, ist es womöglich schon zu spät.
Müssen wir in unserem Urteil schon einrechnen, dass wir auch Unrecht haben könnten? Wie aber dann handlungsfähig bleiben?
Ist eine Lösung, die Emotionen, die wir mit unseren Meinungen und Urteilen verbinden, generell zu zügeln?
Hallo Robin !

Hier scheint mir der dritte Weg, nämlich die mit einem Urteil verbundenen Emotionen zu zügeln, der am ehesten richtige zu sein. Sich selbst hin und wieder in Frage stellen, aber auch, fühlt man sich ungerecht behandelt, bereit sein zu verzeihen.

Liebe Grüße

Zeili
 
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Hi Robin,

Du hast einen sehr interessanten Beitrag geschrieben zu dem es viel zuschreiben gäbe. Ich werde mich nur deinen Letzten Fragen zuwenden.

Robin schrieb:
Wie können wir unserer Selbstgerechtigkeit Herr werden? Wenn wir nur einräumen, andere könnten auch Recht haben, ist es womöglich schon zu spät. Müssen wir in unserem Urteil schon einrechnen, dass wir auch Unrecht haben könnten? ?

Lieber zu spät als nie und das nächste mal ist es vielleicht nicht mehr zu spät.Und andere könnten nicht nur recht haben - sie haben recht, auch wenn es uns aus selbstgerechtigkeit stört oder als unrecht erscheint.

Wie aber dann handlungsfähig bleiben? Ist eine Lösung, die Emotionen, die wir mit unseren Meinungen und Urteilen verbinden, generell zu zügeln?

Die Handlungsfähigkeit, jedenfalls die meine, hängt nicht davon ab ob ich anderen zugestehe auch recht haben zu können. Meistens haben beide "irgendwie" recht jeder auf seine art und weise und wir wollen dies aus den von dir genannten Gründen nur nicht akzeptieren, wenn wir dies aber tun so ändern sich auch unsere Emotionen. Welche ich nicht zügeln würde, dadurch wird nichts gelöst sondern nur unterdrückt. Wichtig finde ich hierbei, das man seine Emotionen hinterfragt: was bedeutet das jetzt das ich so reagiere wenn der andere vielleicht auch recht hat und wo kommt das her? Das hilft mEn eher.

Sonst hilft auch der alte spruch: richte nicht auf das du nicht gerichtest wirst.


grüße v kW
 
Robin schrieb:
Müssen wir in unserem Urteil schon einrechnen, dass wir auch Unrecht haben könnten? Wie aber dann handlungsfähig bleiben?

Ich denke, es ist einem selbst von großem Nutzen das eigene Denken, Urteilen und Einschätzen als fehlbar zu betrachten. Darin sehe ich keine Schwierigkeit, die sich auf unsere Handlungsfähigkeit auswirkt. Wir müssen uns nicht als unfehlbar ansehen, damit wir Entscheidungen treffen können. Ich meine, schließlich ist unsere Wahrnehmung auch nicht unfehlbar und dennoch können wir ihr unseren Sinnen trauen. Gut, sie mögen sich hin und wieder irren, aber gerade auf diesem Wege verläuft Entwicklung. Die Auseinandersetzung mit Irrtümern ist meines Erachtens das Wachsen unseres Bewusstseins zur Wahrheit. Wer sich selbst keine Irrtümer eingesteht, behindert sozusagen bloß seinen eigenen Wachstumsprozess. Insofern sehe ich es als zweckmäßig unser Denken als fehlbar anzuerkennen.
 
das Wort 'selbstgerecht' benütze ich nicht häufig

wenn ich mir die Bedeutung von 'selbstgerecht' überlege,
dann fällt mir ein Politiker ein,
der eigentlich an der politischen Diskussion nicht teilnehmen will
und deshalb eine Scheindiskussion mit sich selbst führt
(und sicher nicht auf die Fragen, Anregungen der Wähler eingeht)

Die Selbstgerechtigkeit ist eine Art der Ungerechtigkeit. Aber eine Ungerechtigkeit, zu der es keine Gerechtigkeit gibt – nur andere Selbstgerechtigkeit. Wegen dieses Paradoxes erfand der Mensch das Recht – um überhaupt im Bereich der Moral handlungsfähig zu bleiben.

würde ich so nicht sehen.
die Diskussion ist nicht die selbstgerechte Setzung eines verbohrten Ideologen,
also das fertige Ergebnis,
dem alle nur zu gehorchen haben
sondern der Weg dorthin

Müssen wir in unserem Urteil schon einrechnen, dass wir auch Unrecht haben könnten? Wie aber dann handlungsfähig bleiben?

mein Diskussionsbeitrag ist eine Handlung!!!

die Synthese der verschiedenen Meinungen kann sich erheblich von den 'selbstgerechten' Rechtsansprüchen der Diskussionsteilnehmer unterscheiden
 
Die Auseinandersetzung mit Irrtümern ist meines Erachtens das Wachsen unseres Bewusstseins zur Wahrheit. Wer sich selbst keine Irrtümer eingesteht, behindert sozusagen bloß seinen eigenen Wachstumsprozess. Insofern sehe ich es als zweckmäßig unser Denken als fehlbar anzuerkennen.

Die Auseinandersetzung mit Meinungen ist meines Erachtens das Wachsen unseres Bewusstseins zur Wahrheit. Wer anderen keine Meinung zugesteht, behindert sozusagen bloß seinen eigenen Wachstumsprozess. Insofern sehe ich es als zweckmäßig unsere Diskussionsbeiträge als fehlbar anzuerkennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Die Auseinandersetzung mit Meinungen ist meines Erachtens das Wachsen unseres Bewusstseins zur Wahrheit. Wer anderen keine Meinung zugesteht, behindert sozusagen bloß seinen eigenen Wachstumsprozess. Insofern sehe ich es als zweckmäßig unsere Diskussionsbeiträge als fehlbar anzuerkennen.

Okay ... deine Meinung.
 
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