AW: Schwule und Lesben in der Psychotherapie
Erfahrungen habe ich diesbezüglich nur ungesicherte.
Ich sprach, soweit ich mich errinnern kann zumindest, vier Mal mit Menschen dieser Berufsgattung - nach meiner Einschätzung:
3x hetero
1x homo
...
naja, soviel zumindest zu meinen persönlichen Erfahrung.
Naja, deine Einschätzung halte ich für sehr realistisch und wundert mich in keinster Weise.
Zu Deiner Einschätzung, dass Menschen diesen Berufsweg einschlagen um ihre eigenen Probleme in den Griff zu bekommen / sich besser zu verstehen, gebe ich dir Recht.
Einer meiner Bekannten, ein Mediziner, berichtete mir, dass er in seinem Studium eine Bekannte hatte, welche Psychologie studierte - im Zuge der Autoanalyse jedoch hatte sie "Angst vor sich selbst bekommen" (wie er es formulierte) und begann schließlich Suizid. Auch er war immer der Auffassung gewesen, ihr Studium war nur ein Versuch gegen ihre "Dämonen" vorzugehen.
Die bedauernswerte Frau hat mit hoher Wahrscheinlichkeit ein religiös gefärbtes Weltbild (Christentum?, Islam?) gehabt. Ein Psychologiestudium hätte zwar zur Selbstanalyse und somit zur Selbsterkenntnis führen können, m. E. nicht jedoch zum Suizid, der ja wahrscheinlich durch ihren Dämonenglauben ausgelöst wurde. Derzeit wähnt ja auch die Elite der röm.-kath. Priesterschaft ihre Kirche als vom Teufel beherrscht (Missbrauchsfälle).
Die Dämonen sind aus christlicher Sicht die Assistenten des Teufels.
Allerdings orte ich in deinen Schilderungen einen Widerspruch: Ein Mensch, der intensiv an Dämonen glaubt, begibt sich eher zu einem Exorzisten, als dass er deswegen ein Psychologiestudium absolviert.
Ich persönlich überlegte auch einmal diesen Weg einzuschlagen; und auch ich erhoffte mir (mehr oder minder primär) dadurch mehr Verständnis über mich selbst, hinsichtlich erhöhter Befähigung zum Lösen meiner Probleme zu erfahren. Nun, für mich fand ich zumindest heraus, dass das Studium dieser Geisteswissenschaft bei Weitem nicht das Garant darstellt, welches ich mir gerne erhofft hätte.
Möglicherweise brauchst du als Ergänzung einen spirituellen Weg: Sozusagen die Kombination von Wissen und Glauben. Wenn es dir hilft, warum nicht?
Interessanter an Deinem Beitrag empfinde ich jedoch die Überlegung, ob Homosexualität ein (ich nenne es mal) "psychisches Problem/Fehlfunktion" darstellt (das die von dir aufgeführten Psychologen versuchen an sich selbst zu therapieren).
Vielleicht stellen sich viele Homosexuelle einfach nur die Frage: "Warum"?
Dieses Thema ist sehr "sensibel", und wenn man versucht (zumindest im Rahmen menschlicher Möglichkeiten) "objektiv" darüber zu reflektieren bzw. anschließend darüber zu diskutieren, wird man schnell als Homophober (o.Ä.) abgestempelt.
Ja, das stimmt. Es gibt militante Homosexuelle, die halten dich schon für homophob, wenn du die Worte "Schwuler" oder "Lesbe" nur in den Mund nimmst.
Nun, hierzu möchte ich vorerst nur aus meinem Erfahrungsschatz berichten:
Alle Homosexuellen, die ich bisher kennenlernte, kämpfen ihren Lebtag mit starken Identitätsproblemen. Und meine Konklusion aus den Informationen die ich aus den (u.A. auch langen und intensiven) Gesprächen ist, dass ihre sexuelle Ausrichtung immer auf einer tiefen Unsicherheit beruhte/beruht.
Anders (und auch banaler) ausgedrückt, bin ich davon überzeugt, dass Homosexualität als das beschrieben werden kann, was normativ als "psychische Störung" begriffen wird.
Natürlich werden Homosexuelle fallweise, so wie andere Menschen auch, mit Identitätsproblemen zu kämpfen haben. Das hängt in erster Linie dann ja wohl von ihrer Umgebung ab.
Die homosexuelle Ausrichtung muss nicht aus einer Unsicherheit heraus erfolgen. Allerdings neigen Homosexuelle schon zu Unsicherheiten im täglichen Leben und somit auch zu launischem Verhalten, weil sie ja nie wissen, wie sie von ihren vermeintlichen Gegnern - sprich "Heteros" - eingeschätzt und bewertet werden. A bissl paranoid is m. E. a "Homerl" bald einmal. Muss man aber auch verstehen.
Ich habe schon zweimal darauf hingewiesen, dass Homosexualität heute nicht mehr als "psychische Störung" oder "Krankheit" angesehen werden kann.
Solche irrationalen Ansichten sind den Religionen entsprungen - in erster Linie dem Christentum und dem Islam - und sind aus humanistischer Sicht vehement abzulehnen.