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Schulnoten - willkürlich und überholt oder effektiv und präzise?

Also ich finde, im großen und ganzen sind Schulnoten o.k. – mit ein paar Einschränkungen. Beispielsweise würde es zur Stressreduktion ausreichen, die Häufigkeit von Leistungskontrollen zu reduzieren. Oder einen Ansprechpartner, der bei ungerechtfertigt schlechten Noten weiterhilft. Sicherlich ist es kein perfektes System, aber wie sollen sonst Leistungen eingeordnet und verglichen werden bzw. wo jemand zum Beispiel Schwierigkeiten hat (also Nachholebedarf besteht)?

Bei uns gibt es je Nebenfach ja in der Regel nur eine benotete schriftliche Leistungskontrolle pro Halbjahr und im Hauptfach zwei. Daneben werden ggf. noch kleinere Tests geschrieben, das aber meist nur in den Fremdsprachen (Vokabeln), da der Aufwand für die Lehrkräfte für Konzeption und Korrektur zu groß ist. Früher gab es noch mehr schriftliche Arbeiten, das wurde also schon auf ein recht überschaubares Maß begrenzt.

Was die "ungerechtfertigt schlechten Noten" anbetrifft, so zeigt die Schulpraxis recht eindrücklich auf, dass das so gut wie nie vorkommt. Zwar fühlen sich Schüler häufiger ungerecht benotet, das ist aber eben dann meist auch ein Gefühl, das vielerlei Ursachen haben kann, selten aber daran liegt, dass Lehrkräfte eine gezeigte Leistung nicht angemessen bewerten würden. Das sieht man schon daran, dass die allermeisten Schüler tatsächlich sehr konstant ihre jeweilige Leistung zeigen und das unabhängig von der Lehrkraft. Wenn ich z.B. Klassen übernehme, schau ich mir bewusst die Vornoten nicht an und vergleiche erst im Nachhinein. Fast immer treffen meine Bewertungen die Vornote. Ich erlebe es auch selten, dass Schüler deutliche Leistungsschwankungen in ihrer Schulkarriere zeigen. Das sind immer nur Einzelfälle. Die Konstanz ist hier frappierend hoch und das eben unabhängig von den unterrichtenden Lehrkräften; da diese regelmäßig wechseln, ist das leicht festzustellen.

Das ist auch einfach zu erklären, denn Lehrkräfte - das ist schließlich ihr Job - bewerten die gezeigte Leistung. Das scheinen Schüler und auch viele Eltern nicht so recht zu verstehen, da wird nicht selten automatisch eine ausgeprägte subjektive Komponente unterstellt, die so einfach nicht vorhanden ist. Allein bei mündlichen Noten ließe sich darüber streiten, ob nun jeder vermeintliche mündliche Beitrag auch angemessen wahrgenommen und in die Bewertung eingepreist wurde, aber das liegt in der Natur der Sache.

Die Benotung meiner Schulzeit empfand ich immer als sehr transparent und ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, diese in Zweifel zu ziehen. Schrieb ich schlechte Noten, war das immer offensichtlich auf meine mangelhafte Vorbereitung zurückzuführen. Anders habe ich das erst später im Referendariat erlebt. Die Prüfungen bei uns sind ja viel wichtiger als vergleichsweise unbedeutende Schulnoten, sie können über Wohl und Wehe der beruflichen Zukunft entscheiden. Dennoch werden sie weder stichhaltig begründet (nur anhand bewusst vage gehaltener Formulierungen) und die Beurteilungskriterien sind ebenfalls schwer greifbar. Man fühlt sich hier dem Gutdünken der Prüfer ausgeliefert und muss hoffen, dass gute Vorbereitung und redliches Schaffen am Ende auch angemessen bewertet werden, das ist aber keine Garantie und eben dies gibt es im Falle der schulischen Notengebung schlichtweg nicht. Hier herrscht zum Glück das Transparenzgebot und das ist auch gut so.
 
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Ahne, dass bislang jeder Vorgänger nur Repräsentant ohne Befugnisse war, jetzt haben wir einen von der Sorte "Wehe wenn sie losgelassen werden ... Si vis pacem para bellum, das empfinde ich in erster Linie als Kriegserklärung an mich
 
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