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Rezepturen zur Menschheitsverbesserung .. Die Illuminati

EarlGrey

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5. September 2007
Beiträge
3.475
Was haltet ihr von deren Ansätzen - was ist da spinnerei , was sind schon von vornherein falsche Zielannahmen und was könnte/sollte umgesetzt werden ?

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Ziele
Der Illuminatenorden war ganz dem Weltbild der Aufklärung verpflichtet. Ziel war die Verbesserung und Vervollkommnung der Welt und seiner Mitglieder (daher auch der alte Name Perfectibilisten). Auf diesem Wege wollten die Illuminaten die Freiheit erreichen, die sie durchaus politisch verstanden. Diese Ideen gelten als erster Schritt in der Politisierung der Aufklärung.[14] Die Illuminaten waren „der erste bekannte politische Geheimbund der Neuzeit“.[15] Weishaupt schrieb 1782 in seiner Rede an die neu aufzunehmenden Illuminatos dirigentes:

„Wer also allgemeine Freyheit einführen will, der verbreite allgemeine Aufklärung: aber Aufklärung heißt nicht Wort- sondern Sachkenntniß, ist nicht Kenntniß von abstracten, speculativen, theoretischen Kenntnissen, die den Geist aufblasen, aber das Herz um nichts bessern.“

– Adam Weishaupt
Mittel, die Freiheit zu erlangen, war für Weishaupt also vor allem die Bildung, und zwar nicht nur das oftmals nur äußerliche Vermitteln von Wissen, sondern in erster Linie die Bildung des Herzens, die Sittlichkeit. Diese sollte den Einzelnen befähigen, sich selbst zu beherrschen, wodurch andere Formen der Beherrschung, namentlich der „Despotismus“ der absolutistischen Fürsten, aber auch der geistige Despotismus, den die katholische Kirche ausübe, überflüssig würden. Das „Sittenregiment“ sei also Voraussetzung und Weg zu einer freien und gleichen Gesellschaft ohne Fürsten und ohne Kirche – einelibertäre Utopie, die der des Anarchismus recht nahekommt.

Anders als die militanten Anarchisten des 19. Jahrhunderts glaubten die Illuminaten jedoch, ihr Ziel einer herrschaftsfreien Gesellschaft gewaltlos erreichen zu können. Wie Weishaupt in der zitierten Rede erläuterte, meinte er, die Geschichte selbst dabei auf seiner Seite zu haben. Unter Rückgriff auf Denker wieJoachim von Fiore legte er eine Geschichtsphilosophie von drei Weltzeitaltern dar: In der „Kindheit der Menschheit“ habe es weder Herrschaft noch Eigentum noch Streben nach Macht gegeben. Das habe erst in der „Jugendepoche“ Einzug gehalten, als die ersten Staaten entstanden seien, die aber nun mehr und mehr in den „Despotismus“ abgeglitten seien. Dieser selbst lasse aber die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies der Herrschaftslosigkeit entstehen: „Der Despotismus soll selbst das Mittel seyn, um […] den Weg zur Freyheit zu erleichtern“, schrieb Weishaupt in einer Ausarbeitung für die Mysterienklasse seines Ordens. In der „Reifezeit“ des Menschengeschlechts werde der Despotismus dann durch die von ihm selbst ausgelöste Sehnsucht nach Freiheit, durch Aufklärung und durch die von ihr gelehrte Selbstbeherrschung gewaltlos überwunden werden. Diese Aufklärung nun zu verbreiten und die Menschheit ins „Gelobte Land“ zurückzuführen, sei die Aufgabe „geheimer Weisheitsschulen“, für die Weishaupt eine ideelle Traditionslinie vom Urchristentum bis zurFreimaurerei behauptete. Zwar seien die Freimaurerlogen heute unpolitisch geworden, doch würden sie den Illuminaten als Maske dienen. Schließlich werde eine „Zeit des Verfalls“ einen neuen Zyklus einleiten.[16]


Karikatur gegen die Illuminaten: Eine von Teufeln bediente Kanone bombardiert München mit Flugblättern. Lavierte Federzeichnung, Stadtmuseum München
In diesem Geschichtsbild mischen sich mittelalterlicher Chiliasmus und neuzeitliche Utopie, vormoderne Prophezeiungeiner erlösten Welt und moderne Prognose, wie diese durch eigenes Handeln zu erreichen sei. Weishaupt verknüpfte zwei gegenteilige Botschaften miteinander: Zum einen predigte er einen Quietismus, der die Ordensmitglieder von jeder Verantwortung für den Fortgang der Geschichte entlastete; zum anderen forderte er einen subversiven Aktivismus, der das bestehende Herrschaftssystem aktiv untergraben sollte. Welcher von beiden Aspekten der wichtigere sei, ließ er in der Schwebe. Zum einen hieß es, man brauche nichts zu tun als abzuwarten, denn die Zeit der absolutistischenDespotie würde aus innerer Logik quasi von alleine zu Ende gehen. Auf der anderen Seite behauptete Weishaupt, die Illuminaten würden allein durch ihre Tätigkeit, ja durch ihr bloßes Vorhandensein, an der Aufhebung der Despotien mitwirken.[17]

Die Abschaffung der absolutistischen Herrschaft sollte nun nicht auf dem Wege einer Revolution erfolgen, sondern mit den Mitteln der Personalpolitik: Man wollte in einem „Marsch durch die Institutionen“ immer mehr Schlüsselpositionen im absolutistischen Staat übernehmen, um diesen sukzessive in die eigene Gewalt zu bringen. Die Illuminaten würden dann als aufgeklärte, durch Vernunft und Moral geleitete Elite, ähnlich wiePlaton Philosophenkönige herrschen.[18] Zu den letzten Stadien seiner weltbürgerlich-republikanischen Utopie, etwa ob und wie der Staat nach der Machtübernahme tatsächlich abgeschafft oder bloß durch die Illuminaten als quasi noch aufgeklärteren Absolutisten in vervollkommneter Weise ersetzt werde, machte Weishaupt keine Angaben. Eine Demokratie im Sinne einer Volkssouveränität strebten die Illuminaten, anders als die Jakobiner, mit denen spätere Kritiker sie gleichsetzten, nicht an.[19] Nach Hans-Ulrich Wehler waren die Illuminaten vielmehr selbst Teil des aufgeklärten Reformabsolutismus, den zu überwinden sie sich anschickten. [20]
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Ja, der Weg war der Entwicklung der Menschheit durch Selbständigkeit der Menschen den Weg zu ebnen.
Menschen allgemein, nicht nur einzelne Gelehrte, sollten selbst darüber reflektieren können was für sie richtig und falsch ist und die Aufklärung soll sie in dieser Hinsicht emanzipieren bzw sie dazu befähigen. Da geht es natürlich nicht um Faktenwissen (z.B. ist die Erde eine Kugel oder eine Scheibe) sondern überhaupt der Versuch und die Erlaubnis, darüber nachdenken zu können bzw Dinge zu hinterfragen.
Auch heute machen es sich viele Menschen nur allzu leicht indem die das für richtig halten, was irgendwo geschrieben steht und nicht weiter nachdenken - sei es die Bibel, seien es Gesetzestexte, Traditionen oder Manifeste. Bekannter Ausspruch: "Warum ist das so ?" --> "Weil es geschrieben steht !" oder "Weil es schon immer so war !".

Dafür war es notwendig, den Geist (und die Herzen) der Menschen für die Reflexion zugänglich zu machen. Das war in der damaligen Zeit neu bzw gar revolutionär und demnach noch viel schwieriger als heute. Vor Allem christlich Religiösen war das selbständige Denken ausdrücklich verboten (Verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis).
 
Die Realität mit ihren Geheimnissen,fordert Kräfte heraus,die so schlafen würden.Ich denke Geheimbunde gibt es wie Sand am Meer,denn auch wenn sie öffentlich sind bekommt Mann/Frau ja doch nur gesagt was sie hören sollen (nicht wollen).
Jetzt könnten wir auch über die Ägypter reden,aber diese Bärte sind schon abgeschnitten,also wächst so schnell auch keiner nach.
Geheimnisse zu finden oder erfinden (was geht),ist keine geringe Kunst,um die Leute auf Trab zu halten.:tuscheln:
 
......Geheimnisse zu finden oder erfinden (was geht),ist keine geringe Kunst,um die Leute auf Trab zu halten.:tuscheln:
Ja aber - wohin laufen sie denn, das kann man doch beeinflussen - oder ? :tuscheln:
Ein Gedankenläufer meint zu den Geheimbünden:
Was haltet ihr von deren Ansätzen - was ist da spinnerei , was sind schon von vornherein falsche Zielannahmen und was könnte/sollte umgesetzt werden ?

Diese Fragestellung von Earl Grey, er möge mir diesen vorgestellten Einwand verzeihen, geht davon aus, dass es wenigstens eine einzige – < von vorneherein falsche Zielannahme > - immerhin geben „könnte“- in der Möglichkeitsform! - Aber ist das wirklich wahr oder doch auch nur ein Trick der Illuminati?

Ich meine ernsthaft, diesen potentiell möglichen Minimalkonsens einer < schon von vornherein > zur Diskussion in der Möglichkeitsform vorgegebenen Falschheit diesbezüglich schon in der unmöglichen Fragestellung liegen müssend, hier in erlaubter Weise ohne jede Berührungsangst "tatschsächlich als Spinnerei“ abtun zu dürfen!

Denn meines Erachtens gibt es grundsätzlich – unabhängig von Glauben, Wissen und Denkzugehörigkeiten - keinerlei < von vornherein falsche Zielannahmen > die sich selbst, also auto-logisch sofort in Frage stellen ließen:
Alle Ziele, egal ob falsch oder richtig erkannt oder formuliert, sind immer zuerst positiv wahr und vermögen sich als temporäre Vorstellung auch in einem „fehlenden“ Raum befinden, wie dies zum Beispiel auch virtuellen Teilchen zusteht.

< „Spinnerei“ > in meinem Augen und aus meinem Verstand heraus wäre es, hier die einfache Logik, die wir aus polarisierenden Wahrheitstabellen aufgrund von Gegenüberstellungen von wahr und falsch kennen, hier nicht als Illuminationslogik zu bezeichnen!

Allein die "positive Spinnerei“ im Weben von immer feinstrukturierten World-Wide-Web-Netzkulturen ist längst normaler logischer Alltag und sollte generell nicht unbewusst überbewertet werden!

Wenn ich gewisse Zielannahmen der Illuminaten recht verstehe, dann verfolgen diese wie die Freimaurer einerseits die Selbstaufgabe der Ichbezogenheit in aller Gelassenheit und Ruhe zugunsten einer sittlich verschworenen Gemeinschaft, die sich freiwillig zum Teil strengen Pflichten und Auflagen unterwirft und andererseits verfolgen sie einen gesellschaftlichen Aktivismus, der sich am „stillen“ Ideal einer Herrschaftsunabhängigkeit von Kirche und Staat orientiert und sich den Methoden der Aufklärung bedient.

Meine eigene Methode in der Teilbarkeit von Aufklärungsversuchen liegt übrigens im Zwischenwortspiel von Begrifflichkeiten und Beschreibbarkeiten, welche den Begriff der Dichotomie (=Zweigeteiltheit) aus neuro-psychologistischer Sichtweise zwischen Ichotomie (= Eingeteiltheit) und Trichotomie (=Dreigeteiltheit) anzusiedeln erlaubt.

Bernies Sage
 
Was haltet ihr von deren Ansätzen - was ist da spinnerei , was sind schon von vornherein falsche Zielannahmen und was könnte/sollte umgesetzt werden ?

Nichts halte ich davon. Die Menscheit benötigt kein Konzept zur Menschheitsverbesserung!

»Zahlreiche Mythen und Verschwörungstheorien ranken sich um das angebliche Fortbestehen dieser Gesellschaft und ihre angeblichen geheimen Tätigkeiten, darunter die Französische Revolution, der Kampf gegen die katholische Kirche und das Streben nach Weltherrschaft

Fundstelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Illuminatenorden
 
Nichts halte ich davon. Die Menscheit benötigt kein Konzept zur Menschheitsverbesserung!

»Zahlreiche Mythen und Verschwörungstheorien ranken sich um das angebliche Fortbestehen dieser Gesellschaft und ihre angeblichen geheimen Tätigkeiten, darunter die Französische Revolution, der Kampf gegen die katholische Kirche und das Streben nach Weltherrschaft

Fundstelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Illuminatenorden
dann bist du nicht der ansicht dass der einzelne verantwortung für die sitten der ihn umgebenden gesellschaft tragen sollte? ich denke die romantisierenden verschwörungstheorien über die absichten der illuminati können wir beiseite lassen - es gibt genügend material ihrer mitglieder wie zum bsp knigge aus denen ihre absichten und sittlichkeitsvorstellungen klar hervorgehen.
 
Denn meines Erachtens gibt es grundsätzlich – unabhängig von Glauben, Wissen und Denkzugehörigkeiten - keinerlei < von vornherein falsche Zielannahmen > die sich selbst, also auto-logisch sofort in Frage stellen ließen:
Alle Ziele, egal ob falsch oder richtig erkannt oder formuliert, sind immer zuerst positiv wahr und vermögen sich als temporäre Vorstellung auch in einem „fehlenden“ Raum befinden, wie dies zum Beispiel auch virtuellen Teilchen zusteht.
Wie jede Zuordnung einer Eigenschaft so sind auch Ziele jenseits von wahr und falsch und damit in Hinsicht zur Wahrheitsfindung sinnlos solange sie nicht im Kontext einer miteinander verwobenen realen Umgebung stehen. Der Begriff Spinnerei, welcher hier von mir provokativ benutzt wurde ist zumeist negativ besetzt muss es aber nicht sein. Das Spinnen von Relationen im virtuellen Raum als kreative und konstruktive Gestaltung des zu Werdenden hat durchaus seinen Wert und kann schnell , wie Engels es formulierte, von der Utopie zur konkreten Wissenschaft und damit verbundener Gesellschaffsgestaltung umschlagen. Alle gesetzten Ziele sind somit immer zuerst wertvoll und stellen sich erst beim Versuch der konkreten Umsetzung als falsch oder richtig heraus...
 
Zuletzt bearbeitet:
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Der Einzelne als Vormund der Gesellschaft, das hätte ja gerade noch gefehlt!
Das eine ist wenn ich andere darüber bestimme welche planzen sie im garten haben dürfen und welche vorgartenzwergserie verwendet werden muss , wann sie ins bett zugehen haben und überhaupt niemals sex ohne ehelichen kinderwunsch.
das andere was tun wenn die nachbarskinder von ihren eltern misshandelt werden oder der nahegelegene wald nur noch eine müllkippe ist ..... Die Aufklärung und mit ihr Philosophen wie Kant setzten der Gottesfürchtigkeit eine Verantwortung mit Pflicht zur Handlung aus der Vernunft heraus entgegen. Während Kant es aber weitgehend bei den theoretischen Ausarbeitungen der kategorischen Imperativen beließ sahen sich Weisshaupt und andere in die Pflicht zur Handlung genommen. So reicht es für mich nicht aus die Natur - Menschenrechte zu akzeptieren und zu achten - man muss sie auch in seiner Umgebung verteidigen wenn sie ignoriert werden. Es geht nicht ohne Freiheit aber es geht auch nicht ohne Struktur und Regeln.
 
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