Prof. Dr. Roland R. Theimer (Botanik/Pflanzenphysiologie)
Alles über Hanf
Der verleumdete Tausendsassa unter den heimischen Speise- und Nutzpflanzen
Hanf (Cannabis sativa L.) zählt zu den ältesten, von der Menschheit vielseitig genutzten Pflanzen, die Nahrung, Rohstoffe für Kleidung und Gebrauchsgegenstände und für Medizin und Kulthandlungen lieferten. Hanf ist eine robuste, schnellwüchsige und anpassungsfähige Pflanze, deren Sorten in kühlem (z.B. Finnland) bis hin zu tropischem (Indien, Afrika) Klima gedeihen. Die Saat enthält hochwertiges Öl und Eiweiß, Mineral- und Ballaststoffe, aus den Sprossen gewinnt man reiß- und verschleißfeste Fasern für Kleidung, Technik und Hausbau. Blätter und Blüten liefern Medikamente und Schutzstoffe, die Wurzeln lockern den Boden und entgiften ihn von Schwermetallen und Schädlingen. Nahezu rauschmittelfreie Hanfsorten sind deshalb die wertvollsten Quellen als nachwachsende Rohstoffe für Ernährung und Industrie, als Drogenpflanzen aber nicht nutzbar. Trotzdem wird Nutzhanf in der Öffentlichkeit immer noch verleumdet, obwohl er bis vor 50 Jahren ein bedeutendes Agrarprodukt war.
Prof. Dr. Roland R. Theimer studierte – als bayerischer Staatsstipendiat – an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Biologie, Chemie und Geographie, hielt sich nach Staatsexamen und Promotion an der Purdue University (West-Lafayette/Indiana) und der University of California auf, war Wissenschaftlicher Assistent am Botanischen Institut der Uni München und habilitierte sich im Fach Botanik.1975 wurde er zum Professor ernannt und 1985 an die Bergische Universität berufen. Prof. Theimer war als Gastprofessor in der ehemaligen Sowjetunion, in China und Japan. Sein Forschungsschwerpunkt sind nachwachsende Rohstoffe (Öl-/Faser-/Nahrungspflanzen).