• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Problem: Getauft, aber nicht konfirmiert - und jetzt? Atheist?!

Janice

New Member
Registriert
14. April 2008
Beiträge
1
Hallo an alle =)

In letzter Zeit habe ich mir eine Frage gestellt. Und zwar bin ich nach dem Willen meiner Eltern evangelisch getauft worden, habe mich dann aber im entsprechenden Alter (aus Überzeugung) nicht konfirmieren lassen.
Bin ich nun noch evangelisch oder konfessionslos oder irgendetwas anderes?

Theoretisch stimmt man mit der Konfirmation ja der Glaubensgemeinschaft/ der Taufe zu. Heißt das, dass ich jetzt praktisch unfreiwillig evangelisch bin?

LG Janice :blume1:
 
Werbung:
AW: Problem: Getauft, aber nicht konfirmiert - und jetzt? Atheist?!

Liebe Janice...

ich bin zwar katholisch getauft, in diesem Glauben aus ganzen Herzen und voller Zustimmung erwachsen geworden .... bin aber aus vielen Gründen aus dieser Glaubensgemeinschaft ausgetreten ....

und weiß nur, dass ich eben in diesem Zustand keine Anrecht auf die " Leistungen" der katholischen Kirche habe.....


Als Atheistin würde ich mich nie bezeichnen ... ich weiß weder, ob es Gott gibt, noch ob es ihn nicht gibt .... Für mich passen die Glaubensvoraussetzungen nicht ... ich kann nicht an ein allgemeines Verursacherprinzip glauben ....


und deshalb ist es mir auch egal, ob ich in den Augen meiner ehemaligen "Kultkollegen" nur ein " gefallener Sünder" bin oder überhaupt ein Heide ..


aber vielleicht sind hier evangelische/ HB oder LB User/Innen, die Dir genauer auch Sachauskunft geben können.
Ach ja: das Wichtigste: in Dokumenten gebe ich an/ muss ich angeben: ORB 0 Ohne religiöses Bekenntnis --- und genau das ist Fakt.
liebe Grüße
Marianne
 
AW: Problem: Getauft, aber nicht konfirmiert - und jetzt? Atheist?!

Liebe Janice,

du kannst in einem Staat, in dem Religionsfreiheit herrscht nicht unfreiwillig einer Konfession angehören. Sprich: Du kannst austreten, aber solange du das nicht tust, bist du offiziell evangelischer Konfession.

Ich kann nur über den katholischen Ritus schreiben, aber ich denke da gibt es in dieser Frage keine allzu großen Unterschiede. In der röm. katholischen Kirche bedeutet die Firmung die "Vollkatholikwerdung". Also man ist (meistens) vernunftbegabt und gilt für kirchliche Angelegenheiten als erwachsen und daher auch in der Lage den Verkündigungsauftrag Jesu auszuführen. Davor ist man, so verstehe ich das, noch zu unerfahren. Wie realitätsbezogen diese Definitionen sind ist eine andere Frage, die ich hier nicht diskutieren möchte.

Also konkret: Ja du bist evangelisch und nein, nicht unfreiwillig, da du jederzeit austreten kannst. Du bist nur kein "Vollmitglied". Was du persönlich glaubst oder nicht glaubst, kann ich dir nicht sagen ;-)

@ Marianne: Als einer deiner "ehemaligen Kultkollegen" kann ich dir versichern, dass du für mich ganz bestimmt kein "gefallener Sünder" oder ähnliches bist ...

lg, Animus
 
AW: Problem: Getauft, aber nicht konfirmiert - und jetzt? Atheist?!

Hallo an alle =)

In letzter Zeit habe ich mir eine Frage gestellt. Und zwar bin ich nach dem Willen meiner Eltern evangelisch getauft worden, habe mich dann aber im entsprechenden Alter (aus Überzeugung) nicht konfirmieren lassen.
Bin ich nun noch evangelisch oder konfessionslos oder irgendetwas anderes?

Theoretisch stimmt man mit der Konfirmation ja der Glaubensgemeinschaft/ der Taufe zu. Heißt das, dass ich jetzt praktisch unfreiwillig evangelisch bin?

LG Janice :blume1:
Janice !

Wenn Dein Gewissen in Dir präsent ist - das ist es ohnehin meist erst dann, wenn Deine Triebe ausgereift sind - dann lebe einfach nach Deinem besten Wissen und Gewissen. Im Christentum wird es immer konservative und progressive (demokratisch eingestellte) Gläubige geben, auch im Katholizismus. Willst Du Dich (auch) nach evangelischem Kirchenrecht verhalten, würde ich einfach - wie von Marianne schon erwähnt - einen Würdenträger der evangelischen Glaubensgemeinschaft fragen, wie da jeder sein Gesicht wahren kann.

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Problem: Getauft, aber nicht konfirmiert - und jetzt? Atheist?!

"Atheistin" ist keine offizielle Bezeichnung, sondern eine Denkart: jemand glaubt nicht an Gott.

So sind tausende von Atheisten, die das nicht laut sagen, weiter Mitglieder der Kirchen, und tausende gläubiger Menschen, die aber mit den Kirchen nichts anfangen klönnen, ausgetreten.
Ihr Titel: "konfessionslos" (= ohne Bekenntnis, und zwar zu einer der offiziell anerkannten Religionen)

Du bist so lange Mitglied einer Kirche (in die du mit deiner Taufe eingetreten bist), wie du nicht austrittst. Das macht man am Amtsgericht (jedenfalls war es bei mir so, in der BRD.)

CM
 
AW: Problem: Getauft, aber nicht konfirmiert - und jetzt? Atheist?!

Janice,

ich weiß nicht, ob Du Dich schon bei Wikipedia zu den Begriffen Konfirmation und Kirchenaustritt schlau gemacht hast. Vorsorglich gebe ich hier die beiden Links zum Anklicken an:

http://de.wikipedia.org/wiki/Konfirmation

http://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenaustritt

Du fragst, was Du als evangelisch getaufter, aber nicht konfirmierter Mensch bist: ich würde sagen "ein Kind Gottes, dass sich aber nicht zu Gott bekennen konnte oder wollte". Bürgerlich-rechtlich bist Du bis zum Austritt Kirchenmitglied und damit z.B. kirchensteuerpflichtig, kannst andererseits aber dafür unentgeltlich kirchliche Leistungen beanspruchen. Kirchenrechtlich wirst Du wahrscheinlich nicht zum Abendmahl zugelassen sein und kannst auch keine Patenschaft übernehmen.
 
AW: Problem: Getauft, aber nicht konfirmiert - und jetzt? Atheist?!

Du bist so lange Mitglied einer Kirche (in die du mit deiner Taufe eingetreten bist), wie du nicht austrittst. Das macht man am Amtsgericht (jedenfalls war es bei mir so, in der BRD.)
Oh Gott, dann dürfte das in Deutschland recht kompliziert sein. Wann bist du denn ausgetreten - schon länger her oder erst vor kürzerem? Also ich bin vor ca. zwei Jahren ausgetreten und musste nicht zum Amtsgericht, sondern zum Standesamt. Gut, das war in Niedersachsen, vielleicht ist es in D. auch wieder vom Bundesland abhängig.
 
AW: Problem: Getauft, aber nicht konfirmiert - und jetzt? Atheist?!

Der Kirchenaustritt ist in D tatsächlich von Land zu Land verschieden wie folgendes Zitat aus WIKI zeigt:

Der Austritt muss in Deutschland je nach Bundesland entweder vor dem Amtsgericht (in Berlin[4], Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und in Thüringen) oder vor dem Standesamt (andere Bundesländer) erklärt werden. Ein Austritt per Brief ist nur mit notarieller Beglaubigung möglich. In Bremen kann der Austritt alternativ auch bei der Kirchengemeinde erklärt werden. Es muss ein Lichtbildausweis mitgebracht werden. Bei Verheirateten wird teilweise auch die Heiratsurkunde oder das Familienstammbuch verlangt.
 
AW: Problem: Getauft, aber nicht konfirmiert - und jetzt? Atheist?!

Kirchenrechtlich wirst Du wahrscheinlich nicht zum Abendmahl zugelassen sein und kannst auch keine Patenschaft übernehmen.

Zum Abendmahl also der Kommunion ist man - zumindest im Katholizismus - ab der Erstkommunion zugelassen. Ich weiß nicht genau, wie das bei den Protestanten ist, aber ich denke nicht, dass die Zulassung zum Abendmahl etwas mit der Konfirmation zu tun hat. Das kannst du rein Kirchenrechtlich nämlich tun, wann du willst, es ist nur im Alter von etwa 14-16 Jahren üblich. Patenschaft denke ich aber auch nicht, dass du übernehmen kannst.

lg, Animus
 
Werbung:
AW: Problem: Getauft, aber nicht konfirmiert - und jetzt? Atheist?!

Hallo an alle =)

In letzter Zeit habe ich mir eine Frage gestellt. Und zwar bin ich nach dem Willen meiner Eltern evangelisch getauft worden, habe mich dann aber im entsprechenden Alter (aus Überzeugung) nicht konfirmieren lassen.
Bin ich nun noch evangelisch oder konfessionslos oder irgendetwas anderes?

Theoretisch stimmt man mit der Konfirmation ja der Glaubensgemeinschaft/ der Taufe zu. Heißt das, dass ich jetzt praktisch unfreiwillig evangelisch bin?

LG Janice :blume1:

Hallo Janice!

Ich bin in ungefähr derselben Situation wie Du: ich bin kurz nach meiner Geburt "evangelisch" getauft worden, habe mich dann mit 14 jedoch nicht konfirmieren lassen - steuer- und staatsbürgerrechtlich gelte ich aber als "evangelisch" und bin kirchensteuerpflichtig.

Theologisch gesehen, habe ich für beide Konfessionen keinen Zugang zum Abendmahl (obwohl die Evangelischen das weniger genau nehmen); die "Konfirmation" bedeutet wie die katholische Kommunion, volles erwachsenes Mitglied der Gemeinde zu werden. Wir "bloß Getaufte" sind das nicht, kann die Kirche da aber Gründe anführen, warum der Staat uns da kirchenbesteuert?

Alles was ich bisher in Erfahrung bringen konnte, war dies:

Die evangelische Taufe wird von der katholischen Kirche anerkannt; wenn Du oder ich uns also jetzt zur Kommunion entschließen würden (also zum Empfang des ersten Unterrichts im Glauben gemäß des katholischen Ritus und dessen Bekräftigung), müßten wir uns nicht neu taufen lassen.

Immerhin!
 
Zurück
Oben