Chris M
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- 2. November 2014
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Alles im Leben gibt kund, dass das irdische Glück bestimmt ist, vereitelt oder als eine Illusion erkannt zu werden.
Arthur Schopenhauer
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Es könnte eine einfache Erklärung dafür geben, warum das irdische Leben so leidvoll ist und gleichzeitig so sinnlos erscheint. Hätte das irdische Dasein für sich genommen einen objektiven Sinn, wären auch die damit verbundenen Leiden zu ertragen. Aber ein Dasein, in dem alles ungewiss ist, außer eben das dieses Dasein geprägt ist von kleineren und größeren Übeln bei gleichzeitiger Unmöglichkeit des Erkennens eines klaren höheren Sinns, muss als eine Art Hölle bezeichnet werden.
Ich hatte schon des Öfteren das Gefühl, mich hier in einer Strafkolonie zu befinden. Nur wenn man von einer vorausgegangenen Schuld ausgeht, macht diese gefallene Dimension hier Sinn. Das Universum als ganzes erscheint komplett lebensfeindlich, die Biosphäre der Erde ist ein Schimmelüberzug (Schopenhauer), aus dem Lebewesen hervorkriechen, in eine feindliche Umgebung, in der jedes Lebewesen in Konkurrenz zueinander steht, umgeben ist diese Kugel des Kampfes von einem absolut lebensfeindlichen Weltall.
Nun ist es aus meiner Sicht so, dass die Menschen früher noch im direkten Kontakt zur geistigen Welt standen und damit noch nicht ganz vom Himmel getrennt waren, um das mal so zu nennen, im Kontrast zur Hölle. Denn wenn man noch mit dem geistigen Ursprung des Seins verbunden ist, hat das Leben noch einen klar erkennbaren objektiven Sinn. Die Zeit, in der die Menschen noch im Kontakt mit der geistigen Welt standen, ist also als die normale Lebensweise des Menschen zu bezeichnen, so wie es eigentlich für immer sein sollte.
Doch dann haben wir uns aus welchem Grund auch immer von der geistigen Dimension des Daseins getrennt und sind nun auf uns alleine gestellt. Das Getrenntsein von unserer wahren Heimat ist es, welches unser heutiges Leben so leidvoll und gleichzeitig so scheinbar sinnlos macht, es also in eine Art Hölle verwandelt. Die Menschen reagieren auf diesen unnatürlichen Zustand, indem sie seelische Krankheiten entwickeln. Diese sind eine Botschaft aus dem Unterbewusstsein, dass etwas Grundlegendes nicht stimmt.
Aber wie kommt es dann, dass es dennoch einigermaßen zufriedene und glückliche Menschen auf der Erde gibt? Weil diese Menschen die Augen vor den blanken Tatsachen des irdische Lebens verschließen. Sie haben mit der Zeit gelernt, nur noch das zu sehen, was sie sehen wollen. Betrachtet man aber das Leben auf der Erde ohne die berühmte rosa Brille, schreit alles danach, dass wir uns hier in einer Strafkolonie befinden, in der es keine Sicherheit gibt. Jederzeit kann irgend ein Unheil über jeden von uns hereinbrechen, ja das Leben besteht ja daraus, ständig gegen die Entropie anzukämpfen, die Kraft, die alles zersetzt und jedem ans Leder will, die treibende Kraft des Universums, der Zerfall.
Doch gerade im Erkennen, dass diese Welt hoffnungslos verloren ist, liegt paradoxerweise die wahre Hoffnung, nämlich die metaphysische Hoffnung. Wir wollten ja scheinbar eine gottlose Welt haben, jetzt hat sich Gott tatsächlich aus der Welt zurückgezogen, aber dadurch liegt es jetzt an uns, den Kontakt wiederherzustellen und das versetzt uns in eine Position des aktiven Handelns anstatt des passiven Ertragens der Umstände. Man muss einfach konsequent bei der Erkenntnis bleiben, dass es in diesem Leben nur verschiedene Formen des Leidens gibt, aber niemals einen Zustand ohne Leiden.
Es wird ja immer gesagt, dass am Tor der Hölle steht: Ihr die ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren! Das ist der Schlüssel, um den Kontakt wiederherzustellen. Man muss wirklich zu der Erkenntnis gelangen, dass hier kein Frieden zu machen ist. Man hat Hunger, man isst, man kriegt wieder Hunger, man hat Durst, man trinkt, man kriegt wieder Durst, und das bezieht sich sowohl auf den körperlichen Hunger/Durst, als auch auf den geistigen Hunger/Durst. Man baut sich immer wieder metaphysische Sandburgen auf und dann kommt das Universum mit seiner Entropiewelle und reißt die Sandburg wieder in Stücke.
Nicht im Denken kann die Lösung liegen, sondern im Aufgeben. Man muss aufhören, Sandburgen zu bauen an einem Strand, an dem ständig neue Wellen kommen und alles wieder zunichte machen. Stattdessen muss man sich selber hinsetzen und die Entropie einfach machen lassen, man muss sich selber vom Universum aufreiben lassen, denn das ist die einzige Funktion, die dieses materielle Universum hat, wir sollen zerrieben werden von der Entropie, und dass ist das metaphorische Feuer der Hölle, und die Gottesferne hingegen, die ist überhaupt nicht metaphorisch, sondern ganz klar spürbar und die Verlorenheit ebenfalls. Der Wurm schläft nicht, denn uns wurmt immer irgendetwas und die Flamme erlischt nicht, denn die Entropie hört niemals auf zu wirken.
Aber die gute Nachricht ist, dass unsere Zeit hier begrenzt ist. Das Strafmaß unterscheidet sich bei jedem, daher kommt es, dass das Sterbealter bei jedem Menschen anders ist. Was man zu Lebzeiten tun kann, ist, dieses gefallene Leben loszulassen und sein Schicksal zu akzeptieren, diese Welt ist leider nicht zu verbessern, sie kann nur in verschiedenen Graden verändert werden, nicht aber verbessert. Die Besserung ist erst dort zu erwarten, wo die Entropie über das Individuum siegt. Und deshalb muss man die Flamme, also die Entropie letzten Endes lieben, denn sie bringt die einzige Lösung in eine ansonsten unlösbare Welt.
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Wenn der Tod unsere Augen schließt, werden wir in einem Lichte stehen, von welchem unser Sonnenschein nur der Schatten ist.
Arthur Schopenhauer
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PS: Wer jetzt denkt, dass das alles Schwarzmalerei war, den will ich daran erinnern, dass wir inzwischen alle abgehärtet und sogar abgestumpft sind gegenüber dem Leiden in der Welt. Stellt euch dazu vor, ein Außerirdischer aus einer perfekten Welt würde auch nur einen Tag auf der Erde verbringen. Er würde daran zerbrechen, davon bin ich fest überzeugt, gerade auch aufgrund der Ungerechtigkeit und scheinbaren Zufälligkeit in Bezug auf die Verteilung des Leids. Wer das Geschriebene übertrieben fand, der kann sich sicher sein, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Ich stehe ganz gewiss nicht auf der Sonnenseite und trotzdem weiß ich, dass es Leute gibt, die zehnmal schlimmer dran sind als ich. Das gibt eine andere Perspektive. Zudem habe ich das Ventil des Schreibens, welches immer wieder Erleichterung schafft, das fehlt anderen komplett, weil sie es nicht können, oder es ihnen nichts bringt. Ich würde jedem empfehlen, einen Blick aus der Komfortzone des eigenen Lebens zu werfen, jedenfalls dann, wenn man an der Wahrheit interessiert ist. Wenn nicht, kann man auch den Rest des Lebens in der Clownwelt verbringen, allerdings ist diese Welt selber auch der Entropie ausgesetzt und wenn sie einst kollabieren wird, werden euch ganz sicher nicht die Clowns retten, die ihr jetzt verehrt.
Alles im Leben gibt kund, dass das irdische Glück bestimmt ist, vereitelt oder als eine Illusion erkannt zu werden.
Arthur Schopenhauer
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Es könnte eine einfache Erklärung dafür geben, warum das irdische Leben so leidvoll ist und gleichzeitig so sinnlos erscheint. Hätte das irdische Dasein für sich genommen einen objektiven Sinn, wären auch die damit verbundenen Leiden zu ertragen. Aber ein Dasein, in dem alles ungewiss ist, außer eben das dieses Dasein geprägt ist von kleineren und größeren Übeln bei gleichzeitiger Unmöglichkeit des Erkennens eines klaren höheren Sinns, muss als eine Art Hölle bezeichnet werden.
Ich hatte schon des Öfteren das Gefühl, mich hier in einer Strafkolonie zu befinden. Nur wenn man von einer vorausgegangenen Schuld ausgeht, macht diese gefallene Dimension hier Sinn. Das Universum als ganzes erscheint komplett lebensfeindlich, die Biosphäre der Erde ist ein Schimmelüberzug (Schopenhauer), aus dem Lebewesen hervorkriechen, in eine feindliche Umgebung, in der jedes Lebewesen in Konkurrenz zueinander steht, umgeben ist diese Kugel des Kampfes von einem absolut lebensfeindlichen Weltall.
Nun ist es aus meiner Sicht so, dass die Menschen früher noch im direkten Kontakt zur geistigen Welt standen und damit noch nicht ganz vom Himmel getrennt waren, um das mal so zu nennen, im Kontrast zur Hölle. Denn wenn man noch mit dem geistigen Ursprung des Seins verbunden ist, hat das Leben noch einen klar erkennbaren objektiven Sinn. Die Zeit, in der die Menschen noch im Kontakt mit der geistigen Welt standen, ist also als die normale Lebensweise des Menschen zu bezeichnen, so wie es eigentlich für immer sein sollte.
Doch dann haben wir uns aus welchem Grund auch immer von der geistigen Dimension des Daseins getrennt und sind nun auf uns alleine gestellt. Das Getrenntsein von unserer wahren Heimat ist es, welches unser heutiges Leben so leidvoll und gleichzeitig so scheinbar sinnlos macht, es also in eine Art Hölle verwandelt. Die Menschen reagieren auf diesen unnatürlichen Zustand, indem sie seelische Krankheiten entwickeln. Diese sind eine Botschaft aus dem Unterbewusstsein, dass etwas Grundlegendes nicht stimmt.
Aber wie kommt es dann, dass es dennoch einigermaßen zufriedene und glückliche Menschen auf der Erde gibt? Weil diese Menschen die Augen vor den blanken Tatsachen des irdische Lebens verschließen. Sie haben mit der Zeit gelernt, nur noch das zu sehen, was sie sehen wollen. Betrachtet man aber das Leben auf der Erde ohne die berühmte rosa Brille, schreit alles danach, dass wir uns hier in einer Strafkolonie befinden, in der es keine Sicherheit gibt. Jederzeit kann irgend ein Unheil über jeden von uns hereinbrechen, ja das Leben besteht ja daraus, ständig gegen die Entropie anzukämpfen, die Kraft, die alles zersetzt und jedem ans Leder will, die treibende Kraft des Universums, der Zerfall.
Doch gerade im Erkennen, dass diese Welt hoffnungslos verloren ist, liegt paradoxerweise die wahre Hoffnung, nämlich die metaphysische Hoffnung. Wir wollten ja scheinbar eine gottlose Welt haben, jetzt hat sich Gott tatsächlich aus der Welt zurückgezogen, aber dadurch liegt es jetzt an uns, den Kontakt wiederherzustellen und das versetzt uns in eine Position des aktiven Handelns anstatt des passiven Ertragens der Umstände. Man muss einfach konsequent bei der Erkenntnis bleiben, dass es in diesem Leben nur verschiedene Formen des Leidens gibt, aber niemals einen Zustand ohne Leiden.
Es wird ja immer gesagt, dass am Tor der Hölle steht: Ihr die ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren! Das ist der Schlüssel, um den Kontakt wiederherzustellen. Man muss wirklich zu der Erkenntnis gelangen, dass hier kein Frieden zu machen ist. Man hat Hunger, man isst, man kriegt wieder Hunger, man hat Durst, man trinkt, man kriegt wieder Durst, und das bezieht sich sowohl auf den körperlichen Hunger/Durst, als auch auf den geistigen Hunger/Durst. Man baut sich immer wieder metaphysische Sandburgen auf und dann kommt das Universum mit seiner Entropiewelle und reißt die Sandburg wieder in Stücke.
Nicht im Denken kann die Lösung liegen, sondern im Aufgeben. Man muss aufhören, Sandburgen zu bauen an einem Strand, an dem ständig neue Wellen kommen und alles wieder zunichte machen. Stattdessen muss man sich selber hinsetzen und die Entropie einfach machen lassen, man muss sich selber vom Universum aufreiben lassen, denn das ist die einzige Funktion, die dieses materielle Universum hat, wir sollen zerrieben werden von der Entropie, und dass ist das metaphorische Feuer der Hölle, und die Gottesferne hingegen, die ist überhaupt nicht metaphorisch, sondern ganz klar spürbar und die Verlorenheit ebenfalls. Der Wurm schläft nicht, denn uns wurmt immer irgendetwas und die Flamme erlischt nicht, denn die Entropie hört niemals auf zu wirken.
Aber die gute Nachricht ist, dass unsere Zeit hier begrenzt ist. Das Strafmaß unterscheidet sich bei jedem, daher kommt es, dass das Sterbealter bei jedem Menschen anders ist. Was man zu Lebzeiten tun kann, ist, dieses gefallene Leben loszulassen und sein Schicksal zu akzeptieren, diese Welt ist leider nicht zu verbessern, sie kann nur in verschiedenen Graden verändert werden, nicht aber verbessert. Die Besserung ist erst dort zu erwarten, wo die Entropie über das Individuum siegt. Und deshalb muss man die Flamme, also die Entropie letzten Endes lieben, denn sie bringt die einzige Lösung in eine ansonsten unlösbare Welt.
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Wenn der Tod unsere Augen schließt, werden wir in einem Lichte stehen, von welchem unser Sonnenschein nur der Schatten ist.
Arthur Schopenhauer
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PS: Wer jetzt denkt, dass das alles Schwarzmalerei war, den will ich daran erinnern, dass wir inzwischen alle abgehärtet und sogar abgestumpft sind gegenüber dem Leiden in der Welt. Stellt euch dazu vor, ein Außerirdischer aus einer perfekten Welt würde auch nur einen Tag auf der Erde verbringen. Er würde daran zerbrechen, davon bin ich fest überzeugt, gerade auch aufgrund der Ungerechtigkeit und scheinbaren Zufälligkeit in Bezug auf die Verteilung des Leids. Wer das Geschriebene übertrieben fand, der kann sich sicher sein, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen. Ich stehe ganz gewiss nicht auf der Sonnenseite und trotzdem weiß ich, dass es Leute gibt, die zehnmal schlimmer dran sind als ich. Das gibt eine andere Perspektive. Zudem habe ich das Ventil des Schreibens, welches immer wieder Erleichterung schafft, das fehlt anderen komplett, weil sie es nicht können, oder es ihnen nichts bringt. Ich würde jedem empfehlen, einen Blick aus der Komfortzone des eigenen Lebens zu werfen, jedenfalls dann, wenn man an der Wahrheit interessiert ist. Wenn nicht, kann man auch den Rest des Lebens in der Clownwelt verbringen, allerdings ist diese Welt selber auch der Entropie ausgesetzt und wenn sie einst kollabieren wird, werden euch ganz sicher nicht die Clowns retten, die ihr jetzt verehrt.
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