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Pietätlos

AW: Pietätlos

Sorry für offtopic, aber da bist du komplett fehlinformiert:
Lt. Statistik Austria für 2009:

Inländische Produktion: 482.875 TeraJoule
Import: 1.201.175 TJ
Export: 323.632 TJ

Ist ja auch klar: Österreich produziert Strom aus Wasserkraft und verkauft einiges davon. Aber der Löwenanteil der Energie, nämlich Öl, Gas und Kohle wird fast zu 100% importiert.
Ist ja furchtbar, wo sitzen die pietätlos/amoralischen Verschwender ??

Erschrocken

Zeili
 
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AW: Pietätlos

Ich habe lange gesucht ohne wirklich etwas zu finden, wo meine jetzigen Zeilen hinein passen.
Es hat aber auf jeden Fall mit dem Ende des Lebens zu tun.

Heute habe ich im TV eine Sendung gesehen, die sich mit dem Altenheim und dessen Mitarbeitern
beschäftigt hat. Mir graut es davor!!!!
Wohl gemerkt nicht vor den Betreuern/innen!!! Sondern vor dem System, dass von gesetzlicher
und sozialer Seite auferlegt ist.

Zunächst der dargestellte Fall: Eine Frau ist seit 30 Jahren in diesem Beruf,
sie hat keine (sagt man sanitäre?) Ausbildung und wird daher nach 30 Jahren noch immer als
Hilfskraft bezahlt (1600€).
Dabei meine ich, dass diese Arbeit wohl eher die schwere ist: Umbetten, waschen und auch
das Säubern. Das ist körperlich schwere Arbeit. Abgesehen von den Emotionen.
Da wurde auch gesagt, dass in der Industrie andere Löhne für schwere Arbeit gezahlt werden.
Dazu kommt noch, dass sehr viel Schreibkram zu erledigen ist. Jede Handlung mit und an den
Pflegbedürftigen muss karteimäßig erfaßt werden.

Mich hat das Ganze wieder einmal stark beschäftigt. In meinem Alter fragt man sich: Wann
ist es bei dir soweit? Dann gehen die Gedanken auch schon ganz andere Wege. Welches ist der
richtige FLuchtweg?
Was danach kommt ist mir gleich.

Warum bin ich doch heute mit Sascha nicht auf Tour gegangen. Wäre wohl heute der Tag
freundlicher gewwesen.
 
AW: Pietätlos

Ich habe lange gesucht ohne wirklich etwas zu finden, wo meine jetzigen Zeilen hinein passen.
Es hat aber auf jeden Fall mit dem Ende des Lebens zu tun.

Heute habe ich im TV eine Sendung gesehen, die sich mit dem Altenheim und dessen Mitarbeitern
beschäftigt hat. Mir graut es davor!!!!
Wohl gemerkt nicht vor den Betreuern/innen!!! Sondern vor dem System, dass von gesetzlicher
und sozialer Seite auferlegt ist.

Zunächst der dargestellte Fall: Eine Frau ist seit 30 Jahren in diesem Beruf,
sie hat keine (sagt man sanitäre?) Ausbildung und wird daher nach 30 Jahren noch immer als
Hilfskraft bezahlt (1600€).
Dabei meine ich, dass diese Arbeit wohl eher die schwere ist: Umbetten, waschen und auch
das Säubern. Das ist körperlich schwere Arbeit. Abgesehen von den Emotionen.
Da wurde auch gesagt, dass in der Industrie andere Löhne für schwere Arbeit gezahlt werden.
Dazu kommt noch, dass sehr viel Schreibkram zu erledigen ist. Jede Handlung mit und an den
Pflegbedürftigen muss karteimäßig erfaßt werden.

Mich hat das Ganze wieder einmal stark beschäftigt. In meinem Alter fragt man sich: Wann
ist es bei dir soweit? Dann gehen die Gedanken auch schon ganz andere Wege. Welches ist der
richtige FLuchtweg?
Was danach kommt ist mir gleich.

Warum bin ich doch heute mit Sascha nicht auf Tour gegangen. Wäre wohl heute der Tag
freundlicher gewwesen.

Ein interessantes Thema, das jeden angeht!
Zu den "geringen" Löhnen ist zu sagen, dass die Pflege von alten Menschen sehr personalintensiv und damit sehr teuer ist, bei gleichzeitig ziemlich leeren Kassen im Gesundheitssystem. Wären wir bereit, mehr beizutragen?
In Wien wird die Betreuung zu Hause in Form von Heimhilfe forciert, was einerseits für die alten Menschen erfreulich ist, wenn ihnen ermöglicht wird weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können und andererseits spart es der Gemeinschaft kosten (Altenbetreuung ist wohl immer mit öffentlichen Zuschüssen verbunden).

Da ich selber als Heimhelfer arbeite und aus ehrenamtlicher Tätigkeit auch die Abläufe im Seniorenheim kenne, kann ich sagen, dass man sich sich die Situation vermutlich meist trister vorstellt, als sie ist. Solche Fernsehsendungen (ich hab diese speziell nicht gesehen, aber offensichtlich war sie verstörend für dich) leben von schockierenden Bildern, die nicht den Alltag darstellen.

Generell ist es natürlich wünschenswert, wenn sich die Bürger mehr für dieses Thema interessieren. In der Praxis wird es ja psychisch und auch physisch (Sichwort: abgeschoben) verdrängt.

Was ich sehr empfehlen kann ist ehrenamtliche Betreuung von alten Menschen!
Das bringt Einblick ins System, die alten Leute in Kontakt mit dem "heutigen Leben" und ist eine gute Vorbereitung für das eigene Alt- und Hilsbedürftigwerden und diese menschliche Normalität steht halt im Widerspruch zum heutzutage als normal empfundenen Leistungs- und Profitdenken.
 
AW: Pietätlos

... im Zusammenhang mit Altenpflege fällt mir übrigens ein guter Witz ein:

Treffen sich zwei Frauen. Sagt die Eine zur Anderen: "Wie gehts!". Drauf die Andere: "Naja, ich hab zur Zeit ziemlich viel Stress! Ich muss zuhause eine Angehörige betreuen, die etwas schwierig ist. Ich muss ständig bei ihr sein, sie ist hin und wieder unbeherrscht, schreit auch mitten in der Nacht, muss gefüttert werden. Wenn das Essen nicht schmeckt, wirft sie es einfach auf den Boden und Windeln wechseln und waschen muss ich sie natürlich auch".
Die Erste: "Oh Gott, oh Gott, sie Arme!". Drauf die Andere: "Anstrengend ist es schon, aber ehrlichgesagt macht mir meine kleine Tochter auch viel Freude!".
 
AW: Pietätlos

@erichs #14 :krokodil:
Die Alten werden wieder zum Kind, nur leider verändern sie ihren Körper nicht im erforderlichen Maße.

Aber jetzt nochmal ernsthaft.
Es ist ja eine Frage des Geldes und von wem und wo man betreut wird und betreut werden kann. In D gibt es ja diese Pflicht-Pflegeversicherung. Die Einstufung wird aber nach Möglichkeit gedrückt.
Ich sage ja auch nicht, dass es in dem gezeigten Heim schlecht zuging. Es war aufgezeigt worden, dass es zu wenig Personal gibt und in Zukunft auch geben wird.
Es graut mir davor. Nur nicht alt werden. Man ist allen und jedem eine Last.
 
AW: Pietätlos

... Es graut mir davor. Nur nicht alt werden. Man ist allen und jedem eine Last.

Das kommt drauf an, wie man es sieht.
Ein Mensch ist von Natur aus ein Mängelwesen, nicht fähig ohne Hilfe zu leben. Wenn man beim Militär mal eine Woche auf sich gestellt im Wald verbringt, gilt man als Held bekommt einen Orden und braucht dann drei Tage Erholungsurlaub.

Momentan haben wir halt einen extremen Jugendkult und früher waren alte Menschen besonders angesehen.
 
AW: Pietätlos

... vielleicht muss ich das noch dazuschreiben, weil es nicht als selbstverständlich angesehen wird: alte Menschen haben natürlich auch jede Menge Ressourcen, die der Gesellschaft nützlich sind. Immerhin die Erfahrung eines langen abwechslungsreichen Lebens.

Leider haben wir momentan den Fokus, dass nur Menschen wertvoll sind, die etwas tun, das unmittelbar geldwerten Profit bringt. Egal, ob dabei die Gesellschaft oder die Umwelt beschädigt werden. Das kann sowieso nur kurze Zeit so sein und in dieser Übergangszeit leben wir.
 
AW: Pietätlos

... vielleicht muss ich das noch dazuschreiben, weil es nicht als selbstverständlich angesehen wird: alte Menschen haben natürlich auch jede Menge Ressourcen, die der Gesellschaft nützlich sind. Immerhin die Erfahrung eines langen abwechslungsreichen Lebens.

Leider haben wir momentan den Fokus, dass nur Menschen wertvoll sind, die etwas tun, das unmittelbar geldwerten Profit bringt. Egal, ob dabei die Gesellschaft oder die Umwelt beschädigt werden. Das kann sowieso nur kurze Zeit so sein und in dieser Übergangszeit leben wir.
Alte Menschen haben die Erfahrung, junge die Kraft und die Geschwindigkeit. Damit ließe sich schon einen Menge machen, allerdings nur unter vier Voraussetzungen:
Sowohl die Jungen als auch die Alten sollten* versuchen, dem anderen zu glauben, und ihrerseits nicht lügen, das heißt, sich an die zwei wichtigsten Regeln für eine Vertrauensbasis halten.​
* Moebius möge mir das von ihm als Sulzwort angesehene Wort verzeihen - ich habe schon eine gute Sulz gegessen.

Liebe Grüße

Zeili
 
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