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Philosophie nach 1945 - Was bleibt?

oktoberwind

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20. November 2007
Beiträge
1.025
Vittorio Hösle stellt zu Anfang seines Werkes "Die Krise der Gegenwart und die Verantwortung der Philosophie" den Gedanken in den Raum, dass in einhundert Jahren kaum mehr als ein Dutzend philosophischer Werke nach 1945 gelesen, d.h. bekannt sein dürften.

Abgesehen davon, ob die Welt dann überhaupt noch existiert (da darf man ja so seine Zweifel haben), reizt es mich schon, bei aller Subjektivität der Auswahl, ein paar Werke zu benennen - und ich muss zugeben, auf ein Dutzend komme ich auch nicht...

Da wären:
Theodor W. Adorno, Minimal Moralia, vielleicht auch: Negative Dialektik
Hannah Arendt, Vita Activa
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung (vielleicht nur wegen seiner Sprachgewalt)
E. M. Cioran, Die verfehlte Schöpfung / Vom Nachteil geboren zu sein u.a.
Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung
Jean Paul Sartre, Das Sein und das Nichts
und vielleicht etwas von Karl Jaspers (auf jeden Fall eher etwas von ihm als vom unsäglichen Heidegger) und Elias Canetti (obwohl seine Aufzeichnungen einige wohl nicht zur Philosophie rechnen würden)
...
 
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AW: Philosophie nach 1945 - Was bleibt?

Hallo Oktoberwind !

Fundiert wage ich auf Deinen thread erst zu antworten, wenn ich sämtliche von Dir aufgezählten Philosophen zumindest in ihrer Kernaussage auch gelesen habe.

Nur eines will ich dazu schon bemerken:

Ich hoffe, das Denken der Menschen hat sich nach den 2 furchtbaren Weltkriegen des 20. Jahrhunderts wenigstens soweit geändert, dass man endgültig einsieht, dass auf Dauer der

Teufel eben nicht mit dem Beelzebub ausgetrieben werden kann.​

Liebe Grüße

Zeili
 
AW: Philosophie nach 1945 - Was bleibt?

Schön wär's - aber man sieht: Selbst der Friedennobelpreisträger Barack Obama führt den illusorischen Kampf in Afghanistan, den sein Vorgänger im eingebrockt hat, weiter und begründet dies auch noch mit hilflosen "Auge um Auge und Zahn um Zahn" - Parolen ...

Ich fürchte, da die Menschen noch nie aus der Geschichte gelernt haben (sie wollen alle immer ihre eigenen Erfahrungen machen, so seicht oder gefährlich diese auch sind), ist die Tendenz zum Verschwinden des Ganzen sehr groß.

Es bleibt nur in den letzten Jahren, so unsinnig das auch sein mag, das Fähnchen der Vernunft gegen alle Menschheitsvernichter aufrecht zu erhalten.
 
AW: Philosophie nach 1945 - Was bleibt?

Wieso benennst Du nur diese wenigen alles überstrahlenden Giganten?
Fallen Dir nur die super populären ein?
Es gibt so viele kluge Philosophen die sehr gescheite Texte formulieren sowohl in
der Vergangenheit als auch in der Gegenwart und wunderbar des Denkens
mächtig sind, nur sie sind keine Prominenten im Sinne von öffentlich populär auf
der ganzen Welt. Superstars gibt es nur vereinzelt aber Denker die Einfluss auf
die Gemeinschaft haben gibt es viele...
Kenne Philosophen die in der Akademie tätig sind persönlich aber sie sind nicht
auf der ganzen Welt bekannt.

gruß fluuu
 
AW: Philosophie nach 1945 - Was bleibt?

von mir gibt es philosophisch bedeutendes !

und ich sehe keinen Grund, daß nicht auch von anderen Menschen etwas philosophisch bedeutendes kommen könnte

nach 45
gab es die Existenzialisten
die Strukturalisten
die evolutionären Erkenntnistheoretiker (70er/80er)
die Chaoten (80er/90er)
meine Diplomarbeit (2000)

dazu kommen der Rock'n'Roll und die Kinofilme
!!! TARKOWSKIJ 1984: Die versiegelte Zeit

die Philosophie wurde überrannt

philosophische Bücher nach 45
EVOLA 1953: Menschen, inmitten von Ruinen
CANETTI 1960: Masse und Macht
FOUCAULT 1966: Ordnung der Dinge
EBERZ 1967: Sophia und Logos ...
LORENZ 1973. Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit
FROMM 1976: Haben oder Sein
 
AW: Philosophie nach 1945 - Was bleibt?

Vittorio Hösle stellt zu Anfang seines Werkes "Die Krise der Gegenwart und die Verantwortung der Philosophie" den Gedanken in den Raum, dass in einhundert Jahren kaum mehr als ein Dutzend philosophischer Werke nach 1945 gelesen, d.h. bekannt sein dürften.

Abgesehen davon, ob die Welt dann überhaupt noch existiert (da darf man ja so seine Zweifel haben), reizt es mich schon, bei aller Subjektivität der Auswahl, ein paar Werke zu benennen - und ich muss zugeben, auf ein Dutzend komme ich auch nicht...

Da wären:
Theodor W. Adorno, Minimal Moralia, vielleicht auch: Negative Dialektik
Hannah Arendt, Vita Activa
Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung (vielleicht nur wegen seiner Sprachgewalt)
E. M. Cioran, Die verfehlte Schöpfung / Vom Nachteil geboren zu sein u.a.
Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung
Jean Paul Sartre, Das Sein und das Nichts
und vielleicht etwas von Karl Jaspers (auf jeden Fall eher etwas von ihm als vom unsäglichen Heidegger) und Elias Canetti (obwohl seine Aufzeichnungen einige wohl nicht zur Philosophie rechnen würden)
...

Und wo bleiben die Schriften von Carl Friedrich von WEIZSÄCKER...:confused:
Die werden wahrscheinlich noch kurz vor dem ERD-Untergang gelesen, der aber erst nach der Umwandlung der Wasserstoffvorräte in der SONNE (in Helium) zu erwarten ist, was nach relativ verlässlichen Prognosen der Astronomen/Kosmologen aber noch ein paar Tage dauern wird...
moebius
 
AW: Philosophie nach 1945 - Was bleibt?

Zum einen sage ich ja, eine jede solcher Aufstellungen ist subjektiv... - und selbst Vittorio Hösle stellt an einer Stelle fest, dass man in einiger Zeit, wenn es denn dann dieses Phänomen Welt noch gibt, um diese Zeit (20./21. Jahrhundert) zu verstehen, eher zu den Schriften namhafter Naturwissenschaftler greifen muss als zu Werken der Philosophie.
 
AW: Philosophie nach 1945 - Was bleibt?

ich würde CFvWEIZSÄCKER in die astronomische Ecke stellen

und bei den Astronomen sehr ich halt das Problem,
daß das Geschehen tatsächlich weit weg liegt

die Lösung der ökologischen Probleme ist dringender als die der astronomischen Probleme
(was nützt eine verträglichere Energiegewinnung, wenn dadurch der Energieverbrauch der Menschheit weiter steigt?)
 
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