www.gute-saat.de Ich muss die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und bereitete einen Brei aus dem Speichel und strich ihm den Brei auf die Augen; und er sprach zu ihm: Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloam (was übersetzt wird: Gesandt). Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.
Johannes 9,4-7
Gedanken zum Johannes-Evangelium
Der Blindgeborene ist für den Herrn eine Gelegenheit, die Werke Gottes an ihm zu tun. In seiner Liebe konnte Jesus nicht ruhen, solange Er von Menschen mit tiefen Bedürfnissen umgeben war. Wenn Er aber die Welt wieder verlassen würde, dann würde es Nacht werden, und niemand könnte sein Werk fortsetzen.
Betreibt denn heute niemand mehr das Werk Gottes? Doch, in einem gewissen Sinn schon! Seit Jesu Himmelfahrt sind viele ausgegangen, um der ganzen Welt das Evangelium zu predigen (vgl. Markus 16,15). Menschen werden aus der Welt herausgerufen, damit sie das ewige Heil und himmlischen Segen empfangen, aber das Evangelium der Gnade befreit die Welt heute nicht von allem Leid. Das wird erst im Tausendjährigen Reich geschehen, wenn „die Nacht“ vorüber ist, während der Christus von den Menschen abgelehnt und verworfen ist.
Für die Heilung des Blinden bereitet der Herr hier eine außergewöhnliche „Augensalbe“ zu. Der Speichel symbolisiert die Wirkungskraft des Herrn; die Erde deutet darauf hin, dass Er selbst Mensch geworden ist. Bedeutend ist dann noch der Teich mit dem Namen Gesandt, an dem die Heilung stattfindet. Das lehrt uns: Wenn wir im Glauben erfassen, dass der demütige Mensch Jesus Christus zugleich eine göttliche Person ist, die vom Vater gesandt worden ist, um Sünder zu retten und zu segnen, dann wird es in unserem Leben hell.