Die Erde ist ein geschlossenes System. Seit Anbeginn der Zeit hat sich die Anzahl der Atome in diesem System nicht geändert und die Atome die wir heute um uns haben, waren auch schon vor 5 Milliarden Jahren hier. Als leichte Abweichung sehe ich den kosmischen Einfluss, wie zum Beispiel Meteoriten. Daraus folgt, dass Atome unendlich sind. Sie vergehen nicht. Selbst wenn die Erde von der Sonne verschlungen wird, oder anderwärtig zerstört wird, bestehen doch die Atome in irgendeiner anderen Form weiter. Jedoch darf man sie nicht als unsterblich bezeichnen, da sie nicht leben. Sie sind zwar der Grundstein des Lebens, sind aber selbst nicht von ihm erfüllt.
Das Leben hingegen ist nicht unendlich und worauf ich gleich kommen möchte, ist dass alles Lebende Fehler macht. Das unterscheidet uns grundlegend von dem „Toten“. Atome, Photonen, Moleküle – sie alle sind perfekt. Das Wasser, dass im Bach fließt macht keine Fehler, auch ein Stein ist makellos und auch das Licht leuchtet fehlerlos.
Der größte Fehler des Lebens ist der Tod. Damit endet es und das Ende entsteht immer aus einem Fehler, ist es nun eine Fehlleistung eines Organs, oder die Schuld eines anderen. Ein Schmetterling, der in ein Spinnennetz fliegt, macht einen Fehler, eine Ameise, die ertrinkt, macht auch einen Fehler und ein Fisch, der nicht an der Luft Atmen kann und erstickt, macht auch einen Fehler. Sie sehen: das Leben ist voller Fehler, und das ist auch gut so. Wären wir alle perfekt, würden wir unsterblich sein, und das hätte fatale Folgen.
Ich möchte jetzt zur Kritik überspringen. Die Kritik ist ein zweispaltiges Thema, einerseits positiv, aber andererseits auch negativ. Die Kritik, also die Suche nach Fehlern, hat uns auf den heutigen stand der Wissenschaft und der Technik gebracht. Jedoch verabscheue ich Menschen, die alles kritisch betrachten. Man kann überall Fehler finden, denn alles Lebende macht Fehler. Lediglich die Religionen behaupten, dass ihre Propheten oder Heiligen perfekt waren und geben auch Richtlinien für ein „perfektes“ Leben. Jedes Lebewesen, egal ob Mensch, Tier, Einzeller, Prophet oder Heiliger macht Fehler. Daher ist eine fanatische Kritik endlos und deshalb unbedeutend. Trotzdem darf sie nicht vernachlässigt werden. Die Wissenschaft könnte ohne die Kritik nicht voranschreiten und die Technik wäre ohne die Wissenschaft gar nicht möglich. Die Suche nach Fehlern bringt Antworten, doch es muss eine klare Grenze gezogen werden. Das Leben ist auch mit seinen Fehlern mehr als genießbar und wir sollten viel mehr die positiven Seiten des Lebens betrachten, als seine Makel, ebenso sollten wir auch unsere Werke nicht ständig kritisieren. Eine ausgewogene Balance zwischen Toleranz und Kritik ist nötig, denn die Vollkommenheit gehört den nicht Lebenden und das vergebliche Streben nach Vollkommenheit den Lebenden.