Das hämische Gekeife einiger Dauerfrustrierter gehört dazu und tut der Sache keinen Abbruch.
Das ist das Geschäft der Politik, da geht es wie überall im Kapitalismus um fressen und gefressen werden. Da haben Menschen die liebevolle Betreuung brauchen um überleben zu können wenig Chancen. Es hieß, Olaf Scholz wäre ein sehr schüchterner Mensch, da hat er gut dazugelernt in seiner politischen Karriere, denn man bekommt die Ämter, insbesondere den Bundeskanzler nicht, weil man vor lauter Schüchternheit kein Wort rausbekommt, ich würde sagen, er genießt den Erfolg und die Privilegien des Postens. Als er damals von der SPD zum Kanzlerkandidaten aufgestellt wurde, habe ich es belächelt und gedacht, was der, nie. Ich mochte ihn nicht, weder als Bürgermeister von Hamburg noch als Finanzminister in der Großen Koalition, er wirkt auf mich wie ein Machtgieriger, ohne was zu tun, so einer der im Stillen das Todesurteil über einen fällt, man merkt es gar nicht. Das hat sich enorm geändert, je größer die Chance wurde, auch wegen der Umfragen, dass er Bundeskanzler werden könnte, umso lebendiger und munterer wurde er vor der Kamera, bis hin, dass er sagte, was er dachte. Man merkt es einem Menschen an, ob er hole, Phrasen drischt, um sich beim Wähler beliebt zu machen oder ob jemand seine Lebensphilosophie vertritt. Da ist Schüchternheit eine gute Voraussetzung, wir merken das immer wieder. Menschen mit sozialer Phobie, die sich nicht den kleinsten Kontakt zutrauen (gut bei Corona) und dann in Therapie gehen, um zu lernen, diese Ängste abzulegen, sind am Ende die besten Poetry-Slam Performer, weil sie aus eigenem Gespür sprechen vor dem großen Publikum. Ich bin mir sicher, Olaf Scholz als Bundeskanzlerkandidat hatte sehr gute Berater und Lehrer, um das zu lernen, was so ein Amt braucht, vor allem in der Öffentlichkeit. Er hat gut gelernt, so kann er sich nun glaubhaft darstellen ohne eine große Blase mit heißer Luft erzeugen zu müssen. Ich hatte es schon oft erwähnt, viel ändert sich nicht, das Amt als Bundeskanzler in Deutschland hat so viele nationale und internationale Sachzwänge, da kann der Kanzler nicht machen, was er will. Die Lobbyisten aus Medizin, Wirtschaft, Kultur usw. bleiben dieselben und jeder möchte seine Interessen durchsetzen. Da bleibt natürlich in einem kapitalistischen Staat das Kapital an erster Stelle, das heißt die Wirtschaft bekommt von der Regierung die größte Aufmerksamkeit, egal von welcher Partei. So bekommen weiterhin Industriezweige und Medizinbereiche große Subventionen, während beim Bescheid für Transferleistungen des Einzelnen auf jeden Euro geguckt wird.
Natürlich sind die ungeimpften das Problem bei Corona oder soll der Kanzler jetzt alle Impfverweigerer in die Arme nehmen und die Geimpften für die bösen Schuldigen erklären, ein bisschen verrückt ist ja ganz gut, aber so verrückt, dass man sich selbst die Schlinge um den Hals legt, dient nicht dem ausgeglichenen Leben. Einer, der es bis zum Bundeskanzler geschafft hat, weiß, wie man sich im Leben behauptet und das genießen kann, auch wenn es nur für vier Jahre ist.