Die Aussendung der Zwölf
10,5 Diese Zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Geht nicht den Weg zu den Heiden und zieht in
keine Stadt der Samariter, 10,6 sondern geht hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel.
10,7 (a) Geht aber und predigt und sprecht: (b) Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. 10,8 Macht
Kranke gesund, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, (a) treibt böse Geister aus. Umsonst habt ihr's
empfangen, umsonst gebt es auch. 10,9 Ihr sollt (a) weder Gold noch Silber noch Kupfer in euren Gürteln
haben, 10,10 auch keine Reisetasche, auch nicht zwei Hemden, keine Schuhe, auch keinen Stecken. Denn ein
Arbeiter ist seiner Speise wert. 10,11 Wenn ihr aber in eine Stadt oder ein Dorf geht, da erkundigt euch, ob
jemand darin ist, der es wert ist; und bei dem bleibt, bis ihr weiterzieht. 10,12 Wenn ihr aber in ein
Haus geht, so grüßt es; 10,13 und wenn es das Haus wert ist, wird euer Friede auf sie kommen. Ist es aber
nicht wert, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden. 10,14 Und wenn euch jemand nicht aufnehmen
und eure Rede nicht hören wird, so geht heraus aus diesem Hause oder dieser Stadt und schüttelt den
Staub von euren Füßen. 10,15 Wahrlich, ich sage euch: Dem Land der Sodomer und Gomorrer wird es
erträglicher ergehen am Tage des Gerichts als dieser Stadt.
Aufbruch nach Jerusalem. Ablehnung Jesu durch Samariter
9,51 Es begab sich aber, als die Zeit erfüllt war, daß er hinweggenommen werden sollte, da wandte er sein
Angesicht, stracks nach Jerusalem zu wandern. 9,52 Und er sandte Boten vor sich her; die gingen hin und
kamen in ein Dorf der Samariter, ihm Herberge zu bereiten. 9,53 Und sie nahmen ihn nicht auf, weil er
sein Angesicht gewandt hatte, nach Jerusalem zu wandern. 9,54 Als aber das seine Jünger Jakobus und
Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle und sie
verzehre. 9,55 Jesus aber wandte sich um und wies sie zurecht.* *Die Versteile 55b.56a finden sich erst in
der späteren Überlieferung: «und sprach: Wißt ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid? Der Menschensohn
ist nicht gekommen, das Leben der Menschen zu vernichten, sondern zu erhalten.» 9,56 Und sie gingen in ein
andres Dorf.
Der barmherzige Samariter
10,25 Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muß ich
tun, daß ich das ewige Leben ererbe? 10,26 Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was
liest du? 10,27 Er antwortete und sprach: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von
ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt*, und deinen Nächsten wie dich selbst» (5. Mose
6,5; 3. Mose 19,18). *Siehe Sach− und Worterklärungen. 10,28 Er aber sprach zu ihm: Du hast recht
geantwortet; tu das, so wirst du leben.
10,29 Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster? 10,30 Da
antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die
Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halbtot liegen. 10,31 Es
traf sich aber, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber.
10,32 Desgleichen auch ein Levit: als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber. 10,33 Ein Samariter
aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn; 10,34 und er ging zu ihm, goß Öl
und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und
pflegte ihn. 10,35 Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege
ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme. 10,36 Wer von diesen
dreien, meinst du, ist der Nächste gewesen dem, der unter die Räuber gefallen war? 10,37 Er sprach: Der die
Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!
Die zehn Aussätzigen
17,11 Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, daß er durch Samarien und Galiläa hin zog.
17,12 Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne
17,13 und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser! 17,14 Und als er sie
sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da
wurden sie rein. 17,15 Einer aber unter ihnen, als er sah, daß er gesund geworden war, kehrte er um und pries
Gott mit lauter Stimme 17,16 und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war
ein Samariter. 17,17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die
neun? 17,18 Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser
Fremde? 17,19 Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen.
4. Kapitel
Jesus und die Samariterin
4,1 Als nun Jesus erfuhr, daß den Pharisäern zu Ohren gekommen war, daß er mehr zu Jüngern machte und
(a) taufte als Johannes 4,2 − obwohl Jesus nicht selber taufte, sondern seine Jünger −, 4,3 verließ er Judäa
und ging wieder nach Galiläa. 4,4 Er mußte aber durch Samarien reisen.
4,5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das aJakob seinem Sohn Josef
gab. 4,6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich am
Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde. 4,7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu
schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! 4,8 Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um
Essen zu kaufen. 4,9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der
du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den
Samaritern. − 4,10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist,
der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und der gäbe dir lebendiges Wasser.
4,11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist
tief; woher hast du dann lebendiges Wasser? 4,12 Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen
gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh. 4,13 Jesus antwortete und sprach
zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; 4,14 wer aber von dem Wasser trinken
wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde,
das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.
4,39 Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, die bezeugte:
Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe. 4,40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen
zu bleiben; und er blieb zwei Tage da. 4,41 Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen 4,42 und
sprachen zu der Frau: Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber
gehört und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland.
Der Streit um Jesu Ehre
8,46 Wer von euch kann mich einer Sünde zeihen? Wenn ich aber die Wahrheit sage, warum
glaubt ihr mir nicht? 8,47 Wer von Gott ist, der hört Gottes Worte; ihr hört darum nicht, weil ihr nicht von
Gott seid.
8,48 Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, daß du ein Samariter bist
und einen bösen Geist hast? 8,49 Jesus antwortete: Ich habe keinen bösen Geist, sondern ich ehre meinen
Vater, aber ihr nehmt mir die Ehre. 8,50 Ich suche nicht meine Ehre; es ist aber einer, der sie sucht, und er
richtet. 8,51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in
Ewigkeit. 8,52 Da sprachen die Juden zu ihm: Nun erkennen wir, daß du einen bösen Geist hast. Abraham ist
gestorben und die Propheten, und du sprichst: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht schmecken in
Ewigkeit. 8,53 Bist du mehr als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben.
Was machst du aus dir selbst? 8,54 Jesus antwortete: Wenn ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es
ist aber mein Vater, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott; 8,55 und ihr kennt ihn nicht; ich
aber kenne ihn. Und wenn ich sagen wollte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich ein Lügner, wie ihr seid. Aber
ich kenne ihn und halte sein Wort. 8,56 Abraham, euer Vater, wurde froh, daß er meinen Tag sehen sollte,
und er sah ihn und freute sich. 8,57 Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und
hast Abraham gesehen? 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham
wurde, bin ich. 8,59 Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Aber Jesus verbarg sich und ging zum
Tempel hinaus.
Philippus in Samaria. Der Zauberer Simon
8,25 Als sie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie wieder um nach Jerusalem und
predigten das Evangelium in vielen Dörfern der Samariter.