Die getrockneten Kerne des
Johannisbrotes wurden früher zum Wiegen von Edelsteinen verwendet, weil sie
angeblich kaum Gewichtsunterschiede aufweisen - ein durchschnittlicher solcher Kern wiegt
1 Karat (0,2 g).
Wissenschaftler aus der Schweiz und von Mallorca sind diesem Mythos auf den Grund gegangen und fanden,
dass diese Kerne eine ebenso große Gewichtsstreuung aufweisen wie andere Kerne auch - etwa 25 %.
Sie wollten aber auch verstehen,
wie diese Meinung zustande kam, und testeten Versuchsteilnehmer auf deren
Fähigkeit, (Größen- und damit) Gewichtsunterschiede
optisch wahrzunehmen. Erstaunlicherweise konnten
die meisten Teilnehmer ganz leicht die besonders kleinen und besonders großen ausmustern - übrig blieben
die 'Normalgewichtigen' mit etwa 5 % Streuung. Dann verglichen sie alte, vor-metrische Karat-Gewichte
aus mehreren Ländern miteinander - die hatten zwar alle verschiedenes Gewicht, hielten sich aber ebenfalls
innerhalb der 5 %-Abweichung. Die Genauigkeit lag demnach
nicht an dem gleichen Gewicht der Samen,
sondern an der Fähigkeit des Menschen, 'Ausreißer' auszusortieren...