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Mystik vs. Naturgesetze

Hartmut schrieb:
Hallo Yasmin,

vergiss die jahrhundertealten Weisheiten und die Wunder. Sie sind ein Produkt des damaligen Erkenntnisstandes. Was gilt ist, was wir jetzt wissen! Wer an Wunder glaubt, der ist der Kirche verfallen. Die kann nämlích ohne Wunder nicht existieren!

Grüsse
Hartmut

Sorry Hartmut,
aber da kann ich nur "ojeee" sagen.
Wenn ich beginne der Medizin zu glauben, dann bin ich verloren.
Kirche hat wirklich rein gar nichts mit Homöophatie zu tun.

Ich frag mich grad hier:
wie kann man den Philosophisch Denkend sein
ohne Grenzen zu überschreiten????
 
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Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit kann ich nicht überprüfen, aber Physiker, camajan.

Ihnen glaube ich.


Und ob Gott existiert oder nicht kann weder ich noch ein anderer überprüfbar beweisen. Ich sagte bereits - an Gott kann ich nicht glauben, sehr wohl an das, was ich mit meinen fünf Sinnen nachprüfbar wahrnehme - abgesehen davon, dass kein Mensch genau dasselbe sieht oder fühlt usw. - Darüber bestehen aber wahrscheinliche Übereinkünfte, denn wenn jemand sagt, ihm sei heiß, ist es für einen anderen nicht heiß: Ds Gefühl der Hitze ist also subjektiv. Physiker könnten die Grade angeben, die der Einzelmensch als heiß empfindet - aber ich denke, die Physiker haben andere Sorgen. Und Parameter, wieviel Hitze ein Mensch gerade noch zu ertragen imstande ist, gibt es sicher.


Aber: warum quälen wir beide uns hier. es gibt eben Gläubige, es gibt Ungläubige ....


Ich will nicht bekehren, ich habe nur zur Themenfrage geantwortet, weil für mich Mystik und Wissenschaft kein Widerspruch ist. Denn, wie gesagt, dass es Gottesgläubige gibt , ist Fakt und damit eine Kategorie, die ernst zu nehmen ist. Den Menschen nehme ich nämlich sehr ernst.


Marianne
 
Marianne schrieb:
Ich will nicht bekehren, ich habe nur zur Themenfrage geantwortet, weil für mich Mystik und Wissenschaft kein Widerspruch ist.
Natürlich nicht, aber sie sind auch nicht gleich.
Wissenschaft und Glauben sind komplementär,
inkomensurabel.

Erkenntnisse der Wissenschaft haben mit Glauben
nichts zu tun.

Ebensowenig haben Glaubensbekenntnisse mit
Wissenschaft etwas zu tun.

Gruss
Camajan
 
Wissenschaft und Glauben sind komplementär,
inkomensurabel.

Erkenntnisse der Wissenschaft haben mit Glauben
nichts zu tun.

Ebensowenig haben Glaubensbekenntnisse mit
Wissenschaft etwas zu tun.

das könnte jetzt Käse sein

insbesondere Physiker glauben (tut mir leid für das Wort),
daß nur Experimente der Schlüßel zur Wissenschaft sind
(da sie ein Gesetz verifizieren oder falsifizieren können)

ich werde daher drei weitere Wege der Wissenschaft aufzeigen
(nichts davon ist verifizierbar oder falsifizierbar)

1) ich renne durch den Wald und weiss, welche Jahreszeit gerade herrscht
2) ich sehe einen Stein und weiss, wie dieser gerade verwittert
3) ich sehe eine Kirche und weiss, welchen Baustil ich vor mir habe

Wissenschaftler, die die obigen drei Erkenntniswege beschreiten
argumentieren wie ein Arzt:
sie machen Diagnosen

Bodenkunde:
1) diagnostische Merkmale
2) diagnostische Horizonte
3) Bodentyp​

Experimentatoren machen dagegen Prognosen
(der Versuch wird so und so enden)
oder Retrognosen
(die Messergebnisse gehorchen einem statistischem Zusammenhang,
manchmal sogar einem Naturgesetz)

ich lese gerade ein Buch,
in dem die Ökonomen, Marktforscher, Demographen ... mit den Astrologen gleichgesetzt werden
die Esoterikecke gehört also auch zur Prognose/Retrognose
(und daher sind auch Physiker für Visionen,
und seien sie noch so unwahrscheinlich,
empfänglich)
 
Ich schrieb es vorher schonmal
ich setze gleich Gott= Leben- Leben=Gott
......
Weil laut meiner Definition Leben=Gott, das Eine und das Andere austauschbar sind
Aber, Yasmin, wozu brauchst Du denn dann die zusätzliche Bezeichnung „Gott“
Leben ist Leben und Gott ist das was die Bibel und der Koran und andere heilige bücher schreiben,
oder auch der Gott, den sich die Philosophen in verschiedenen Ausprägungen zusammenphilosophieren.

Also:

Leben ist Leben
und gott ist etwas anderes
meint claus
 
- wir machten uns unseren Planeten untertan und müssen nun drangehen, ihn vor uns selbst zu schützen.

oh, Marianne, danke für das Zitat.
Das hat der Sophokles ja gar nicht ahnen können, wie aktuell das mal in seiner globalen Bedeutung wird.....

Claus
 
Es ist schade, daß man in der deutsche Sprache das Wort „Glauben“
so vielfältig gebraucht.

einerseits ist es das Credo für nicht beweisbares,
(an den gott der Bibel)
andrerseits eine Erklärung für einen individuellen Gedankengang.
(„ich glaube dort wird es bald Krieg geben“)

oder die Zustimmung für die Erkenntnisse anderer
(„ich glaube, daß die Experimente das vorhergesagte Ergebnis geliefert haben“,
ohne daß ich die Experimente selber nochmal machen muß)

Claus
 
Mal ganz provokativ:

was macht euch denn solche Angst am "Glauben"?
Das das Wort allein schon diese Reaktion auslöst.

Lieber Claus,
Warum sollte Gott etwas anderes als Leben sein?
Wenn die Menschen früher etwas "Großes" brauchten um sich daran festzuhalten, ok.
Wenn die Kirche etwas brauchte um die Menschen unter Druck zu halten, ok.
Aber heute muss man den Begriff Gott überdenken.
Man kann ihn, meines erachtens, nicht einfach ausmerzen, weil er nicht beweisbar ist.
Vielmehr muss es einen neuen Gott geben. Einen modernen Gott.
Dieser Gott läßt sich einfach Leben nennen.

Sovieles am Leben ist nicht beweisbar und ebenso nicht fassbar.
Ich finde das Gott=Leben und Leben=Gott es sehr gut trifft:)

Lg Yasmin
 
was macht euch denn solche Angst am "Glauben"?
Das das Wort allein schon diese Reaktion auslöst.

Ich gehe davon aus, daß Du den Götterglauben meinst, Yasmin.
Nun, davor habe ich gar keine Angst, wenn ich einen Gottesbeweis bekomme, dann glaube ich auch an gott.
(aber dann ist es ja kein Glauben mehr, sondern wissen.....)
bisher jedoch hat mich kein Mensch von der existenz eines gottes überzeugen können,
und gott selbst (wenn es denn einen gibt), hat es auch (noch) nicht für richtig befunden, mir sein vorhandensein zu beweisen.


Warum sollte Gott etwas anderes als Leben sein?

weil Leben die Summe aus Stoffwechsel und Fortpflanzungsfähigkeit ist, und darin sehe ich nichts göttliches.

(mit Ausnahmen natürlich,
man wird einem Maultier nicht absprechen, daß es Leben ist, aber es kann sich nicht fortpflanzen,
es gibt Experten, die halten Computerviren für Leben, obwohl sie keinen Stoffwechsel haben
ein wachsender Bergkristall wächst und teilt sich aufgrund von innerkristallinen Vorgängen (=Stoffwechsel), aber ist er Leben?)

Gruß von Claus
 
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Yasmin schrieb:
Mal ganz provokativ:
was macht euch denn solche Angst am "Glauben"?
Das das Wort allein schon diese Reaktion auslöst.
Hallo Yasmin,

was Claus und ich ausdrücken wollen ist die Tatsache
der verschiedenen Bedeutungsebenen von "glauben",
die man nicht durcheinanderschmeissen sollte.

Ein Glaubenssystem (Religion) erklärt die Existenz
transzendenter Entitäten für wahr und hat den
Anspruch ein Weltbild, ein Wertegerüst und eine
Art Lebenshilfe für den Gläubigen zu vermitteln.

Wissenschaft erklärt überhaupt nichts für wahr,
vermittelt keinerlei Weltbild, keine Werte und auch
keine Lebenshilfe. Stattdessen hat sie den
Anspruch, die Wirklichkeit widerspruchsfrei und
mit grösstmöglicher Erklärungsmacht zu erfassen.
Ausgehend von bekanntem Wissen wird systematisch
weiteres Wissen erzeugt. Wobei jedes Wissen als
vorläufig und beschränkt angesehen wird.
Die Naturgesetze werden als gegeben, aber nicht
als wahr angenommen.

Klar ist also, dass sich "Mystik und Naturgesetze"
nicht in Quere kommen, aber auch quasi nichts
gemeinsam haben.

Yasmin schrieb:
Warum sollte Gott etwas anderes als Leben sein?
Das musst du wissen. Dein, äh, biologischer
Pantheismus hat den Nachteil, Gott auf die Erde
zu reduzieren. Oder wo gibt's sonst noch Leben
im Universum?

Was soll's. Ich halte es mit Willi Chirino, einem
kubanischen Sänger:

Nunca tuve otra religion que un cuerpo de mujer.

Gruss
Camajan
 
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