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Meinungsfreiheit und Kabarett

Perivisor

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16. Oktober 2010
Beiträge
3.536
Nun ist Dieter Nuhr von einem in Osnabrück lebenden Muslim wegen
"antiislamischer Hetze" verklagt worden.
Der ehemalige Herr Lehrer Nuhr hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr dem Zynismus verpflichtet, dem galligen Pamphlet gegen all das und jene, die offiziell dafür freigegeben wurden .-
Es ist trendy, Witze über den Islam oder was man dafür hält - öffentlich gegen gutes Geld - zu verbreiten.
Nuhr spricht von Islam und der Gefahr, dem Islam Macht zu geben.
Er verhöhnt islamische Frauen, indem er deren Freiheit mit der Freiheit, nichts entscheiden zu müssen gleichsetzt.
Vor 30 Jahren hätte sich wohl niemand unter den bei uns lebenden Muslimen über derlei Kabarett aufgeregt. Aber angesichts des weltweit erzeugten Antiislamismus, der sich nicht nur in Worten, sondern auch im Abschießen von unzähligen Raketen und dem Abwurf unzähliger Bomben äußert, sind muslimische Menschen hierzulande empfindlicher geworden.
Mich würde Eure Meinung dazu interessieren: ist Meinungsfreiheit manchmal auch gefährlich - im Sinne von Provokation und deren Folgen ?
Perivisor
 
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AW: Meinungsfreiheit und Kabarett

Der ehemalige Herr Lehrer Nuhr hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr dem Zynismus verpflichtet, dem galligen Pamphlet gegen all das und jene, die offiziell dafür freigegeben wurden .-

Wir werden noch den Tag erleben, an dem Johnny Depp Nuhr parodiert, um sich eine teure Anzeigenkampagne zu ersparen...
 
AW: Meinungsfreiheit und Kabarett

Nun ist Dieter Nuhr von einem in Osnabrück lebenden Muslim wegen
"antiislamischer Hetze" verklagt worden.
Der ehemalige Herr Lehrer Nuhr hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr dem Zynismus verpflichtet, dem galligen Pamphlet gegen all das und jene, die offiziell dafür freigegeben wurden .-
Es ist trendy, Witze über den Islam oder was man dafür hält - öffentlich gegen gutes Geld - zu verbreiten.
Nuhr spricht von Islam und der Gefahr, dem Islam Macht zu geben.
Er verhöhnt islamische Frauen, indem er deren Freiheit mit der Freiheit, nichts entscheiden zu müssen gleichsetzt.
Vor 30 Jahren hätte sich wohl niemand unter den bei uns lebenden Muslimen über derlei Kabarett aufgeregt. Aber angesichts des weltweit erzeugten Antiislamismus, der sich nicht nur in Worten, sondern auch im Abschießen von unzähligen Raketen und dem Abwurf unzähliger Bomben äußert, sind muslimische Menschen hierzulande empfindlicher geworden.
Mich würde Eure Meinung dazu interessieren: ist Meinungsfreiheit manchmal auch gefährlich - im Sinne von Provokation und deren Folgen ?
Perivisor

Ich bin ein grosser Freund des politischen Kabaretts und sehe dieses als probates Mittel die Politik und ihre Vertreter zu kritisieren.
Wenn aber ein Mann wie Dieter Nuhr nicht weiss, wann er was gegen wen schreiben oder sagen darf, dann ist er dumm und instinktlos.
Die Klage finde ich als berechtigt.
Wenn sich Herr Nuhr die Mühe machen würde und über die Grenze nach Österreich blicken könnte, dann wäre es ihm möglich, sich ein kabarettistisches Buch zu Gemüte führen. Es heisst "Da Jesus und seine Habara". Wenn er sich dann noch den Weg des Buches, gespickt mit Klagen und verboten ansehen würde, dann wird es vielleicht jemand geben, der ihm erklärt, was Respekt ist.
Ich bin überzeugt, er würde keinen Fuss mehr in ein Fersehstudio setzen können, wenn er die RK Kiche lächerlich machen würde.
Ob er eine Verunglimpfung des jüdischen Glaubens überleben würde, wage ich zu bezweifeln.
 
AW: Meinungsfreiheit und Kabarett

...
Ich bin überzeugt, er würde keinen Fuss mehr in ein Fersehstudio setzen können, wenn er die RK Kiche lächerlich machen würde.
Ob er eine Verunglimpfung des jüdischen Glaubens überleben würde, wage ich zu bezweifeln.

Und dabei ist doch jede Religion gleichermaßen lächerlich, das hat sich nuhr noch nicht überall herumgesprochen. :lachen:
 

Der Kunst ihre Freiheit !

bakunin schrieb:
...
Wenn sich Herr Nuhr die Mühe machen würde und über die Grenze
nach Österreich blicken könnte, dann wäre es ihm möglich,
sich ein kabarettistisches Buch zu Gemüte führen.

Es heisst "Da Jesus und seine Habara".

Wenn er sich dann noch den Weg des Buches,
gespickt mit Klagen und verboten ansehen würde,
dann wird es vielleicht jemand geben, der ihm erklärt,
was Respekt ist.
...
bakunin,
wenn ich mich recht erinnere, dann wurde der Autor
trotz der offenkundigen Respektlosigkeiten nicht verurteilt.

Von den Richtern wurde die Freiheit der Kunst
als das höherwertige Gut eingestuft.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
AW: Meinungsfreiheit und Kabarett

also ich halte Dieter Nuhr nicht für einen Antiislamisten, ein Berufssatiriker mit Hang zum Zynismus ist er schon. Von ihm kriegen alle ihr Fett weg. Auch die Macher der Anstalt wurden inzwischen verklagt, allerdings von Lobbyisten, die ihre Geschäfte in Gefahr sehen durch allzuviel Aufklärung diesbezüglich.

Es sind vor allem verbiesterte Funktionäre, die in ihren engen Denkschachteln Kritik nicht ertragen können. Zur Wirkung des politischen Kabaretts: Mittlerweiel bin ich zur Überzeugung gekommen, dass es systemstabilisierend wirkt. Dachte ich früher, dass es so manchen Adressaten zum Nachdenken bringen könnte, so glaube ich heute nicht mehr daran. Sie ertragen es gelassen in ihrer Trutzburg von Gleichgesinnten, die allsamt wissen, dass ihnen keiner was kann. Schlimmer noch: Es gehen immer mehr Leute zu den Veranstaltungen und sehen sich die vielen Sendungen zur Primetime an. Warum lässt der ör-Rundfunk das zu? Wieso bietet er ihnen diese Massen-Bühne, obwohl die politischen Parteien dort das Sagen haben? Weil sie genau wissen, dass die Leute dort durch ihre Präsenz und Zustimmung Dampf ablassen (So, jetzt haben wie es ihnen wieder gesagt!) - und sich damit ein Stück selbst entlasten. Volker Pispers hat einmal empfohlen, die Enitrittskarten aufzuheben, um später belegen zu können, dass man dagegen war.
 
AW: Meinungsfreiheit und Kabarett

also ich halte Dieter Nuhr nicht für einen Antiislamisten, ein Berufssatiriker mit Hang zum Zynismus ist er schon. Von ihm kriegen alle ihr Fett weg. Auch die Macher der Anstalt wurden inzwischen verklagt, allerdings von Lobbyisten, die ihre Geschäfte in Gefahr sehen durch allzuviel Aufklärung diesbezüglich.

Es sind vor allem verbiesterte Funktionäre, die in ihren engen Denkschachteln Kritik nicht ertragen können. Zur Wirkung des politischen Kabaretts: Mittlerweiel bin ich zur Überzeugung gekommen, dass es systemstabilisierend wirkt. Dachte ich früher, dass es so manchen Adressaten zum Nachdenken bringen könnte, so glaube ich heute nicht mehr daran. Sie ertragen es gelassen in ihrer Trutzburg von Gleichgesinnten, die allsamt wissen, dass ihnen keiner was kann. Schlimmer noch: Es gehen immer mehr Leute zu den Veranstaltungen und sehen sich die vielen Sendungen zur Primetime an. Warum lässt der ör-Rundfunk das zu? Wieso bietet er ihnen diese Massen-Bühne, obwohl die politischen Parteien dort das Sagen haben? Weil sie genau wissen, dass die Leute dort durch ihre Präsenz und Zustimmung Dampf ablassen (So, jetzt haben wie es ihnen wieder gesagt!) - und sich damit ein Stück selbst entlasten. Volker Pispers hat einmal empfohlen, die Enitrittskarten aufzuheben, um später belegen zu können, dass man dagegen war.

Wenn Sie bei Nuhr genau hinhören, spüren Sie die Arroganz gegenüber seinem Publikum. Pispers dagegen ist "einer von uns", der "die da oben" demaskiert.
Ich bin natürlich dafür. Nuhr in seinem Stil weiter machen zu lassen, auch wenn er mir persönlich zuwider ist: Meinungsfreiheit! Trotzdem die Frage:
ist Meinungsfreiheit manchmal auch gefährlich - im Sinne von Provokation und deren folgen ?

Perivisor
 
AW: Meinungsfreiheit und Kabarett

Es ist ganz einfach: Dieter Nuhr ist der Markus Lanz des Kabaretts... und als solcher darf er sich über jeden lustig machen, mit dem er keinen Honorarvertrag hat...
 
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Der Kunst ihre Freiheit !


bakunin,
wenn ich mich recht erinnere, dann wurde der Autor
trotz der offenkundigen Respektlosigkeiten nicht verurteilt.

Von den Richtern wurde die Freiheit der Kunst
als das höherwertige Gut eingestuft.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <


Im Endeffekt hast du natürlich recht, ob dies aber ohne die Geschlossenheit der österreichischen "Künstler" so ausgegangen wäre ist fraglich. Ausserdem hat es sehr viel Zeit und endlose Debatten gebraucht, bis man das Buch freigegeben hat.
Ich denke, der eigentliche Grund für die Freigabe war die totale
Unterstützung durch die Kronen Zeitung gegen deren Meinung in Österreich niemand agieren darf und kann.
 
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