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Mädchensozialdienst ?

  • Ersteller Ersteller majanna
  • Erstellt am Erstellt am
Frauen tragen Kinder aus
und sind für die Erziehung des Kleinkindes wichtiger als der Vater

damit haben Mütter ihren sozialen Beitrag geleistet
 
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Nicht alle Frauen bekommen Kinder und die Lebenserwartung von Frauen ist um Jahre länger als die von Männern.
Der Versuch, absolute Gerechtigkeit herbeizuführen, führt am Ende nur zu einer überbordenden Bürokratie. Auch hier ist das Prinzip der Unschärfe hilfreich.
 
scilla:

dein argument hört man immer wieder, wenn es um das thema wehrdienst oder sonstigen ersatzdienst für frauen einzuführen geht

das argument hat meiner meinung nach einige schwachpunkte:
-es wird keine frau gesetzlich verpflichtet, sodass sie eine bestimmte anzahl an kindern zu einem bestimmten zeitpunkt zu gebären und zu erziehen hätte
-sieht man das kinderkriegen und/oder erziehen als eine art ersatz für einen allgemeinen solzialdienst an, wie steht es dann um menschen, die ohnehin einen sozialen beruf ausüben wollen ?
leisten die nicht auch in ihrem leben genug soziales, sodass auch sie befreit werden müssten ?
oder wie steht es um viele männliche jugendliche oder auch erwachsene aus der ländlichen bevölkerung, die bei der freiwilligen feuerwehr sind ?
leisten die nicht auch genug sozialen dienst ?

ich sehe verpflichtenden sozialdienst als eine pflicht des einzelnen gegenüber der (staatlichen) gesellschaft, so wie es der grundwehrdienst bzw zivildienst heutzutage ist
vertritt man die ansicht, dass frauen so etwas nicht zu tun hätten, weil sie ja sowieso kinder gebären und hauptsächlich erziehen, dann gerät man argumentativ in folgenden notstand:

entweder man impliziert, dass es eine gesellschaftliche pflicht von frauen wäre, dies zu tun (was nicht den tatsachen entspricht, und außerdem würde diese haltung allgemein als sexistisch angesehen)
oder man meint, nur das eine geschlecht hätte gegenüber der gesellschaft eine soziale pflicht, das andere aber nicht (was ebenfalls sexistisch wäre)

daher muss ich dein vorgebrachtes argument voll und ganz ablehnen

lg,
Muzmuz
 
es ist LEBENSnotwendig,
daß Frauen Kinder austragen und als Kleinkind erziehen

es ist NICHT lebensnotwendig,
ob Frauen 'soziale' Jahre ableisten oder nicht

wenn sich Männleins ausmustern lassen,
hat das mit Verantwortungslosigkeit zu tun.
wenn sich Fräuleins vor dem Kinderkriegen drücken
hat damit zu tun,
daß wir noch immer in einem Patriarchat* leben.

ich glaube nämlich nicht,
daß es viele Frauen gibt,
deren Herz nicht höher schlägt,
wenn sie einen kleinen Balg sehen

* Fräuleins wollen keine Kinder kriegen,
weil sie als Frauen nicht gleichberechtigt sind
(verdienen weniger, dürfen zusätzlich Haushalt machen)
* Karrierefräuleins sind schlank, tragen Anzug und haben einen Kurzhaarschnitt
(im Patriarchat zählt die Kopfgeburt mehr als die Kindsgeburt)
 
So! Hab meine 1. persönliche Lobhudelei abgegeben, was ich hier zwar nicht schreiben müsste, aber bei der Bewertung hat's zu wenig Platz für meine wortreiche Begründung.
Was ich dir verüble, ist das Wort "Balg", ist bei mir negativ besetzt. Mein Herz schlug zwar schon immer ganz schön unaufgeregt regelmässig beim Betrachten eines Babys, es hinderte mich (uns!) aber nicht daran, drei davon in kurzer Folge (gewollt) zu produzieren *lol*, dabei schlank zu bleiben, ab und an Anzüge zu tragen, mich als gleichberechtigt, aber nicht gleich zu fühlen und trotzdem, oder gerade deshalb eine Menge Spass zu haben.
Generell gesehen, bin ich aber mit dir einverstanden.

Gibst du mir trotzdem mal eine Antwort (Herr Zeilinger-Thread "an Scilla")?
:danke:
 
scilla:

ich gehe punkt für punkt auf deine vorgetragenen stellungnahmen ein:

*es ist NICHT lebensnotwendig, dass frauen kinder austragen und kleinkinder erziehen
mir persönlich ist keine frau bekannt, deren toderursache kinderlosigkeit war
ich weiss zwar, was du mit "lebensnotwendig" meintest, jedoch ist mir keine frau bekannt, die ihre kinder geboren und erzogen hat, um der gesellschaft einen dienst zu erweisen, sondern viel eher weil der kinderwunsch intrinsisch vorliegt (also zum befriedigen der eigenen bedürfnisse)

*im 2. punkt stimme ich dir zu, selbiges trifft aber auf alle zu (also sozial- oder zivildienst überhaupt abschaffen?)

*männlein ausmustern lassen ? was bedeutet das ?
in diesem punkt lese ich aber aufgrund der ausdrucksweise ein stereotypes weibchenverhalten heraus: das, was frauen tun oder nicht tun, liegt an den anderen (männern, am system, etc...), sie selbst sind nicht für das verantwortlich, was sie tun
zum glück tritt dieses verhalten in zeiten der emanzipation eher in den hintergrund; frau lernt, selbst die führung und damit verantwortung zu übernehmen...kleine ausreißer, wie ich hier zwischen den zeilen zu lesen glaube, werden zum glück mit der zeit eher die ausnahme

*punkt 4 will ich nicht weiter kommentieren, ich lese nur abneigung gegen kinder heraus

*punkt 5 ist absolut unwahr
noch nie waren frauen so emanzipiert wie heute, und ich denke eher, gerade deshalb entscheiden viele gegen eigene kinder
der umstand weniger zu verdienen und zusätzlich den haushalt zu machen, tritt besonders in entwicklungsländern auf, wo aber die geburtenrate um ein vielfaches höher ist als bei uns

*punkt 6 ist für mich nichts weiter als die formulierung eines vorurteiles und hat meiner meinung nach wenig mit sozialdienst zu tun

was bleibt also ?

lg,
Muzmuz
 
wenn Frauen etwas falsch machen,
dann sind nicht automatisch die anderen schuld
(es wird wohl auch verantwortungslose Fräuleins geben,
aber die paar wenigen reichen nicht aus,
um ein soziales Pflichtjahr für Fräuleins zu fordern)
Frauen, die bewusst auf Kinder verzichten,
verzichten bewusst auf einen Teil von sich selbst

es bedarf beider Geschlechter,
um ein Kind zu zeugen
(selbst wenn eine Frau bereit ist,
sich künstlich befruchten zu lassen,
wird sie dieses nur dann tun,
wenn sie einen Rückhalt hat,
nämlich einen Partner bzw. eine Partnerin)

ein Kind in die Welt zu setzen bzw. ein Kind zu adoptieren,
setzt meiner Meinung nach voraus,
daß sich die Eltern darüber im Klaren sind,
daß für die nächsten 15-20 Jahre das Kind wichtiger sein wird,
als die Beziehungsprobleme in der Partnerschaft

in dieser Hinsicht besteht im deutschsprachigen Raum ein großer Mangel an Bewusstein
(Scheidungen, zuwenig Unterstützung für Kinder vom Staat)

noch nie waren Frauen so emanzipiert wie heute

das Patriarchat zwingt Frauen dazu,
- sich zu beschneiden
- sich zu verschleiern
- zu hungern
- daheim zu hocken
- mehrere Gespielinnen des Mannes zu dulden
- möglichst viele Jungs zu gebären

Frauen, die Erfolg haben wollen,
müssen die männliche Philosophie* übernehmen

* das ist ein eigenes Kapitel für sich
(Sprachverwirrung/Wesensverwirrung)
https://www.denkforum.at/forum/showpost.php?p=40972&postcount=75

Was ich dir verüble, ist das Wort "Balg"

in einer Literatursendung im Westdeutschen Rundfunk wurde darauf hingewiesen,
daß das Baby eigentlich einen Menschen im
L A R V E N S T A D I U M
darstellt
 
scilla schrieb:
in einer Literatursendung im Westdeutschen Rundfunk wurde darauf hingewiesen,
daß das Baby eigentlich einen Menschen im
L A R V E N S T A D I U M
darstellt


Aha!

Gehört zwar eher in "Psychologie", aber Admin-san kann mich ja verschieben. Es interessiert mich jetzt und hier:
Ich gehe davon aus, dass wir beide unter Baby einen Säugling verstehen. In diesem Fall ist das "literarische" Larvenstadium schon sachlich falsch, denn bei der "Larve" Baby hat mit der Geburt die Metamorphose bereits stattgefunden. Würden wir vom Embryo reden, könnte ich es mir vorstellen, vor allem, weil es sich um eine Literatursendeung handelte, die Metapher wäre nicht mal so schlecht. Ein Embryo sieht im Anfangsstadium anders aus als ein Baby, lebt in einem anderem Milieu usw. Kaulquappe wäre mir dann aber lieber ;).
Jetzt nehme ich mal an, dass du mit "Balg" gar nicht das Umgangssprachliche gemeint hast, sondern "aha, Zoologie... ich Biologie!" = Balg/Fruchtform. Sehr weit geholt und für ein Baby nicht richtiger als Larve. Aber ich kann mich ja irren. Nur, dass ich immer um drei Ecken denken muss, um etwas zu verstehen, ist schriftlich etwas mühsam. Es ginge einfacher.

Dem ersten Teil deiner Antwort stimme ich zu, passt aber nicht zum zweiten, ausser, du betrachtest Deutschland (F, A, CH, beliebig und nach Bedarf auszuwechseln) als ein Multi-Kulti-Land, dann widersprechen aber deine Einwände nicht nur der Vorstellung der Meisten/aller hier (?) vom Leben, sondern auch noch unseren Gesetzen. Es stimmt aber natürlich, was du sagst, wenn auch nur für sich stehend.

"Frauen, die Erfolg haben wollen,
müssen die männliche Philosophie* übernehmen"

Müssen sie nicht. Sie tun es, weil es einfacher ist, Erfolg zu erreichen. Ihr Leben wird dadurch eher komplizierter. Es gibt aber schon durchaus Chefetagen, in denen gerade die so oft als Bezeichnung missbrauchte "soziale Kompetenz" der Frauen in der Diskussion geschätzt wird, in denen Frau auch Frau bleiben kann - positiv gesehen!
 
ich finde nicht, dass frauen, die sich zur kinderlosigkeit entschieden haben, verantwortungslos sind
es sollte doch bitte das recht eines jeden einzelnen sein frei zu entscheiden, ob und wenn ja, wie oft er/sie sich fortpflanzen möchte ohne irgendeiner art von repressalien ausgesetzt zu werden

die eigenschaften, die du in deinem patriarchat beschreibst, trifft für österreich nicht zu
ausserdem: welches patriarchat zwingt frauen dazu zu hungern ?

in deinem satz "Frauen, die Erfolg haben wollen, müssen die männliche Philosophie* übernehmen"
ist so eine halbwahrheit, denn:

wann hat eine frau erfolg ?
wenn eine frau die art von erfolg haben will, die noch eher männer haben (hohes einkommen, irgendeine chefposition), dann muss man erkennen, dass männer diese art von erfolg haben nicht weil sie männer sind, sondern weil sie eher das tun, was eben eher männer tun
wenn frauen das selbe tun, werden sie auch vermehrt diese art von erfolg haben; man sieht es ja auch, wenn man die entwicklung der letzten jahrzehnte betrachtet
das meinst du vielleicht mit "übernehmen der männlichen philosophie"
dieser umstand ist aber keine folge eines patriarchats oder sonst einer anthropogenen festsetzung, es ist einfach eine art soziales naturgesetz
je nachdem, wo jemand seinen einsatz bringt, wird auch in der regel etwas herausschauen
es ist aber unsinnig, sich voll und ganz der familie zu widmen (vielleicht teilweise oder gar nicht arbeiten) und sich dann beschweren, beispielsweise weniger einkommen zu haben
anders herum, wenn sich jemand voll auf die arbeit konzentriert und das privatleben vernachlässigt, darf sich dann nicht beschweren, keine freizeit bzw kein familienleben zu haben

wenn ich mich in der arbeit zu 100% einsetze, werde ich in der arbeit erfolgreicher sein, das familienleben bleibt aber zurück
lege ich mehr wert auf die familie, werde ich weniger einsatz in der arbeit bringen können und daher nicht ganz so erfolgreich im aufsteigen auf der karriereleiter sein
einem (zumal hier nicht existenten) patriarchat die schuld zu geben ist eine ausrede, um ursachen für den eigenen misserfolg wo anders als bei sich selbst zu suchen

lg,
Muzmuz
 
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zur Larve

ich habe diesen Ausdruck einfach übernommen
mir war klar, daß in der Biologie eine exakte Definition von Larve vorhanden sein wird
klar ist aber auch, daß das menschliche Baby zu früh geboren wird
und daß deshalb eine Unterscheidung gegenüber anderen Säugetierbabys,
die sehr viel fertiger auf die Welt kommen,
abgebracht wäre
(wie nennt man die Babys von Beuteltieren?)

zu Muzmuz

dieser umstand ist aber keine folge eines patriarchats oder sonst einer anthropogenen festsetzung, es ist einfach eine art soziales naturgesetz

die männliche Festsetzung heißt Patriarchat
soziale Naturgesetze sind entweder a priori (wir wollen ein Patriarchat haben)
oder a posteriori (faktisch leben wir im Patriarchat)

dann muss man erkennen, dass männer diese art von erfolg haben nicht weil sie männer sind, sondern weil sie eher das tun, was eben eher männer tun

'Diese Art von Erfolg' ist demzufolge a priori eine Angelegenheit des Mannes.
Frauen können 'diese Art von Erfolg' nur haben, wenn sie das tun, was Männer tun.
Die Aussage macht nur Sinn,
wenn es Dir gelänge,
den typisch weiblichen Erfolg zu beschreiben.
(falls Du diesen dazu noch im a posteriori ansiedelst, bist Du ein waschechter Dualist ... und dann hast Du verloren, kein Erfolg in dieser Diskussion, schade)

wenn ich mich in der arbeit zu 100% einsetze, werde ich in der arbeit erfolgreicher sein, das familienleben bleibt aber zurück lege ich mehr wert auf die familie, werde ich weniger einsatz in der arbeit bringen können und daher nicht ganz so erfolgreich im aufsteigen auf der karriereleiter sein

Du siehst einen Widerspruch zwischen Arbeit und Familie.
Dieser Widerspruch ist eine Erfindung des Patriarchates
(dasselbe gilt für den Gegensatz Natur und Technik)

ich finde nicht, dass frauen, die sich zur kinderlosigkeit entschieden haben, verantwortungslos sind

Stell Dir vor,
Du würdest feststellen,
daß eine Population gefährlich schrumpft.
Als Ökologe würdest du folgern,
daß sich die Umweltbedingungen zum Nachteil geändert haben.
Als Psychologe würdest Du folgern,
daß die Population verhaltensgestört ist

suche Dir aus, was für die Deutschen zutreffend ist
(Konrad Lorenz: Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit)

einem (zumal hier nicht existenten) patriarchat die schuld zu geben ist eine ausrede, um ursachen für den eigenen misserfolg wo anders als bei sich selbst zu suchen

Mir ist es egal, ob ich Karriere mache oder nicht.
Mir geht es nur um die Sache.

welches patriarchat zwingt frauen dazu zu hungern ?

tut mir leid, ich habe die Brustvergrößerung vergessen
(wieviel Prozent der US-Amerikanerinnen haben Silikon in ihren Titten?)
 
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