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Mein Ziel ist die Interpretation. Für mich besteht die Interpretation der Lösung des Sisyphos Dilemmas in der Tatsache, dass wir mit der Realität in Verbindung stehen und diese gestalten können und nicht in unserem Gehirn und der Phantasiewelt gefangen sind wie Marco22 es weiter oben vertritt.
Sei gegrüßt Kannimo,
Dein Lösungsansatz der freien Gestaltungsmöglichkeiten anhand der Gegenheiten die man vortrifft, führt aber letzlich wieder dazu, dass unsere Lage Ähnlichkeiten mit der von Sissyphos aufweist. Wobei problematisch ist, wie eine völlig freie Gestaltungsmöglichkeit erspringen soll, wenn auch die Motivation etwas zu verändern vom Gehirn kommt.
Somit haben wir, sofern unser Gehirn für jede unserer Handlungen und Gedanken verantwortlich ist, keinen Einfluss auf die Gestaltung der eigenen Realität. Jedoch besteht die hartnäckige Illussion selbst über auf den Lauf seines Lebens Einfluss zu haben. Sogar wenn man versucht durch philosophieren ein besseres Leben zu führen oder glücklicher zu sein, so ist dieses philosophieren determiniert durch diverse Zufälle und den jeweiligen Bedingungen denen man ausgesetzt ist , welche zum philosophieren führen.
Wobei verständlich ist, weshalb dies in der Praxis unter Umständen ungern eingestanden wird. Jemand der sich gerade in einer Krise befunden hat und wieder herausgefunden hat, wird eher dazu tendieren durch eigene Kraft dies erreicht zu haben, da sonst die Gefahr eines nicht beeinflussbaren Rückfalls bestehen könnte.
Genauso kann eine Person, die psyschologisch gebildet ist, und traumatischen Erfahrungen hatte und sich potentieller Langzeifolgen bewusst ist, nur schwer damit abfinden nun Schäden davon getragen zu haben, auf die sie keinen Einfluss hat und sich nicht aus eigener Kraft sich selbst heilen kann, sondern durch ihre Genetik und Umwelterfahrungen determiniert ist,wie sie dies verarbeiten wird.
Auch ein Mathe Student der in seiner Familie nur Hauptschüler hatte, wird sich eher sagen er habe durch eine eigene metaphysische Kraft dies erreicht und nicht durch positive Umwelt oder sich durch irgendwelche andere nicht beeinflussbare Faktoren und müsste nun bangen aufgrund der begrenzten entwickelbaren Intelligenz durch die Gene doch als Wissenschaftler zu scheitern.
Zu letztem Satz : Ich behauptete nicht wir seien in einer Phantasiewelt gefangen, sondern vielmehr unsere Interpretation der Welt ist nur in unserer Fantasie zu finden. Wenn wir auf die Welt blicken, so sehen wir diese eher aus der Perspektive eines Zuschauers in einem Theater. Außerhalb dieser Zuschauerperspektive hört jedoch diese Perspektive auf und existiert nicht mehr. Wenn wir im Fernsehen die Nachrichten sehen , so sind wir die Zuschauer und verknüpfen die Ereignise in der Welt mit unserem derzeitigen Lebenskontext. Die tatsächliche Lage sieht aber völlig anders aus.
Wer kann sich in das Weltbild einen Obdachlosen hineinversetzen, der grade den letzen Schluck seines Biers getrunken hat ? Wer kann sich in Raketen Kim hineinversetzen der ein Land regiert ? Obwohl man sich als einzelne Person kein Urteil über anderen Personen bilden kann, meint man dennoch die Welt aus der richtigen Perspektive zu sehen. Schaut man aber aufs einzelne Individuum, so muss die Welt anders sein, als man es sich vorstellt, da jeder die Welt aus seinen eigenen Augen sieht. Wobei die Wahrnehmungen grob gesehen aber ähnlich sein könnten. Wäre dies nicht so, wäre auch keine Kommunikation möglich.
Der Anonyme Schreiber