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Lösung für das Sisyphos Problem

Noch ein Gedanke...



Ich glaub nichtmal, dass das so naiv war, wie in früheren Jahrhunderten von anderen Völkern berichtet wurde. War ja nicht nur Kant, sondern es gab nur selten mal jemanden, der es schaffte, halbwegs neutral und ohne zu arg zu pauschalisieren berichten konnte. Das waren meist Reisende, die lange an einem Ort gelebt haben. Ich erinnere mich an einen arabischen Gelehrten, der im Mittelalter in der Welt herumgezogen ist und gute Berichte schrieb, weiß aber den Namen gerade nicht mehr.

Jedenfalls kann ich gut nachvollziehen, warum die Ansichten viel holzschnittartiger waren als heute und das lag wie ich denke zum einen daran, dass die Kulturen weitaus holzschnittartiger ausgeprägt waren als heute.

Die Welt war damals eine sehr kleine. Unsere Urgroßeltern haben es in ihrem Leben selten weiter als 20km geschafft und die wichtigsten Informationskanäle waren Erzählungen vom Durchreisen und Romane. Entsprechend waren die Lokalkulturen stärker kontrastiert und an ihrer Umwelt orientiert, also viel härter und abgehackter in ihrem Witz, in ihrer Ausdrucksweise und in ihrer Mentalität. Was erwartet man zb. schon von Dörflern in einem abgelegenen Tal, in dem nur Köhler von außen dazu kamen?

Rundfunk und Fernsehen haben die globale Kultur in den letzten 100 Jahren dermaßen verändert, dass man die Situation davor nicht mehr vergleichen kann und auch nicht mehr nachvollziehen. Einzig in entlegenen Bergregionen irgendwo am Hindukusch oder in Afrika finden sich solche Stereotypen noch, wie man heute sagen würde.

Aber, ich denke, früher waren das eben keine Stereotypen, sondern tatsächlich die gängigen Verhaltensweisen im gewöhnlichen Volk. Der Durchschnittsmensch bis vor 200 Jahren hatte selten mehr als 1 Euro am Tag und so war auch sein Auftreten.

Die heutigen Reflexe von wegen Rassismus halte ich daher nur für bedingt gerechtfertigt. Also dann, wenn trotz Lernkurve noch immer von diesem urtümlichen Nullpunkt in der Gesellschaftsentwicklung ausgegangen wird.

Insofern sind Ableitungen aus diesen Urstereotypen nicht mehr gültig, sie geben aber einen Hinweis darauf, wie Gesellschaften aussehen können, wenn sie sich wieder zurückentwickeln. Interessant sind die alten Ableitungen aber immer noch genau dann, wenn man in Worst-Case-Szenarien denkt.

Grüß dich Kanimoo !

Ich vermute, dass nicht unbedingt die örtliche Gebundenheit der Menschen Auslöser für die Groben Ansichten über fremde Kulturen waren, sondern die damalige Weltanschuung ( Nur das ist normal und darf aktzeptiert werden, was Benehmen an den Tag legt und Respekt gegenüber den Mächtigeren und Stärkeren hat ) , welche wiederum durch die Erziehung vermittelt wurde. Es ist davon auszugehen, dass die meisten Großen Denker in ihrer Kindheit unter Einflüssen aufgewachsen sind, welche aus heutiger pädagogischer Sicht ungünstig sind.

Auch hat mit großer Wahrscheinlichkeit Kant, Schoppenhauer und der Großteil der Generation von 17. bis 19. Jahrhundert in ihrer Erziehung die Rute oder Peitsche zu spüren bekommen. Und Gewalt hinterlässt immer irgedwelche Folgen, sei die Person intelligent oder unintelligent. Heute werden aber selbst diejenigen wo unter Gewalt aufwachsen sind, medial beeinflusst und können trotz unintelligenz oder negativer Faktoren in der Entwicklung Vernunft erlangen und zu toleranten Menschen werden.

Selbst frühere Philosophen hatten Ansichten die heute durch demokratische Prägung verpönt sind. Nicht unbeding im alltäglichen Sprachgebrauch, jedoch im Diskuss unter Intelektuellen. Wobei ich hier nicht verallgemeinern will. Wenn über die Alten geurteilt wird, urteilt man immer aus der derzeitigen Perspektive und nimmt sich Ansichten oder Aussagen vor und analysiert diese unter der rosaroten Menschenwürde Brille. Dabei wird der heutige Umgangston unter den Menschen häufig vergessen. Die Alten oder auch die neuen Rassisten oder vermeintliche Demokratie Gegner werden nicht selten gröber beschimpft, als sie es selber tun.

Das ist eben die Dopplmoral die heute vorherrscht. Die Menschen haben zwar die theoretische Vernunft zu erkennen, was ethisch angebracht und unangebracht ist. Praktisch ist die Menschheit aber weit davon entfernt. Es scheint zuweilen so, als schlage sich die theoretische Vernunft auf die Seite der Wölfe stellt sich aber unter die Schafe. Jener Gruppe gehören die Menschen an die Angie Morddrohungen schicken, weil sie meinen sie verhindere nicht die Abschiebung von Flüchtlingen.

Wie du schon angedeutet hast, hat das stereotype Denken in der Gesellschaft abgenommen. Die Leute sind in ihrem einseitigem und voruteilendem Denken nicht mehr dauerhaft verhaftet, sondern flexibel darin. Es ähnelt dem Zustand eines Manischen oder Borderliners Mal wird auf hyperdemokratisch getan und bei anderer Gelegenheit wieder die Sittlichkeit und der gute Umgangston mit Füßen getreten

Dies ist zwar ein Beispiel, , aber in gewisser Weise spiegelt dieses Beispiel in gewisser Weise den derzeitigen gesellschaftlichen Zustand wieder und wir handel gar selber so, weil wir unterbewusst in diesem Strom schwimmen. Vielleicht war es schon immer so gewesen.Vielleicht ist dies eine Nebenerscheinung der Freiheiten die, den Menschen in der Demokratie gewährt wird ? Wahrscheinlich ist es aber eine Mischung von beidem und weiterer Faktoren !

Der Anonyme Schreiber
 
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hehe... es fiel mir tatsächlich schwer, da etwas vorzubringen.




1. "Wann" erkennt der Denkende die Prinzipien?
2. Wann wendet er sie an?

Tugend und Ethik sind immer in die Zukunft gerichtet als Handlungsanweisung. Sie beziehen sich damit auf den Teil, der außerhalb der Realität liegt. Ich lehne beides aber keineswegs ab, weise nur darauf hin, dass beides Empfehlungen für Szenarien sind, die von Vergangenheitspfaden abgeleitet wurden.

Tugend und Ethik sind damit Vergangenheitsgefühle, die dazu da sind, die Zuversicht in den nächsten unbekannten Schritt in die Zukunft mit Zuversicht auszustatten.




Genau.



Da stimme ich dir zu. Tugend und Ethik, Erfahrungswelten, Pfade und Sequenzen ändern sich im Laufe der Zeit. Dadurch ändert sich auch die Zuversicht in die Zukunft auf Basis der Vergangenheit.
Was sollte Mann/Frau denn der Zukunft schenken,also aus der Vergangenheit mitbringen:dontknow:
Steckt bestimmt viel Unsicherheit im zukunfstorientierten handeln und denken:blume2:,oder einfach beim tun.:)
 
Grüß dich Kanimoo !
Es ist davon auszugehen, dass die meisten Großen Denker in ihrer Kindheit unter Einflüssen aufgewachsen sind, welche aus heutiger pädagogischer Sicht ungünstig sind.

Echt? Du schiebst das alles auf die pädagogische Fuchtel? Mir ist schon klar, dass die wohl den ein oder anderen Rohrstock abbekommen haben, aber dumm waren sie nicht und aus Erfahrung - etwa mit dem direkten Kontakt oder über Erzählungen über den Alltag - haben sie sicherlich auch ein paar Sachen gelernt.

Kann mir kaum vorstellen, dass Leute wie Kant auf der einen Seite ein so breites und ergebnisoffenes Denkspektrum gehabt haben sollen und auf der anderen Seite quasi grundlos die geistigen Rollläden runter ließen.


Was sollte Mann/Frau denn der Zukunft schenken,also aus der Vergangenheit mitbringen:dontknow:
Steckt bestimmt viel Unsicherheit im zukunfstorientierten handeln und denken:blume2:,oder einfach beim tun.:)

Na, das kritisiere auch ich. Heideggers Fühlen in die Zukunft ist ein denkbar schlechtes Konzept. Es ist vergangenheitslos und entbehrt jeder Basis jenseits der Gewissheit, dass wir alle irgendwann im Nichts enden.
 
Echt? Du schiebst das alles auf die pädagogische Fuchtel? Mir ist schon klar, dass die wohl den ein oder anderen Rohrstock abbekommen haben, aber dumm waren sie nicht und aus Erfahrung - etwa mit dem direkten Kontakt oder über Erzählungen über den Alltag - haben sie sicherlich auch ein paar Sachen gelernt.

Kann mir kaum vorstellen, dass Leute wie Kant auf der einen Seite ein so breites und ergebnisoffenes Denkspektrum gehabt haben sollen und auf der anderen Seite quasi grundlos die geistigen Rollläden runter ließen.




Na, das kritisiere auch ich. Heideggers Fühlen in die Zukunft ist ein denkbar schlechtes Konzept. Es ist vergangenheitslos und entbehrt jeder Basis jenseits der Gewissheit, dass wir alle irgendwann im Nichts enden.
Das Nichts darf aber nicht für jeden zählen,ein Gleichgewicht hat Bestand.und es ist trotzdem egal wie einer denkt,.....denn,es gibt kein Ziel und Probleme werden künstlich geschaffen,so denke ich.
Wiederum muss Auseinandersetzung aber sein um auf die Probleme zurück zukommen und manchmal fehlt nur ein Denkanstoss!
Mit kritisieren kann man sich auch schwerer tun als es in Wirklichkeit ist.
 
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Hallo,

habt ihr mal darüber nachgedacht, wie Sisyphos aus seinem Dilemma entkommen könnte, ohne dabei die Regeln zu brechen? Ich hätte hier eine ziemlich naheliegende Antwort:

Jedes Mal, wenn er ganz oben ankommt und der Stein schon wieder am runterrollen ist, nimmt er ein paar Felsbrocken vom Gipfel mit runter und legt sie ganz unten an die Stelle, wo der Stein hingerollt ist.

Irgendwann dann ist der Berg eingeebnet und der Stein liegt immer oben.

-_-

Hier gelesen: https://www.amazon.de/Die-Philosophie-rekursiven-Denkens-postmodernen-ebook/dp/B07DC1R1ZX/

Was haltet ihr davon?

Eine bessere Lösung: Der Weg ist das Ziel.
 
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