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Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

FritzR

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6. Oktober 2008
Beiträge
2.809
Wie kommt der Krieg in die Köpfe - und in die Herzen?
Kölner Aufruf gegen Computergewalt
1. Killerspiele sind Landminen für die Seele
5-, 15- und 25jährige sitzen heute Stunden, Tage und Nächte vor Computern und Spielekonsolen. In „Spielen“
wie „Counter-Strike“, „Doom 3“, „Call of Duty“, „Halo 3“, “Crysis”, “Grand Theft Auto IV“ u.a. üben sie systematisches und exzessives Töten mit Waffen vom Maschinengewehr bis zur Kettensäge. Sie demütigen, foltern, verstümmeln, zerstückeln, erschießen und zersägen Menschen an ihren Bildschirmen.
Längst ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Mediengewalt und vor allem Killerspiele verheerende Wirkungen insbesondere auf Kinder und Jugendliche haben. Ebenso ist im Alltag von Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern längst unübersehbar, dass Kinder und Jugendliche durch Computerspiele aggressiver, gewalttätiger und abgestumpfter werden. Belegt ist:
Je brutaler die Spiele sind und je mehr Zeit die Kinder damit vergeuden, desto schlechter sind die Schulleistungen. Viele Eltern sind verzweifelt, Lehrerinnen und Lehrer haben mit steigender Brutalität und Schulversagen zu kämpfen.
2. Killerspiele sind aktives Kriegstraining
Killerspiele entstammen den professionellen Trainingsprogrammen der US-Armee, mit denen Schusstechnik, Zielgenauigkeit und direktes Reagieren auf auftauchende Gegner trainiert werden: Die Soldaten werden desensibilisiert und fürs Töten konditioniert, die Tötungshemmung wird abgebaut. Genauso werden durch Killerspiele Kindern und Jugendlichen Spezialkenntnisse über Waffen und militärische Taktik vermittelt, denn diese sogenannten „Spiele“ sind in Wirklichkeit Simulationen der Kriegsrealität: Sie erzeugen Angst, Stress und andauernde Adrenalinschübe. Sie erzwingen unmittelbare Handlungen in einem Reiz-Reaktions-Schema und verhindern so gezielt kritische Distanz und Mitgefühl. Die virtuellen Räume und die reale Welt durchdringen sich, werden ununterscheidbar. Der „Spielraum“ unserer Kinder und Jugendlichen entspricht der Wirklichkeit des Kampfes von Soldaten in den völkerrechtswidrigen Kriegen z.B. im Irak und in Afghanistan. Vor genau solchen Zielmonitoren sitzen Panzer-, Flugzeug- und Hubschrauberbesatzungen und schießen wirkliche Menschen einzeln ab – gelernt ist gelernt.
3. Wer profitiert vom Krieg in den Köpfen?
Die „Global Player“ der Spieleindustrie profitieren in einer stagnierenden globalen Wirtschaft vom größten Wachstumsmarkt. Die Computerspielbranche hat einen weltweiten Jahresumsatz von über 30 Milliarden Euro. Computerspiele sind gigantische Geldmaschinen: Die Branche wächst zweistellig, die Rendite ist riesig, denn Computerspiele sind teuer bei geringen Investitionen. Dieser boomende Markt wird in Deutschland sogar staatlich gefördert. Zudem arbeiten Computerspielindustrie und Militär in Forschung, Entwicklung und Anwendung eng zusammen: Spielentwicklung und Forschungen über militärische Simulationen ergänzen einander. Die US-Armee setzt Computerspiele zur Anwerbung von Soldaten ein (z.B. www.americasarmy.com). Games-Konzerne dienen somit als Teil des militärisch-industriell-medialen Komplexes dazu, mit „Spielen“ die künftigen Soldaten heranzuziehen.
Das Alltagsleben wird vom Krieg durchdrungen, um Akzeptanz für die derzeitigen und künftigen Kriege zu schaffen. Diese Spiele sind somit massive Angriffe auf Menschenrechte, Völkerrecht und Grundgesetz. Warum also wird hiergegen nichts unternommen?
4. Komplizen, Kollaborateure und Profiteure der Killer-Industrie
Die Entwicklung von Computerspielen wie die Verharmlosung ihrer Wirkungen funktionieren nur, weil Wissenschaftler und Hochschulen seit langem mitspielen. Hochschulen richten Studiengänge für die Games-Industrie ein und Wissenschaftler kreieren eine neue Sprache, die die Wirklichkeit verschleiert statt aufzuklären: Mit Nebelbegriffen wie „Medienkompetenz“ und „Rahmungskompetenz“ wird pseudo-wissenschaftlich suggeriert, dass Kinder und Jugendliche mit Killerspielen sinnvoll „umgehen“ könnten, ohne seelischen und körperlichen Schaden zu nehmen. Die Spiele sind aber gerade so angelegt, dass dies nicht möglich ist. Kritik an Computerspielen wird als „unwissenschaftlich“ diffamiert. Tatsächlich gibt es aber keinen sogenannten „Wissenschaftsstreit“: Über 3500 empirische Untersuchungen belegen den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Mediengewalt und gesteigerter Aggressivität.
Wissenschaftler, die dies leugnen, machen sich zu Komplizen und sind Profiteure des militärisch-industriellmedialen Komplexes, denn deren Institute erhalten umfangreiche finanzielle Unterstützung der Games-Industrie. Die Hochschulen bekommen kaum mehr staatliche Gelder und werden so immer mehr zum Dienstleister der Industrie. So wird wissenschaftliche Korruption und Abhängigkeit von Wirtschaft und Militär geradezu provoziert.
Auch die Politik macht sich zum Handlanger dieser Interessen: Derzeit laufen Beschlussanträge im Bundestag, die Computerspiele zum „Kulturgut“ erklären wollen. Gelten Gewaltspiele als „Kunst“, kann damit aber der Jugendschutz ausgehebelt werden.
Die staatliche „Bundeszentrale für politische Bildung“ beteiligt sich zudem seit Jahren an der Verharmlosung von Gewaltspielen. Hier veröffentlichen nahezu ausschließlich solche „Medienpädagogen“, die der Games-Industrie nahestehen und deren Schriften offen für Gewaltspiele werben. So finanzieren die Bürger mit ihren Steuergeldern ihre eigene Desinformation. Die Bundeszentrale verstößt damit gegen den grundgesetzlichen Auftrag zur Friedenserziehung.
5. Wer verantwortlich ist
Verantwortlich sind also nicht Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, denen die Bewältigung der Folgen immer zugeschoben wird. Verantwortlich sind Hersteller und Kriegsindustrie; die inflationäre Verbreitung der Spiele ist politisch gewollt und wird von „Wissenschaft“ und Medien bereitwillig vorangetrieben.
Tatsächlich brauchen Kinder und Jugendliche nicht „Medienkompetenz“, sondern eine Medienbildung, die Herzensbildung mit einschließt. Kinder und Jugendliche müssen an die sinnvolle und mitmenschliche Bewältigung der realen Aufgaben unserer Zeit herangeführt werden. Daher müssen Eltern, Lehrer und alle Bürger die Verantwortlichen benennen und zur Rechenschaft ziehen.
Wir lassen nicht zu,
○ dass die Köpfe und Herzen unserer Kinder weiterhin durch Killerspiele mit Krieg und Gewalt vergiftet werden;
○ dass Kinder und Jugendliche zu Tötungsmaschinen auf den virtuellen und realen Schlachtfeldern dieser Welt abgerichtet werden;
○ dass neue Feindbilder geschaffen und Fremdenfeindlichkeit verbreitet wird;
○ dass die humanen und zum Frieden verpflichtenden Grundlagen unserer Gesellschaft zugrundegerichtet werden und Krieg zur Normalität wird;
○ dass Menschenrechte, Grundgesetz und Völkerrecht durch Gewaltspiele unterminiert werden.
Wir fordern,
○ dass die Herstellung und Verbreitung von kriegsverherrlichenden und gewaltfördernden Computerspielen für Kinder
und Erwachsene verboten werden - denn Krieg ist nicht nur schlecht für Kinder, sondern auch für Erwachsene;
○ dass die „Bundeszentrale für politische Bildung“ verharmlosende Schriften zurückzieht und gemäß ihrem Auftrag über den tatsächlichen Stand der Forschung informiert;
○ dass Wissenschaftler ihre Finanzierung durch die Games-Industrie offenlegen;
○ dass alle Parteien ihre Beschlussanträge, die Computerspiele zum „Kulturgut“ erklären wollen, zurückziehen;
○ dass die Games-Industrie keine staatliche Förderung und politische Unterstützung erhält;
○ dass Medienbildung über die tatsächliche Wirkung von Gewaltdarstellungen aufklärt und zum Frieden erzieht;
○ dass Politiker, Wissenschaftler und Medienvertreter ihrem Auftrag gerecht werden, dem Frieden zu dienen, wie es Grundgesetz, Menschenrechte und Völkerrecht verlangen – sonst müssen sie abtreten.
Erstunterzeichner:
Arbeiterfotografie - Forum für engagierte Fotografie, Köln; Marie Bardischewski, Filmemacherin, München; Prof. Dr. med. Joachim Bauer, Facharzt f. Psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg; Gabie Baumann, Psychotherapeutin, GwG, Köln; Prof. Dr. Jörg Becker, Geschäftsführer KomTech GmbH, Solingen; Prof. Dr. Veronika Bennholdt-Thomsen, ITPS e.V., Bielefeld; Prof. Dr. Lutz Bieg, Erftstadt; Beate Bogalho, Rektorin, Kerpen; Ilona Bogdal-Klumpe, Fachberaterin für Kindertagespflege, Bergisch-Gladbach; Kirsten Boie, Kinder- und Jugendbuchautorin, Hamburg; Dr. Malte Brinkmann, PH Freiburg; Peter Bürger, kath. Theologe, Publizist, Bertha-von-Suttner-Preisträger 2006, Düsseldorf; Susanne Dahlmann, Kinderpflegerin, Köln; Dipl.-Psych. Ulrike Dienstbach u. 10 weitere Mitarbeiter, Evangelisches Beratungszentrum, Hannover; Dr. med. Angelika Eibach-Bialas, Fachärztin f. Kinder- u. Jugendpsychiatrie, Bonn; Dr. Maria Emmerich, Schulpflegschaftsvorsitzende, Bedburg; Willi Fährmann, Schriftsteller, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Xanten; Dr. Ing. Christian Fischer, Köln; Dr. med. Christian Firos, Facharzt f. Psychiatrie/Psychotherapie, Reha-Klinik Glotterbad, Glottertal; Joachim Fischer, Künstler, DFG-VK Niedersachsen-Bremen; Frauenhaus Herford e.V.; Tabea Freitag, Psychologische Psychotherapeutin, Fachstelle für exzessiven Medienkonsum „return“, Haste; Thomas Freitag, Freie Waldorfschule, St. Augustin; Wolf Gauer, Journalist, São Paulo (BR); Lothar Gothe, Öko-Bauer, Bergneustadt; Jürgen Grässlin, Bundessprecher DFG-VK, Freiburg; Heidi Graichen, CSU-Stadträtin, etc.

http://www.gwg-ev.org/cms/cms.php?print=1&textid=1384
 
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AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

5-, 15- und 25jährige sitzen heute Stunden, Tage und Nächte vor Computern und Spielekonsolen....

Eltern, die ihr 5-jähriges Kind vor Spielekonsolen vergammeln lassen, müssen sich nicht wundern, wenn das Kind später zum Amokläufer wird. Das liegt dann aber mit Sicherheit auch nicht an Gewaltspielen.

In „Spielen“ wie „Counter-Strike“, „Doom 3“, „Call of Duty“, „Halo 3“, “Crysis”, “Grand Theft Auto IV“ u.a. üben sie systematisches und exzessives Töten mit Waffen vom Maschinengewehr bis zur Kettensäge.

Ein Großteil der jungen Leute spielt diese Spiele, ohne zum Amokläufer zu werden.
Gefährdet sind, laut Experten, vor allem solche Jugendliche, die psychisch nicht gefestigt sind. Und das wäre der Punkt, wo man ansetzen sollte. Warum laufen so viele verstörte junge Menschen in unserer Gesellschaft rum?
Aber das wäre ja SCHWER. Da müsste man NACHDENKEN, PROBLEME ANALYSIEREN, und das tut unsere Gesellschaft nicht gerne. Weil man dann am bisherigen Trott etwas ändern müsste. Wie blöd. Da muss man ja AKTIV werden. Also lieber einen Sündenbock: Die Killerspiele. Uhhhh :haare:

Ebenso ist im Alltag von Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern längst unübersehbar, dass Kinder und Jugendliche durch Computerspiele aggressiver, gewalttätiger und abgestumpfter werden.

Tja. Die fett Markierten Personengruppe sind doch diejenigen, die für die Kindererziehung verantwortlich sind. Die heulen jetzt rum? Wenn man mit Kindern nicht klarkommt sollte man kein Lehramtsstudium absolvieren, Kindergärten als Arbeitsplatz meiden und beim Poppen auf die Verhütung achten (auch als Katholik). Darum geht's also: Die Erziehungs-Versager ziehen jetzt gemeinsam um die Häuser und lenken von ihrer Schuld ab.

Die „Global Player“ der Spieleindustrie profitieren in einer stagnierenden globalen Wirtschaft vom größten Wachstumsmarkt. Die Computerspielbranche hat einen weltweiten Jahresumsatz von über 30 Milliarden Euro. Computerspiele sind gigantische Geldmaschinen: Die Branche wächst zweistellig, die Rendite ist riesig, denn Computerspiele sind teuer bei geringen Investitionen. Dieser boomende Markt wird in Deutschland sogar staatlich gefördert.

Die Wirtschaft ist schuld...wie kreativ.

Die staatliche „Bundeszentrale für politische Bildung“ beteiligt sich zudem seit Jahren an der Verharmlosung von Gewaltspielen. Hier veröffentlichen nahezu ausschließlich solche „Medienpädagogen“, die der Games-Industrie nahestehen und deren Schriften offen für Gewaltspiele werben. So finanzieren die Bürger mit ihren Steuergeldern ihre eigene Desinformation. Die Bundeszentrale verstößt damit gegen den grundgesetzlichen Auftrag zur Friedenserziehung.

Wie einfach das Leben ist, wenn man immer die passende Verschwörungstheorie zur Hand hat.

[Wir lassen nicht zu, ...]○ dass neue Feindbilder geschaffen und Fremdenfeindlichkeit verbreitet wird;

Oihoihoi. Jetzt sind Killerspiele auch noch für die Fremdenfeindlichkeit verantwortlich. Auch für Lungenkrebs?

[Wir lassen nicht zu, ...]○ dass die humanen und zum Frieden verpflichtenden Grundlagen unserer Gesellschaft zugrundegerichtet werden und Krieg zur Normalität wird;

Computerspiele sind virtuell. Krieg ist real, und wird obendrein noch von Menschen initiiert, die wohl kaum regelmäßig "Killerspiele" spielen.

Macht weiter so Leute. Sucht euch eure Schuldigen, so wie sie euch gerade passen. Ignoriert die gesellschaftlichen Umstände und heult rum, wenn ihr dann die Rechnung zahlen müsst und eure Kinder und Enkel zu Grabe tragen müsst. Amokläufe gab es schon vor "Killerspielen" und wird es auch in Zukunft geben.

Schaltet eure Kinder weiter ruhig, indem ihr sie vor der Glotze absetzt oder, wenn es euch zu anstrengend wird, mit Ritalin ruhig stellt.

Ihr seid es doch, die die Erziehung vergeigt haben. Ihr habt doch diese Welt aufgebaut, in der die Leistung und der Schein mehr zählt als der Mensch.
Ihr: Die Großeltern, Eltern, Lehrer, Kindergärtner, andere Pädagogen, Politiker...
Hört auf rumzuschreien, wenn dann mal einer von uns durchdreht. Ihr habt kein Recht dazu. Ihr nicht. Tausende von Jugendlichen erst verkommen lassen und dann die Klugscheißer spielen.

Was für eine Heuchelei. Bahh.

Ach ja:

Kölner Aufruf gegen Computergewalt

Die Kölner wären gut beraten, statt laut in der Gegend herumzurufen den Bau ihrer U-Bahn besser zu beobachten. Das wird mehr Menschenleben schützen als dieser populistische Aktionismus.

MfG,
Sunnyboy
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Ihr seid es doch, die die Erziehung vergeigt haben. Ihr habt doch diese Welt aufgebaut, in der die Leistung und der Schein mehr zählt als der Mensch.
Ihr: Die Großeltern, Eltern, Lehrer, Kindergärtner, andere Pädagogen, Politiker...

Hört auf rumzuschreien, wenn dann mal einer von uns durchdreht. Ihr habt kein Recht dazu. Ihr nicht. Tausende von Jugendlichen erst verkommen lassen und dann die Klugscheißer spielen.

Was für eine Heuchelei. Bahh.

bravo sunnyboy,
seh ich genau so.

und es gibt und gab immer einzelne, die das schon lang und länger wahrgenommen haben und auch immer und immer wieder sagen.
nur, gegen die dumpfen scheuklappen der "guten gesellschaft", in der "die werte hochgehalten werden" so wie die börsenkurse und in der jede neue idee oder weiterentwicklung zum politikum verkommt, wird jedes kritische wort in tausend gegen-argumenten erstickt.

so ist keine selbstreflektive, veränderungswillige basis möglich. nur gejammer......dies aber gut getarnt als sündenbock-analyse.

es werden noch einige kommen müssen, bis die wertegesellschaft geschnallt hat, wo der wahre grund zum frust der jugendlichen zu suchen ist.
nämlich bei ihr selbst.
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

bravo sunnyboy,
seh ich genau so.

Bravo! So ists recht und denkforumsgerecht!

Wenn da welche hergehen und einen Anfang machen wollen mit dem Kampf gegen erkannte Missstände, dann wir das hiet erst einmal sicherheitshalber angegriffen, zerpflückt und niedergemacht.

Das enthebt einen des eigenen Aktivwerdens.

Und dazu wird weiter gewabert und gelabert.

Glückwunsch!
Fritz
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

aber fritz,
wieso glaubst du denn, ich sei nicht aktiv.

nur ich seh das halt anders als du.
ich bin halt nicht so sehr GEGEN etwas, solange ordentliche ALTERNATIVEN fehlen.

für mich liegt die problematik nicht in der kompensation (gewaltspiele) unserer kinder.....sondern die wurzel liegt eindeutig in dem system unserergesellschaft, in dem die werte mehr gelten als der einzelne mensch und sein ganz privates seelenheil.

und - es tut mir leid, dass ich mich immer und immer wieder WIEDERhole - aber eine ganz, ganz große problematik sehe ich in unserem schulsystem, in dem die kinder keinen zusammenhalt mehr beigebracht bekommen - sondern nur die jagd nach den noten, die sie mit müh und not am durchfallen hindern.

und das geht dann: jeder gegen jeden.

und kein erwachsener hilft ihnen, anders damit umzugehen.....es sei denn, wir hätten eine montessori schule, die aber dann keinen bildungsnachweis vorlegen kann, der den jugendlichen im ellbogenbeladenen berufsleben unterbringt.

das sind die perspektiven unserer kids.
für mich kein wunder, dass sie sich dann vor die konsole setzen und ein bisserl in der gegend herumschießen.......ich kann´s ihnen nachfühlen.

kathi

p.s.: wenn du die spiele verbietest, wie sieht also dein alternativ-vorschlag aus?
verbieten ist einfach. aber damit umgehen, das ist schwer.
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Bravo! So ists recht und denkforumsgerecht!

Wenn da welche hergehen und einen Anfang machen wollen mit dem Kampf gegen erkannte Missstände, dann wir das hiet erst einmal sicherheitshalber angegriffen, zerpflückt und niedergemacht.

Das enthebt einen des eigenen Aktivwerdens.

Und dazu wird weiter gewabert und gelabert.

Glückwunsch!
Fritz

Aber Fritz, wer wird denn gleich in die Luft gehen?

Ich habe den Aufruf gelesen, kann mich aber der Argumentation von Sunnyboy nicht ganz verschließen.

Du nennst es Kampf gegen erkannte Mißstände.
Wenn dem tatsächlich so wäre, dann müsste Deutschland längst in Blut und Anarchie ersoffen sein.
Für die von sogenannten Experten aufgestellte These, das Killerspiele für die Zunahme von Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen verantwortlich sind, gibt es keinerlei wissenschaftlich fundierten Beweis.

Ich bin nun auch nicht unbedingt ein Freund solcher Spiele, verdamme sie aber auch nicht grundsätzlich. Es ist und bleibt die Aufgabe verantwortungsvoller Eltern, darauf zu achten das der Nachwuchs seine Freizeit nicht nur mit solchen Spielen verbringt.
Ich denke du weißt auch das Verbote nicht unbedingt das erreichen wozu sie eigentlich erlassen wurden. In diesem Fall würden sie wohl eher dazu führen das solche Spiele unkontrollierbar in den "Schwarzmarkt" abgedrängt werden.
.
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

1. Ich begrüße jede Maßnahme, die den Vetrieb und die Verbreitung dieser genannten Spiele wirksam bekämpft. Alle, die so tun, als seien sie so harmlos, verkennen die Realität (und Jugendliche als gefestigt zu bezeichnen, spricht den Tatsachen Hohn).

2. Es gibt Statistiken und Untersuchungen, die belegen, dass mindestens dreißig Prozent der Kinder und Jugendlichen heute im wahrsten Sinne des Wortes "unerzogen" sind; bei solchen "Früchtchen" versagen alle psychologischen und pädagogischen Kenntnisse (im übrigen wird kein Lehrer auf solche Probleme in der Ausbildung vorbereitet).

3. Es ist also in erster Linie das Versagen der Elternhäuser - denn schon im Alter, in dem ein Kind bei uns üblicherweise eingeschult wird, ist die Entwicklung soweit fortgeschritten, dass so gut wie nicht mehr gegengesteuert werden kann.
 
AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

2. Es gibt Statistiken und Untersuchungen, die belegen, dass mindestens dreißig Prozent der Kinder und Jugendlichen heute im wahrsten Sinne des Wortes "unerzogen" sind; bei solchen "Früchtchen" versagen alle psychologischen und pädagogischen Kenntnisse (im übrigen wird kein Lehrer auf solche Probleme in der Ausbildung vorbereitet).

Und ein Teil der "Wohlerzogenen" studiert Informatik und heuert im Anschluss bei einer Spieleschmiede an...
 
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AW: Kölner Aufruf gegen Gewaltspiele

Aber Fritz, wer wird denn gleich in die Luft gehen?

Ich habe lediglich meine Meinung gesagt. Und ich bin nicht in der Luft!

Ich habe den Aufruf gelesen, kann mich aber der Argumentation von Sunnyboy nicht ganz verschließen.Du nennst es Kampf gegen erkannte Mißstände.
Wenn dem tatsächlich so wäre, dann müsste Deutschland längst in Blut und Anarchie ersoffen sein.
Für die von sogenannten Experten aufgestellte These, das Killerspiele für die Zunahme von Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen verantwortlich sind, gibt es keinerlei wissenschaftlich fundierten Beweis.

Wie ein anderer Teilnehmer schon sagte, wird die Rolle der Gewaltspiele immer noch verkannt und verharmlost; wie das Rauchen, das Alkoholtrinken, das Rasen, Fast-Food und Religiösität!

Hör dir doch mal an, was Michael Wallies, gewesener Autoshooter, dazu sagt.

http://www.swr.de/swr2/programm/sen...mplayer/vv=popup/nid=658850/pue9n5/index.html

Gruß Fritz
 
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