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Kirchen vs. Sekten

>Gysi und Sympathisanten

Nachdem die (katholische) Kirche endlich die Kugelförmigkeit der Erde zugibt, sollte sie auch den (religiösen) Glauben als irreal anerkennen - weil er nicht ein Produkt des logischen Denkens ist. Er ist allenfalls ein Produkt der Unkenntnis. Leider auch der Suggestion (Religionsunterricht). Logisches Denken kontert dem (religiös geformtem) Glauben substanziell !
? Was haltet Ihr von den Begriffen:
Glaubenswissen bzw.
Wahrnehmungswissen ?​
 
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Zeilinger schrieb:
? Was haltet Ihr von den Begriffen:
Glaubenswissen bzw.
Wahrnehmungswissen ?​
"Glaubenswissen" müsste das Wissen vom Glauben sein. Ist die Realitätswahrnehmung, dass Glauben eben nicht Wissen ist.
"Wahrnehmungswissen" müsste das Wissen von der Wahrnehmung sein - und dass Wissen nicht gleich Wahrnehmung ist.
Ich halte sie kritische Erkenntnisbegriffe, die von dem Wissen zeugen, was Erkenntnis eben nicht ist.

Gysi
 
>Gysi

Ich halte sie kritische Erkenntnisbegriffe, die von dem Wissen zeugen, was Erkenntnis eben nicht ist.
Von Glaubenswissen und Wahrnehmungswissen war die Rede.

Gysi, ich habe einmal in meinem Philosophielexikon nachgeschaut und Dir herauskopiert, wie dort Erkenntnis bzw. Erkenntnistheorie definiert wird.
Ich will auch Erkenntnisse. Aber bei dieser Definition - und ich war 10 Jahre lang Vorzugsschüler - habe ich nach der Hälfte des Textes resigniert. Zwischen zwei Trennstrichen bringe ich Dir hier (nur) die Definition. Ehrlich gesagt - wenn ich das alles berücksichtigen muss, dass irgendetwas überhaupt eine Erkenntnis ist, bin ich sehr froh, dass ich etwas glauben kann. Viel "Vergnügen" mit der Definition Erkenntnis.
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Erkenntnis/Erkenntnistheorie (engl. knowledge/theory of knowledge oder epistemology; franz. connaissance/théorie de la connaissance; griech. episteme; lat. cognitio). E.theorie ist eine philos. Disziplin, die die menschliche E. hinsichtlich ihrer Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen untersucht. Nach traditioneller Auffassung von E.theorie hat eine Person das Wissen oder die E., daß ‹p› der Fall ist (wobei ‹p› eine in einem Satz ausgedrückte Behauptung ist) genau dann, wenn: (1) ‹p› wahr ist; (2) die Person davon überzeugt ist, daß ‹p› wahr ist; (3) die Person gute, ausreichende oder zwingende Gründe für ihre Überzeugung hat, daß ‹p› wahr ist. Die drei Forderungen sind notwendige Bedingungen von Wissen oder E. E. (Wissen) ist nach dieser klassischen Analyse identisch mit wahrer, begründeter Überzeugung. Eine solche Auffassung finden wir z.B. bei Platon, Aristoteles, Descartes, den Empiristen, Kant, Husserl, Hartmann und Ingarden.

Diese Analyse ist von verschiedenen Seiten angegriffen worden. Einige Gegner, z. B. Dummett, sind der Auffassung, daß es nicht möglich ist, notwendige und hinreichende Bedingungen für wahres Wissen anzugeben, da Wissen und E. vage (unbestimmte) Größen sind. Andere, z. B. Cook, Wilson und Prichard, behaupten, daß Wissen undefinierbar ist. Von skeptischer Seite ist hervorgehoben worden, daß alle Versuche, Kriterien oder Definitionen des Wissens zu finden, scheitern müssen, da sie in einen unendlichen Regreß oder einen circulus vitiosus führen. Die Gründe, die aufzubringen seien, um die Überzeugung, daß ‹p› wahr ist, zu rechtfertigen, müssen selbst wiederum E., d.h. durch Gründe gestütztes Wissen sein, so daß E. nicht erklärt werden kann, ohne sie schon vorauszusetzen (Sextus Empiricus, Nelson). Andere akzeptieren zwar die Problemstellung, kritisieren aber die traditionelle Form der einzelnen Bedingungen, insbesondere die der Überzeugung (Bedingung 2) und der Begründung (Bedingung 3). Die Forderung, daß das Erkannte wahr sein müsse, gilt zwar als unproblematisch, umstritten ist einzig die Analyse des Wahrheitsbegriffs (vgl. Wahrheitstheorien). Gegen die zweite Bedingung wird eingewendet, die Erkenntnis könne nicht einfach als besonderer psychologischer Zustand oder als Neigung bzw. Überzeugung, deren Charakter noch ganz ungeklärt ist, begriffen werden. Dies sei deshalb unmöglich, weil es beispielsweise wissenschaftliche E. geben kann, ohne daß jemand von ihrer Wahrheit überzeugt wäre (Popper). Die traditionelle Antwort auf diesen Einwand lautet: Wenn etwas E. zu sein beansprucht, dann muß es auch begriffen oder verstanden werden - und das heißt, es muß überzeugen. Aber damit wird das eigentliche Problem der E. umgangen, das genau darin besteht zu erklären, wie wir mit unserem Bewußtsein und unserer Sprache eine Welt begreifen und beschreiben können, die sich jenseits des Bewußtseins und der Sprache befindet.

Die Analyse der dritten Bedingung, der Begründungsforderung, ist ebenfalls umstritten. Was begründet werden soll, sind Behauptungen: Eine Behauptung ‹p› wird von einer anderen Behauptung ‹o› begründet, wenn ‹p› logisch aus ‹o› folgt. Die logische Folge gilt als die stärkste Begründungsform. Man hat auch eine Reihe von schwächeren Begründungsformen aufgestellt, bei denen im Gegensatz zur logisch stringenten Deduktion die Argumentation aufgrund von guten, vernünftigen oder hinreichenden Gründen als ausreichend angesehen wird. Eine Begründungsreihe besteht aus Behauptungen, die als wahre auszuweisen sind. Es stellt sich dabei die Frage, ob die Begründungskette abgeschlossen werden kann oder nicht. Unter denen, die glauben, daß die Reihe von Begründungen nicht abgeschlossen werden kann, lassen sich die Pessimisten von den Optimisten unterscheiden. Die Pessimisten oder Skeptiker behaupten, daß es sich bei der Begründungskette um den bereits erwähnten unendlichen Regreß handle, der nur durch einen circulus vitiosus oder einen willkürlichen Abschluß unterbrochen werden kann. Da weder der unendliche Rückgriff noch der Zirkel, noch ein willkürlicher Abschluß zu gesicherter E. führt, meinen die Skeptiker, daß E. aus prinzipiellen Gründen überhaupt nicht möglich ist (Agrippa, Sextus Empiricus, Bayle, Fries, Unger). Die Optimisten (z. B. Peirce, Popper und Apel) dagegen behaupten, daß wir uns selbst bei der Unmöglichkeit einer positiven Letztbegründung der E. (Apel bestreitet diese Unmöglichkeit allerdings) doch der Wahrheit annähern können - durch fortlaufende Eliminierung der als falsch erwiesenen Behauptungen (vgl. falsfizieren).

Auf der anderen Seite stehen diejenigen Philos., die glauben, daß die Begründungskette durchaus abschließbar ist, da die E. eine sichere Grundlage hat. Probleme ergeben sich hier bei der Frage, was als Grundlage der E. gelten kann und welches Verhältnis zwischen Grundlage und Wirklichkeit besteht. Gemäß den Empiristen (wie Locke, Berkeley, Hume, Russell, Ayer) besteht die Grundlage der E. aus unbezweifelbaren Sinnesphänomenen - sense data oder Empfindungen -, die privat sind und zu denen nur der einzelne Zugang hat (vgl. Phänomenalismus). Alles Wissen über die Welt stammt aus Sinneserfahrungen, die in Sätzen in erster Person Einzahl ausgedrückt werden. Die Hauptschwierigkeit des Empirismus ist es, über die erste Person Singular hinauszukommen, d. h. den Intersubjektivitätsaspekt mit zu berücksichtigen. Das Außenweltproblem, das Problem des Fremdpsychischen, das Problem der Erinnerung und das Induktionsproblem können alle als empiristische Variationen dieses Hauptproblems aufgefaßt werden. Der Empirismus bleibt eine Antwort auf die Frage schuldig, wie denn Behauptungen über die Welt, das Bewußtsein anderer, die Vergangenheit und Naturgesetze empirisch mittels bloß subjektiver Empfindungen begründet werden können. Denn der Wahrheitsanspruch der Behauptungen geht weit über das hinaus, was die erfahrungsgeleiteten Begründungen leisten. Einer der Versuche, über die erste Person Singular hinauszukommen, ist die kausale Perzeptionstheorie, die wie folgt argumentiert: Wir können nicht alle unsere Erfahrungen allein auf unser Bewußtsein als deren Ursache zurückführen; da aber alles eine Ursache haben muß, müssen einige unserer Erfahrungen eine Ursache außerhalb unseres Bewußtseins haben. Folglich stammen einige unserer Erfahrungen aus der Außenwelt (vgl. Descartes, Locke). Diese Kausalerklärung kann auch den drei Bedingungen der E. eine neue Deutung geben. Die Tatsache, daß ‹p› wahr ist (Bedingung 1), ist Teil der Ursache, daß die Person von ‹p› überzeugt ist (Bedingung 2); die dritte E.bedingung (der zwingenden Gründe) handelt von einer Ursachenverbindung (Kausalnexus) zwischen (1) und (2) und nicht von einem Begründungsverhältnis (Nozick). Beide Varianten sind von Phänomenalisten und Skeptikern kritisiert worden.

Eine weitere epistemologische Tradition ist der Apriorismus (z. B. Platon, Leibniz und Kant). Seine Vertreter behaupten, daß die menschliche E. eine solide Grundlage in Vernunftprinzipien und Vernunftwahrheiten hat, die der Sinneserfahrung (Wahrnehmung) vorausgehen (a priori) und von ihr unabhängig sind. Die Welt kann allein aufgrund der menschlichen Vernunft erkannt werden. Die radikalen Aprioristen (z. B. Platon) meinen, daß die Sinneswahrnehmung zu keiner wahren E. führen kann und deshalb keine entscheidende Bedeutung hat. Wahre E. beruht allein auf der Vernunft. Die moderaten Aprioristen (z. B.Kant) behaupten dagegen, daß die Erfahrung zwar eine konstitutive Rolle spielt, aber von der Vernunft durch synthetische Grundsätze ergänzt werden muß, die die Bedingungen der Möglichkeit von Wirklichkeitserfahrung, d. h. von Gegenständlichkeit (Objektivität), überhaupt ausdrücken, z. B. die Kategorie von Ursache und Wirkung oder die Anschauungsformen von Raum und Zeit.

Quer zu der Unterscheidung zwischen Empirismus und Apriorismus verläuft die Unterscheidung zwischen Realisten und Idealisten. Den Realisten zufolge besteht die Welt aus Dingen und Ereignissen, die unabhängig von Menschen und ihrer E. existieren, aber zum Gegenstand der menschlichen E. gemacht werden können, etwa in der Form wissenschaftlicher Theorien, die die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten der Natur zu formulieren versuchen (vgl. Hartmann, Ingarden, Popper, Putnam). Der Idealismus wird von verschiedenen Positionen vertreten: In der starken Version wird behauptet, daß das erkennende Subjekt nur imstande ist, seine eigenen mentalen Erfahrungen zu erkennen (z. B. Berkeley). Die schwächere Version behauptet, daß die menschliche E. nur von Gegenständen handeln kann, die durch die E.fähigkeit oder die Sprache des Menschen konstituiert sind (z. B. Kant, Husserl, Heidegger, Gadamer und der späte Wittgenstein). Die Realisten behaupten, daß der (objektive) Wahrheitswert unserer Aussagen auf Tatsachen beruht, die unabhängig von unseren Möglichkeiten, sie zu erkennen, existieren. Behauptungen sind wahr oder falsch kraft einer Wirklichkeit, die unabhängig von uns besteht. Demgegenüber meinen die Idealisten, daß Behauptungen nur in Abhängigkeit davon verstanden werden können, was wir als Belege für unsere Behauptungen gelten lassen (vgl. Dummett). Eine Aussage ist genau dann wahr oder falsch, wenn es eine für uns prinzipiell erkennbare Situation gibt, die, hätten wir Kenntnis von ihr, die Grundlageabgeben würde, eben diese Behauptung zu verifizieren oder zu widerlegen. Daß eine Behauptung wahr ist, kann nur bedeuten, daß unsere Kriterien für deren Wahrheit erfüllt sind.

Lit.: K. O. Apel: Transformation der Philos., 2 Bde., 1973. E. Cassirer: Das E.problem in der Philos. und Wissenschaft der neueren Zeit, I-III, 1906-20, IV, 1957. H. Cohen: Logik der reinen E., 1902. N. Hartmann: Grundzüge einer Metaphysik der E., 1921. E. Husserl: Erfahrung und Uneil, 1948. G. Klaus: Semiotik und E., 4
1973. V. Kraft: E.lehre, 1960. L. Nelson: Über das sog. E.problem, 1908. A. Pap: Analytische E.theorie, 1955. M. Schlick: Allgemeine E.lehre, 1979. W. Stegmüller: Metaphysik, Skepsis, Wissenschaft, 2
1969.

Philosophielexikon/Rowohlt-Systhema
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Ich bin ja nicht gegen Erkenntnisse - ich möchte nur, dass Du auch das glauben akzeptierst.
 
Zeilinger schrieb:
Von Glaubenswissen und Wahrnehmungswissen war die Rede.

Gysi, ich habe einmal in meinem Philosophielexikon nachgeschaut und Dir herauskopiert, wie dort Erkenntnis bzw. Erkenntnistheorie definiert wird.
Ich will auch Erkenntnisse. Aber bei dieser Definition - und ich war 10 Jahre lang Vorzugsschüler -
Macht nichts.
habe ich nach der Hälfte des Textes resigniert. Zwischen zwei Trennstrichen bringe ich Dir hier (nur) die Definition. Ehrlich gesagt - wenn ich das alles berücksichtigen muss, dass irgendetwas überhaupt eine Erkenntnis ist, bin ich sehr froh, dass ich etwas glauben kann. Viel "Vergnügen" mit der Definition Erkenntnis.
Ich habe dir eine Definition der Begriffe abgeliefert, die du eingegeben hast. Was hältst du davon? Ist doch widersinnig, mit Texten zu kontern, die du nicht verstehst.
Und warum so ellenlange Antworten? Da tun sich mir zwei Möglichkeiten auf:
a) Eine ausreichende Antwort ist nun mal differenziert. Oder
b) Eine (textlich) umfangreiche Antwort lenkt von dem Umstand ab, dass der Antwortgeber die Antwort nicht weiß oder verbergen will!

PS.: Ich habe (was ich selten tue) den Text übersprungen.

Gysi
 
>Gysi

Macht nichts. Ich habe dir eine Definition der Begriffe abgeliefert, die du eingegeben hast. Was hältst du davon? Ist doch widersinnig, mit Texten zu kontern, die du nicht verstehst.
Und warum so ellenlange Antworten? Da tun sich mir zwei Möglichkeiten auf:
a) Eine ausreichende Antwort ist nun mal differenziert. Oder
b) Eine (textlich) umfangreiche Antwort lenkt von dem Umstand ab, dass der Antwortgeber die Antwort nicht weiß oder verbergen will!
Wir wissen nicht, wir vermuten nur.
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Ergänzung zu Kirchen - Sekten - Atheismus:

Ich glaube, dass viele Leute sich als Atheisten bezeichnen, in Wahrheit aber nur den Klerus (und auch die Vertreter von Sekten) ablehnen. Auch ich bin gegen viele Vertreter des Klerus (Auch Goethe und Grillparzer lehnten den Klerus ab).
Gott ist für mich logisch und sicher. Ob uns aber der Klerus oder die Sektenvertreter den Weg zu (unserem) Gott weisen, ist oft mehr als fraglich.
 
Gysi,
ich habe Zeilingers kopierte Positionen zum Problem der Erkenntnis als einen weiteren
deutlichen Hinweis darauf verstanden, dass wir auch logisches Denken und Erkenntnis
nicht überbewerten sollten.

Konstruktivisten tun das ja ohnehin nicht.

Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass wir bis zu einem bestimmten Grad
zu einer recht guten Annäherung an so etwas wie "Erkenntnis der objektiven Realität"
imstande sind, und darauf unser Weltbild aufbauen.

Wenn wir imstande sind, Anti-Matsch-Tomaten zu züchten, die Rückseite des Mondes zu
photographieren (nicht nur mit einer Spiegelreflex-Kamera ;-) und eine Sonde auf den Mars
zu schicken, dann haben wir offensichtlich von grossen Teilen der objektiven Realität
eine recht brauchbare Vorstellung.

Wir sollten nur nicht in die irrige Annahme verfallen, die ganze objektive Realität zu kennen.

Unser Weltbild ist nicht nur unvollständig, auch das vorhandene "Wissen" ist teilweise ein
Irrglaube. Den Anteil an Irrglauben an unserem "Wissen" zu verkleinern, das sollte das Ziel
unseres Forscherdranges sein.

Die von Zeilinger zitierten Erkenntnis-Theoretiker haben alle irgendwie recht,
aber halt auch nur irgendwie :-).


Ich wollte aber auch noch zu einer anderen Aussage meine Bemerkungen anbringen.

Nachdem die (katholische) Kirche endlich die Kugelförmigkeit der Erde zugibt, sollte
sie auch den (religiösen) Glauben als irreal anerkennen - weil er nicht ein Produkt
des logischen Denkens ist.

Er ist allenfalls ein Produkt der Unkenntnis. Leider auch der Suggestion (Religionsunterricht).

Logisches Denken kontert dem (religiös geformtem) Glauben substanziell !

Dazu fallen mir zwei Eindrücke / Lehrsätze aus dem kath. Religionsunterricht ein.

Als Tafelklassler habe ich gelernt, Adam und Eva wurden aus dem Paradies vertrieben,

weil sie die VERBOTENEN FRÜCHTE VOM BAUM DER ERKENNTNIS genascht haben.


Später wurde ich dann mit einer Textstelle im Neuen Testament konfrontiert,
in der es sinngemäss heisst:

alle Sünden werden euch vergeben, aber die Sünde wider den Geist wird euch nicht vergeben
(hier steht "Sünde wider den Geist" für eigenständige Erkenntnis).

Ist es Zufall, dass eigenständige Erkenntnis als die grösste Sünde hingestellt wird ?

Als die einzige Sünde, für die es keine Vergebung gibt.

Oder lässt sich das damit erklären, dass die Religiosität der Massen für den Machterhalt
einer bestimmten Gesellschaftsschichte instrumentalisiert wurde, und ein etwaiger Hang
zu einständiger Erkenntnis die Manipulierbarkeit der Gläubigen stark verringern würde.

Ich glaube (sic!), das ist kein Zufall.


lg nase
 
Neugier schrieb:
ich habe Zeilingers kopierte Positionen zum Problem der Erkenntnis als einen weiteren deutlichen Hinweis darauf verstanden, dass wir auch logisches Denken und Erkenntnis nicht überbewerten sollten.
Wer an die Erbsünde (als eine Sünde), an die Wiederauferstehung und die damit gewonnene Erlösung (von der Erbsünde) glaubt, und an das jüngste Gericht, dem man nicht entkommt, wenn man ein sündevolles und ungläubiges Leben führt - dem kann es nur guttun, den logischen Verstand höher zu bewerten, als er es bis dato getan hat, mit Verlaub!
Ansonsten entspricht es dem logischen Denken, zu zweifeln, bis man beweist, da erzählste mir nix Neues...
Als Tafelklassler habe ich gelernt, Adam und Eva wurden aus dem Paradies vertrieben,

weil sie die VERBOTENEN FRÜCHTE VOM BAUM DER ERKENNTNIS genascht haben.
Die Schöpfungsgeschichte ist genial! Wenn man das mit der Sünde weglässt... Natürlich können wir nicht von der "Sünde wider den Geist" befreit werden. Nur: Wer will das denn? Das wollen nur die, die "die geistig minderbemittelten in das Himmelreich" hochloben wollen. Die Hirten wollen Schafe. Die Menschenfischer wollen Menschen fischen. Da siehste mal, was für eine Verachtung, was für ein Spott hinter diesen Bildern steht... Von "Baum der Erkenntnis" gefuttert (sinnbildlich) zu haben, ist immerhin der Startschuss der Ära Menschheit gewesen. Und die Erkenntnis wird uns von diesem "Gott" befreien (der uns Menschen ja erst nach dem Erst-Genuss dieser köstlichen Frucht erschienen ist). Und sie wird uns in ein Leben führen, das sich zu Recht "Paradies" nennen können wird.

Gysi
 
>Gysi

Wer an die Erbsünde (als eine Sünde), an die Wiederauferstehung und die damit gewonnene Erlösung (von der Erbsünde) glaubt, und an das jüngste Gericht, dem man nicht entkommt, wenn man ein sündevolles und ungläubiges Leben führt - dem kann es nur guttun, den logischen Verstand höher zu bewerten, als er es bis dato getan hat, mit Verlaub!
Da war wohl ich gemeint, oder ?

Bestünde der Mensch nur aus Körper, Verstand und den Trieben, die Menschheit hätte kein einziges Gedicht, kein einziges Lied, kein Bild, keine Skulptur, ganz zu schweigen von einer Oper, Operette, einem Musical, einem Epos oder einem Roman !
 
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Zeilinger schrieb:
Da war wohl ich gemeint, oder ?
Damit waren alle gemeint, die den Verstand geringschätzen und gleichzeitig ihren Suggestivglauben höher setzen, als eben diesen Verstand. Mir braucht niemand zu erzählen, dass unser Erkenntnisvermögen seine Grenzen hat, und dass das Feld der Vermutung bis zur Erkenntnis ein weites Feld ist. Nur - wer mich so belehrt, aber selber seinem Suggestiv-Glauben blind - ohne Zweifel - erlegen ist - das tut sich mir schon als eine drollige Posse auf. Mit den Kirchen haste ja weniger zu tun. Aber die Bibel - und/oder diesen "Gott" - scheinen sie dir schon als Lebens- und Über-Lebens-Orientierung erfolgreich eingegeben zu haben. Deine Kritik an den Kirchen ist die Freiheit die du dir scheinbar nimmst: Sie haben alles an dir erreicht, was die wollten. Bis auf dein Geld. Wenn ich mich vertan haben sollte, dann sag Bescheid.

Bestünde der Mensch nur aus Körper, Verstand und den Trieben, die Menschheit hätte kein einziges Gedicht, kein einziges Lied, kein Bild, keine Skulptur, ganz zu schweigen von einer Oper, Operette, einem Musical, einem Epos oder einem Roman !
Jeder Techniker, jeder Physiker kann dir heute bestätigen, dass künstliche Intelligenz, künstliche, denkende und fühlende Wesen durch die Menschen - in 100, 200 Jahren, vielleicht schon früher - geschaffen können werden! Es gibt nicht ein Indiz dafür, dass unser Denken und Fühlen nicht aus unserer Materie entsteht!

Gysi
 
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