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Kartell kontra Zinsknechte

Ps:
Natülich wäre dann der Keditgeber daran interessiert, daß das Geschäft des Kreditnehmer gut läuft. Je besser desto höher ist sein Beteiligungsgewinn.
Daß wir einen Bankdirektor der gegen die geltenden Regeln(Gesetze) verstößt nicht öffentlich auspeitschen ist klar, wäre meines Erachtens eine Überlegung wert.
 
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Nun, in diesem Falle würde es weniger Kredite geben. Bei uns muss der Schuldner auch dann seine Schulden begleichen, wenn seine Investition nicht aufgeht. Das ist für den Kreditgeber eine zusätzliche Sicherheit. Erst wenn so viel schief läuft, dass der Kreditnehmer zahlungsunfähig geworden ist, hat der Kreditgeber den Schaden. Fällt diese Sicherheit weg, müsste der Kreditgeber schon vor Kreditvergabe ausreichend sicherstellen können, dass die Investition "aufgeht". Macht der Schuldner nämlich keinen Gewinn, sondern kommt nur gerade mal so über die Runden, wäre er fein raus, der Kreditgeber bekommt aber nichts. Er wäre nur am Papier "Miteigentümer", ohne jeglichen Vorteil daraus. Aber: Wenn der Kreditgeber sehr sicher sein kann, dass eine Investition aufgeht, was hält ihn davon ab, die Unternehmung selbst zu machen ? Warum sollte er dann den sicheren Gewinn mit jemandem (nämlich dem Kreditnehmer) noch teilen ?

Zusätzlich, Kredite dienen ja nicht nur für Investitionen, sondern es gibt auch Konsumkredite oder auch Darlehen. Wie würde jenes System darauf angewendet werden ? Mitbesitzer des Hauses/Laptops/Handys/Urlaubes - aber mit welcher Vergütung bzw welchem Vorteil für den Kreditgeber ? Diese Gegenstände werfen ja keinen Gewinn ab.
 

Law and Order für die Finanzwelt.

bakunin schrieb:
Ich kann dir heute nur mehr die Grundidee im Groben erklären.

Wenn ich als Kreditnehmer zu einer Bank komme,
dann gebe ich dieser Bank eine adäquate Beteiligung als Sichrheit.
Es ist dann egal, wie lange ich dieses Geld benötige,
mich würden keine Zinsen auffressen.

Umgekehrt ist es das gleichc.
Ich gebe der bank mein Geld und erhalte dafü Beteiligungen.
[...]
bakunin,
danke für die kompakte Darstellung des mohammedanischen Kapitalismus.

Hast du bei deiner Geschäftstätigkeit im Nahen Osten den Eindruck
gewonnen, dass sich dieses Regelwerk auch in der Praxis bewährt,
d.h., werden die Regeln bei florierender Wirtschaft eingehalten?

bakunin schrieb:
[...]
Unmoralische Geschäfte wären für die Banken streng verboten.

Das Ganze hätte für mich den Vorteil,
daß die Banken der Wirtschaft dienen würden und nicht umgekehrt.
[...]
Etwa solche Verhältnisse hatten wir ja auch bei uns,
solange die Banken hauptsächlich Geschäftsbanken waren.

Die weitgehende Entkoppelung der Finanzwirtschaft von der Realwirtschaft
hat erst mit dem Überhandnehmen des Investmentbanking
stattgefunden.

In diesem Geschäftszweig wird Geld als Ware behandelt.

Die überaus schlechten Erfahrungen der 20er- und 30er-Jahre wurden
ursprünglich in "God's Own Country", und nicht nur dort, durch
etliche Einschränkungen für das Investmentbanking berücksichtigt.

Beispielsweise wurde eine klare Trennung zwischen Geschäftsbanken
und Investmentbanken (die eher dem Rotlicht-Milieu zuzuordnen sind)
zwingend vorgeschrieben.

Diese Einschränkungen wurden aber ab den 70er-Jahren nach und nach
gelockert und zuletzt ganz aufgehoben, mit allen bekannten Folgen.

Es wäre schon viel erreicht, wenn die Politik diesen Fehler durch
neuerliche Verfügung der erwähnten Einschränkungen korrigierte.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
Eine humorvolle Überspitzung der Vergabekriterien von Konsumkrediten:

Einen Konsumkredit bekommt man in der Regel dann, wenn man der Bank glaubhaft nachweisen kann, dass man ihn nicht braucht.
 
Law and Order für die Finanzwelt.


bakunin,
danke für die kompakte Darstellung des mohammedanischen Kapitalismus.

Hast du bei deiner Geschäftstätigkeit im Nahen Osten den Eindruck
gewonnen, dass sich dieses Regelwerk auch in der Praxis bewährt,
d.h., werden die Regeln bei florierender Wirtschaft eingehalten?


Etwa solche Verhältnisse hatten wir ja auch bei uns,
solange die Banken hauptsächlich Geschäftsbanken waren.

Die weitgehende Entkoppelung der Finanzwirtschaft von der Realwirtschaft
hat erst mit dem Überhandnehmen des Investmentbanking
stattgefunden.

In diesem Geschäftszweig wird Geld als Ware behandelt.

Die überaus schlechten Erfahrungen der 20er- und 30er-Jahre wurden
ursprünglich in "God's Own Country", und nicht nur dort, durch
etliche Einschränkungen für das Investmentbanking berücksichtigt.

Beispielsweise wurde eine klare Trennung zwischen Geschäftsbanken
und Investmentbanken (die eher dem Rotlicht-Milieu zuzuordnen sind)
zwingend vorgeschrieben.

Diese Einschränkungen wurden aber ab den 70er-Jahren nach und nach
gelockert und zuletzt ganz aufgehoben, mit allen bekannten Folgen.

Es wäre schon viel erreicht, wenn die Politik diesen Fehler durch
neuerliche Verfügung der erwähnten Einschränkungen korrigierte.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <
Tut mir leid, da ich mit den Arabern direkt geschäftlich eher wenig zu tun hatte, meine Kunden waren deutsche und Schweizer Firmen, kann ich dir über deren Geschäftsgebaren nur wenig sagen.
Ich weiß nur, daß ich ihnen nie wieder auch nur einen kleinen Teil der Logistk überlassen würde.
Was die Politiker betrifft, so frage ich mich, wer kann gegen die Finanzwelt handeln und Gesetze beschließen ?
Wie wir ja sehen hängt die Wirtschaft doch fest am (Geld) Tropf des Kapitalmarktes und ein kleiner Wink würde sofort zumChaos führen.
Man müsste umdenken und zurückfahren aber das Geschrei von zurück in die Steinzeit und Beschneidung der Freiheit kann ich jetzt schon hören.
Oskar Lafontaine wußte schon, warum er Schröders Weg nicht mitgegangen ist.
Die mohammedanische Bankenvision ist zwar eine Illusion, andererseits haben wir eine amerikanische Versionm Wirklichkeit werden lassen.
"die Geiste die ich rief...."
 

Nachtrag.

Zu Bernd Winklers Kommentar ...
[...]
Offiziell wird für die scharfen Eingriffe der Notenbanken
die Not herangezogen, die Not nämlich
der Investmentbanken und der mit diesen verbundenen Geschäftsbanken,
die sich total verspekuliert haben
und die mit dieser Fehlspekulation den Zusammenbruch
des gesamten Geldsystems heraufbeschwören könnten.

Dabei wird aber gerne vergessen,
dass es gerade bei dieser Art von Rettung
genau zwei Gruppen gibt: Gewinner und Verlierer.

Gewinner sind die Banker, Großspekulanten und Großkapitalanleger
– also ein kleines Kartell,

Verlierer sind die Staaten und die Steuerzahler
– also die übergroße Mehrheit.
[...]
... ist mir noch eingefallen, dass möglicherweise die Notenbanken
so heißen, weil sie ja tatsächlich die Not heraufbeschwören,
die es dann hinterher akzeptabel erscheinen lässt, mit dem Geld
der Steuerzahler den armen kranken und süchtigen Spielern in
den Zockerbuden des Rotlicht-Milieus (ääähm, Investmentbanken)
helfend unter die Arme zu greifen.


> Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden. <

 
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