Raika
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Man hat sich inzwischen schon fast daran zu gewöhnt, dass Jungen bis zur Adoleszenz weit mehr als Mädchen die psychiatrischen und psychotherapeutischen Ambulanzen mit ihren Aggressions-, Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen füllen - 85% der Diagnose ADHS betreffen Jungen. Die internationalen Vergleichsstudien IGLU und PISA haben es jüngst auch für die Bildung zum wiederholten Male an den Tag gebracht: 15 jährige noch stärker als 10 jährige männliche Schüler sind vergleichsweise lese- und reflexionsschwach und für die Anforderungen des beschleunigten sozialen und schulischen Wandels in unserer Kultur schlecht ausgestattet. Das statistische Jahrbuch 2007 bestätigt den Trend in Zahlen: Waren vor zwanzig Jahren 57 Prozent der Abiturienten männlich, so sind es heute 43 Prozent. Hauptschulabgänger sind aktuell 62 Prozent männlichen und 38 Prozent weiblichen Geschlechts. An einer Studie des Instituts für analytische Kinder- Jugendlichen Psychotherapie und des Instituts für Sozialforschung Frankfurt "Konfliktgeschichten nicht beschulbarer Jugendlicher" (von Freyberg, Wolff) nahmen bis auf eine Ausnahme nur männliche Jugendliche teil.
Auch wenn wir schon lange wissen, dass viele Jungen unflexibler als Mädchen sind, dass sie in jungen Jahren eher motorisch als symbolisch orientiert sind, sie lieber laut mit Pistolen und Fußbällen schießen als ruhig zu malen und zu lesen, ihre Rivalität lieber körperlich konkret mit Fäusten austragen als im sprachorientierten sozialverträglichen Diskurs, lieber Horrorfilme sehen als Pferdebücher lesen, so erstaunt doch die Breite des Phänomens. Männliche Schüler werden den Anforderungen einer sich wandelnden Bildungslandschaft im Gruppenkontext einer Schulklasse immer weniger gerecht.
Was ist los mit den zukünftigen Männern unserer Gesellschaft?
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