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Hilfe, ich bin normal !?!

Gaius schrieb:
@ Robin

Peinlich - oder wenigstens unangenehm - ist es höchstens, wenn ein intelligenter Mensch ein dahergesagtes Wort zerredet.

Ansonsten:

Was muß das für eine grauenhafte Eitelkeit sein, daß Du immer wieder Deine Mittelmäßigkeit betonst?

:)


eben - eben
Und was für eine erst, das Gegenteil zu tun ! Kenn ich da nicht einen ????

:jump1: :jump1: :engel2:

MARIANNE
 
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Marianne schrieb:
oder

Über den Unfug Normalitiät als Tugend anzusehen


"Was wir >normal< nennen, ist ein Produkt von Verdrängung, Verleugnung, Isolierung, Projektion, Introjektion und anderen destruktiver Aktion gegen die Erfahrung." (S. 21)
"Die >normal< entfremdete Person hält man für gesund, weil sie mehr oder weniger wie jedermann handelt. Formen der Entfremdung außerhalb der geltenden Entfremdungsnorm werden von der >normalen< Mehrheit mit dem Etikett >wider-< oder >wahnsinnig< versehen." (S. 22)


Zitiert nach:

Ronald D. Laing: Phänomenologie der Erfahrung.
Frankfurt am Main: edition suhrkamp 1969:




Was empfinden wir denn, wenn wie irgendeinen Sachverhalt oder einen Menschen als normal bezeichnen?

Wollen wir denn “ normal” sein?


Mir geht es da ganz ambivalent. Einerseits möchte ich nicht gerade als wahnsinnig gelten, andrerseits stinkt mich der “ normale “ Trott oft mächtig an.


Marianne

Hallo, Marianne,

für wahnsinnig habe ich Dich eigentlich noch nie gehalten, obwohl Du Dir ja Mühe gibst, manchmal so zu erscheinen:ironie:

Aber was ist für Dich der "normale" Trott, der Dich anstinkt? Das "bisschen" Arbeit, sagt Dein Mann ? Oder Foren, wo über den "normalen" Trott der "Normalschreiber" berichtet wird?

Wie ich höre, bist Du ja aus dem "normalen" Trott ausgebrochen und hast ein Philosophiestudium begonnen. Aber vielleicht ist Dein Drang nach Erkenntnis ja für Dich ganz normal, während andere es als einen "Wahnsinn" empfinden, wie Du Dich da hineinkniest.

Aber ein wenig "verrückt" sind wir doch alle auf unsere Art und versuchen uns von der "Normalität" abzuheben

:clown2:
 
Marianne schrieb:
Was empfinden wir denn, wenn wie irgendeinen Sachverhalt oder einen Menschen als normal bezeichnen?

Wollen wir denn “ normal” sein?


Mir geht es da ganz ambivalent. Einerseits möchte ich nicht gerade als wahnsinnig gelten, andrerseits stinkt mich der “ normale “ Trott oft mächtig an.

Man sollte sich für seine Normalität nicht schämen müssen...? Oder doch?

In Berlin habe ich in einem ziemlich ausgeflippten Viertel gewohnt. In so einer Situation ist man nicht so bemüht auf "Nichtnormalität" aufmerksam zu machen. In einer Kleinstadt, in der jedes Haus dem anderen gleicht, fühlt man sich schon eher bemühsigt, etwas Distanz zu den Gegebenheiten zu schaffen.
Das wäre eine Erklärungsthese.

Eine andere wäre, das Gefühl der eigenen Persönlichkeit spüren zu wollen. Es ist ja so, wenn man etwas lernen muß und der Stoff ist anfangs sehr unzugänglich, ist es sicher gut, wenn zuerst der Stoff nach eigener Struktur geordnet wird, zu eigen gemacht wird.
Es ist ein gutes Gefühl, mit der eigenen Struktur im Kopf durch die Welt zu gehen, es ist ein Gefühl von Sicherheit, Aktivität. Und m.E. nicht nur das, es verschafft dir auch die Möglichkeit, dich der entgegenkommenden Welt zu überlassen, weil es ein Vertrauensgefühl ist. Vertrauen in das eigene Vermögen, mit Situationen umgehen zu können bzw. ihnen ungeschädigt zu verfallen, an ihnen zu wachsen. Aber auch das könnte normal sein.

Das was gegen den "normalen Trott" läuft belebt den Geist. Und je nachdem wie wichtig es einem erscheint, "Geistbelebung" zu mögen, wird das "Unnormale" willkommen sein. Auch wenn es grausam, verletzend, demütigend ist.

Matto
 
Gaius schrieb:
@ Robin

Peinlich - oder wenigstens unangenehm - ist es höchstens, wenn ein intelligenter Mensch ein dahergesagtes Wort zerredet.

Ansonsten:

Was muß das für eine grauenhafte Eitelkeit sein, daß Du immer wieder Deine Mittelmäßigkeit betonst?

:)

Meine Mittelmäßigkeit war da gar nicht gemeint ;)
 
Marianne schrieb:
HIHI: Robin, wo bleibt Luhmann?. So weit mir unbekannt ist, kann man doch sein Differenzmodell auch in dieser Frage anwenden. -

Der Normverstoß kann zur einer klassischen Paradoxie werden, wenn er selbst zur Normalität wird. Wenn man zum Beipiel Threads nicht zum Gedankenaustausch (=Norm) benutzt, sondern für pikiertes Überlegenheitsgetue. Das wird dann schnell langweilig und durchschaubar (=normal), selbst wenn noch versucht wird, sich zu überbieten und Normales als Eitelkeit (=Normverstoß) zu diskriminieren und als Vertoß zu markieren...
 
Wir haben uns jetzt sehr auf äußerliche Kennzeichen der Normalität fokusiert. Was psychische Normalität/Anormalität betrifft, die sich ja ganz oft in Kommunmikation nicht zeigt (naja - in Foren manchmal mehr...) bin ich da ja sehr ambivalent.
Ist es zum Beispiel normal, seine eigene Weltsicht als völlig normal zu betrachten? Bei mir ist das so. Ich denke immer, es so zu sehen, wie ich, sei das Natürlichste der Welt! ;) Das kann man natürlich meist nicht kommunizieren - trotzdem verblüfft mich, wenn ich Anormalitäten bei Anderen zu sehen glaube und diese von denen nicht bemerkt werden.
Und das Ganze unter dem voraussetzenden Wissen, dass wahrscheinlich fast alle Anderen öfter auch so denken...!
Oder denkt jemand wie du, Lilith, der seine Normalität "gefunden" hat, nicht so? Würde mich echt interessieren!
Die äußerliche Frage nach Normalität nimmt mit dem Alter vielleicht ab - was die innere betrifft: Da nimmt sie eher zu?!
Oder was meint ihr?
 
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