AW: Heuchlerische Doppelmoral
Zur Info; Die Bewohner Malis wünschen sich ausdrücklich das die Französischen Truppen noch dort bleiben, denn Sie wissen dass die Islamisten sich dort noch herumtreiben.
Woher will man das wissen? Wer kennt denn schon "den" Wunsch "der" Bevölkerung? Zudem, sollte man nicht vergessen, dass die (bösen, bösen) "Islamisten" in diesem Falll auch ein Teil von Malis Bevölkerung sind.
Also was auch immer du über die Franzosen denkst, Sie helfen auf jeden Fall den Zivilisten in Mali, soviel ist nunmal Fakt. Wir sollten den Franzosen nochmal dankbar sein, Sie allein scheinen sich der Gefahr der Islamisten in Mali bewusst zu sein.
Faktizität ist ja ersteinmal im Generellen stark anzuzweifeln. Ob ein Land, welches (in eigenem Interesse) innerhalb einer Bürgerkriegssituation Partei ergreift, dem Land als ganzes hilft, ist doch wohl eher fraglich. Wie gut dieses Prinzip (die militärische Intervention in Bürgerkriegs(-ähnliche) Zustände) aufgeht, sieht man am Beispiele Kosovos und den zahllosen Schlachtfeldern Afrikas. Man darf nicht vergessen: "Der Weg in die Hölle ist gepflastert mit guten Absichten!"
Warum "wir" allerdings den Franzosen in dieser Hinsicht auch noch für irgendetwas dankbar sein sollten, entzieht sich dann gänzlich meinem Verständnis. Diese Polemik rund um das Thema Islam erinnert mich doch stark an die gute alte Domino-Theorie der U.S.-Amerikaner im Kalten Krieg: Fällt auch nur eine Bastion (damals vom Kapitalismus an den Kommunismus), fallen alle - nur werden hier die "Bastionen" anders genannt.
Und davon mal ganz abgesehen, ist es überhaupt erschreckend, wie vorbehaltlos Gewehrläufe als adäquates Konfliktlösungsmittel angesehen und diskutiert werden. Die Realität ist nun eben nicht so einfach gestrickt, dass sich Menschen (und schon garnicht große Gruppen von Menschen) einfach in Opfer- und Täterrollen pressen lassen.