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Hedonismus als Lebenssinn

M

Marianne

Guest
Über den Genuss als Lebenssinn


" Genuß kann unmöglich das Ziel des Lebens sein. Genuss ohne etwas darüber ist etwas Gemeines. "
Christian Morgenstern


Die einfachsten Genüsse sind die letzte Zuflucht komplizierter Menschen.
Oscar Wilde

Jeder Frühlings-Sonnentag schließt nur für ein paar Menschen, die imstande sind, ihn zu genießen, unter Millionen, die nicht dazu imstande sind, das Glück der Erde und also den Himmel auf.
Wilhelm Raabe


Auch im Genuss soll stets die Weisheit führen.
Voltaire
Die meisten Menschen hasten so sehr nach Genuss ,dass sie an ihm vorbeirennen.
Søren Aabye Kierkegaard

Nur das Wissen über die schönen Dinge unterscheidet den lustvollen Genießer vom konsumierenden Verbraucher.
Burkhard Treude

Hier also ein paar Zitate, die den Begriff "Genuss“ aufschlüsseln helfen können.
Die Frage also: Spielt der Genuss, das Genießen-Können, eine Rolle in der Frage nach dem Sinn des Lebens? Anders herum gefragt: Erlebt man als genießender Mensch das Leben als sinnhafter als jemand, der nicht genießt? Oder hängt das gar nicht zusammen?




Marianne, die sich zum Genuss als Lebenssinn bekennt

Angefangen von einem Glaserl bis .......
 
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AW: Hedonismus als Lebenssinn

guten morgen marianne,
das erste speziell für dich ;-)

"Ein Mensch ist ein Mensch und ein Weib muß auch mal eine Freude haben."
Aus: Stefan Heym: Immer sind die Männer schuld

"Es ist unvermeidlich, daß alle Freude mit Leid bezahlt wird."
Aus: Konrad Lorenz: So kam der Mensch auf den Hund
- alles gleicht sich aus. wenn ich nehme und genieße, dann gibt ein anderer dafür. der eine freiwillig um freude zu berwiten, der andere weil er nicht anders kann oder ihm wird einfach genommen.
kein licht ohne schatten.

sichdengenußtrotzdemnichtvergällenlassenderweise
dex
 
AW: Hedonismus als Lebenssinn

IN den 90ern haben viele meiner Bekannten dem Hedonismus mehr oder weniger bewusst gefröhnt. IN Berlin war es auch wirklich sehr einfach, man konnte mit wenig Geld leben, hatte immer noch genug übrig für ein Bier oder was anderen, konnte die Nacht zum Tage machen, das Angebot war unendlich.
Jetzt ist es immer noch leicht, in Berlin zu leben, aber die Stimmung hat sich gewandelt. Ich glaube, die Hedonisten im Stile der 90er sind seltener geworden.
Irgendwann ist immer alles leer gelaufen. Reizabstumpfung stellte sich ein. Ohne Genuss"mittel" ging nicht mehr viel. Manche zogen davon, um in der Ferne (USA) neuen Thrill zu holen. Etliche schieterten und kamen zurück.
Inzwischen haben doch die meisten Familie und Kinder, wenn sie nicht total gescheitert sind... :clown2:
 
AW: Hedonismus als Lebenssinn

Hi Marianne,

Die Frage also: Spielt der Genuss, das Genießen-Können, eine Rolle in der Frage nach dem Sinn des Lebens? Anders herum gefragt: Erlebt man als genießender Mensch das Leben als sinnhafter als jemand, der nicht genießt? Oder hängt das gar nicht zusammen?
Nein, ich glaube die beiden Dinge hängen nicht zusammen. Der Sinn des Lebens ist eine Glaubensfrage. Das Geniessen einfach eine passive Handlung.

Nur wenn du glaubst, das Geniessen habe etwas mit dem Sinn deines Leben zu tun, erzeugst du für dich einen Zusammenhang.

lg,:kuss1:
fusselchen
 
AW: Hedonismus als Lebenssinn

'Witz' kommt von 'wissen'

ich kann erst dann lachen (= den Witz genießen),
wenn ich den Witz verstanden habe

der Genuß einer bestimmten Sache setzt also eine bestimmte Kultur voraus

da es aber verschiedene Kulturlevels und Kulturkreise gibt,
lassen sich ein und dieselben Sachen auf vielerlei Art und Weise genießen

Nicht-Geographen können bspw. bergwandern und es genießen,
ohne Kenntnis der geographischen Zusammenhänge zu haben

Hedonisten würden daher nur solche Leute genannt,
deren Genuß-Kultur für andere kulturell minderwertig erscheint

vielleicht ist es so
(da bin ich mir keineswegs sicher)
daß sich minderwertige Genuß-Erlebnisse schneller abnutzen als höherwertige,
daß also Hedonisten auf der ständigen Suche nach neuem Thrill sind,
während Hochkultur-Gourmets irgendwann ausgeglichen zur Ruhe komen

andererseits
würde gerade das bedeuten,
daß das zur-Ruhe-kommen nur dann funktioniert,
wenn man zuvor Hedonist* war

*zwar auf einem hohen Niveau, aber eben genußsüchtig
 
AW: Hedonismus als Lebenssinn

Nein, ich glaube die beiden Dinge hängen nicht zusammen. Der Sinn des Lebens ist eine Glaubensfrage. Das Geniessen einfach eine passive Handlung.
Nur wenn du glaubst, das Geniessen habe etwas mit dem Sinn deines Leben zu tun, erzeugst du für dich einen Zusammenhang.

nö du, is nich so.
genießen ist nicht nur fressen, saufen, poppen ;-) oder konsumieren in jeglichem sinn.
gienießen ist auch aktives handeln. ich z.b. genieße es im den sonnenaufgang auf einem gipfel zu erleben - davor stehen etliche stunden von anstrengung und schweiß, vielleicht gar eine zeit des fluchens. ich genieße den erfolg, wenn ich mal wieder einen uralten motor in meiner bastelgarage zum wiederauferstehen erweckt habe - nach stunden, tagen, wochen öliger und auch mal gequetschter oder eingerissener finger.
dies erzeugt lebensfreude, ebenso wie ein gelungenes mahl, ein guter trunk oder eine heiße nacht in zerwühlten betten.
lust (und somit genuß) ist das prinzip des gelingenden lebens (epikur). ein gelingendes leben kann aber nur aktiv sein, körperlich und geistig.
rein passiven genuß kann ich mir nicht vorstellen. es muß für mich zumindest der aktive wille zum lust empfinden und ein aktives öffnen zum willentlichhen lustempfang da sein.

momentanunlustigimbürositzenderweise
dex
 
AW: Hedonismus als Lebenssinn

Kleines Missverständnis?
Ich geniesse. Geniessen ist für mich auch etwas aktives, aber eine passive Handlung. Handlung ist für mich hier eine physische Tätigkeit. Ich kann zwar eine aktive Handlung geniessen. Es es sind für mich zwei verschiedene Ebenen. passiv hier im Sinne von nicht körperlich aktiv. OK?
 
AW: Hedonismus als Lebenssinn

Kleines Missverständnis?
Ich geniesse. Geniessen ist für mich auch etwas aktives, aber eine passive Handlung. Handlung ist für mich hier eine physische Tätigkeit. Ich kann zwar eine aktive Handlung geniessen. Es es sind für mich zwei verschiedene Ebenen. passiv hier im Sinne von nicht körperlich aktiv. OK?

eine handlung ist immer aktiv (auch eine geistige) - passiv ist eine behandlung ;-) - sofern ich der behandelte bin. für den bahandler ist eine behandlung eine handlung, also aktiv - :mad:
aber ich glaube ich verstehe was du meinst ...

handelnderweise
dex
 
AW: Hedonismus als Lebenssinn

So wie Hedonismus verschiedene Formen annehmen kann (als Theorie von der Psyche des Menschen, die nach Lust strebt, um Schmerz oder Unlust zu vermeiden oder als ethische Auffassung, die das Streben nach Lust als höchstes Ziel setzt oder gar im Versuch einer Wertung verschiedener Lusttypen), die untereinander teilweise sogar unvereinbar sein können, so scheint mir etwas diesen Formen gemein zu sein: Lust scheint als negatives Antriebsmoment zu fungieren und ja, eben deshalb schmeckt der Hedonismus selbst in seiner psychologisierenden Variante nach (negativer) Moralphilosophie. Negativ: Weil der Hedonismus reaktiv ist. Es gibt im Hedonismus keinen aktiven Willen zur Lustempfindung, sondern im Gegenteil, der Hedonismus reagiert. Er möchte Unlust oder Schmerz vermeiden (selbst im Falle eines Sadisten verhielte es sich so) und sucht sich Mittel, um das zu gewährleisten. Ich würde meinen, dass selbst extreme Formen der Askese zum Hedonismus zu zählen sind, etwa, wenn ein negativ ersonnenes Gottesreich im Diesseits als Grundlage zur Verneinung desselben dient – Hedonismus und Nihilismus hängen also zusammen. Deshalb hat der Hedonismus etwas Lebensverneinendes. Diese Lebensverneinung führt dazu, dass im Diesseits eine Ordnung des Jenseits errichtet wird, nämlich der Repräsentation und des Sinns. Der Hedonismus macht Sinn, er produziert Sinn – Menschen, die permanent auf Drogen sind und in einer künstlich erzeugten Rauschwelt leben, sind konsequenterweise nur solche, die eine auf hedonistischen Philosophemen gründende Gemeinschaft, die sich ihre Welt mittels reaktivem Luststreben für sich vermeintlich angenehmer gestaltet, sinnvoll ans Ende treibt. Der goldene Schuss als letzte Konsequenz des Hedonismus – vollkommener Nihilismus.

Mit einem etwas provokativen Beitrag möchte ich mich auch wieder einmal im Denkforum zu Wort melden.
 
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AW: Hedonismus als Lebenssinn

Es ist kein zweifel das genussmittel heut eine große rolle spielen. jeder vomn uns genießt irgendwas. ob es jetzt nen kühles blondes ist, ne cola , was anderews zutirnken oder zuessen, von anderen bewundert oder umschwärmt zuwerden, die liebe irgednwas genießt jeder und dieses sehe ich zwar nicht als den lebenssinn an aber als erleichterung unseres lebens. es gibt soviel unangenehmes das wir auch mal was angenehmes brauchen und dieses genießen wir solange iwr können bis wieder das "ungenießbare kommt". Es ist also eher eine lebenshilfe so finde ich

Jacques hat mir da nochmal wa aufgezeigt welches ich mir erstmal durch den kopf gehen lassen muss

mfg
 
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