Es ist unklar, ob zwei verschiedene Personen, die dasselbe Objekt anschauen, dasselbe bewusste Erleben haben. .... Die subjektiv erlebten Bewusstseinsinhalte werden als
Qualia bezeichnet. Dazu gehören die bewusst erlebten
Sinnesempfindungen wie etwa Farben, Töne und Gerüche, aber auch andere Bewusstseinsinhalte wie beispielsweise Emotionen. Das Rätsel, was diese Qualia wirklich sind, ist unter dem Begriff „Qualia-Problem“ bekannt.
Repräsentationalistische Ansätze zur Beschreibung des Qualia-Problems gehen davon aus,
dass die bewussten Wahrnehmungen zwar nicht die äußere Realität selbst sind, aber die äußere Welt repräsentieren. Der objektive Repräsentationalismus geht davon aus, dass ein und dieselbe physikalische Eigenschaft von allen Personen mit derselben Sinnesempfindung repräsentiert wird. Es wird ein Abbild der Welt konstruiert, das die Welt ungefähr so abbildet, wie sie tatsächlich ist (vorausgesetzt, diese Eigenschaft kann mit den Sinnesorganen verarbeitet werden). Wenn verschiedene Personen dasselbe Licht mit den Augen sehen, haben sie dabei alle dasselbe bewusste Erleben. Es ist nicht so, dass eine Person als „rot“ das erlebt, was jemand als „blau“ bezeichnen würde, wenn er das Erleben der anderen Person kennen würde.
Der subjektive Repräsentationalismus hält es hingegen für möglich, dass verschiedene Personen ein und denselben physikalischen Stimulus mit unterschiedlichen Sinnesempfindungen repräsentieren.[62]
...Es wird kontrovers diskutiert, ob diese Synästhesien eine Anpassung des Repräsentationalismus nötig machen. Falls solche Synästhesien aufzeigen, dass ein und dieselbe physikalische Eigenschaft von verschiedenen Personen mit unterschiedlichen Sinnesempfindungen erlebt wird, wäre die Möglichkeit
falsifiziert, dass ein und dieselbe physikalische Eigenschaft von allen Personen mit derselben Sinnesempfindung wahrgenommen wird. Die Möglichkeit eines objektiven Repräsentationalismus wäre in diesem Fall widerlegt und der Repräsentationalismus müsste dementsprechend angepasst werden.