FritzR
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Bschoad
Danke für deine Mühe, Kathi!
Aber auch hier bin ich inzwischen im Netz fündig geworden.
Bschoad
In früherer Zeit wurde beim Hochzeitsmahl auch Fleisch gereicht. Dieses, und was sonst noch vom reichlichen Mahl nicht aufgezeht werden konnte, legte man als sogenanntes "Bschoad" (von Bescheid tun) in ein zu diesem Zweck mitgebrachtes, sauber gewaschenes Sacktüchl oder in ein Salvettl (Serviette) zum Mitnachhausenehmen, damit die Daheimgebliebenen von all den hochzeitlichen Leckerbissen einen Geschmack bekamen.
und noch:
In das weißblaue Rautenmuster eines Halstuchs, das ich vor Jahren als Werbegeschenk bekam, ist eingedruckt: „’s Bschoaddüachl von der Vereinsbank“. Einer, der zum Hochzeitsmahl geladen ist, sagt: „I moa alleweil, i nimm mei Bettziachn als Bschoaddüachl mit“. In den Erinnerungen der Maria Mayer aus Hauzenberg heißt es: „Auf extra Tellern häufen sich Fleischstücke und Süßes zum Bschoid, das in ein großes rotes, eigens zu diesem Zwecke mitgebrachtes Sacktuch eingeknotet wird“. Weitere Sachinformationen liefert Maria Meier, die Dichterin aus Schiefweg (Waldkirchen): „Der Hochzeitsgast hat einen Korb mitzubringen für den Bschoad, jenen Teil von jeder aufgetragenen Speise, welcher eigens für die Zuhausegebliebenen bestimmt ist.“ Wenngleich der Brauch heute nicht mehr geübt wird, leben die Ausdrücke „Bschoad-Tüchl (-diache)“, nordbairisch „Bschoiddäichl“, im Sprachschatz weiter, und zwar ausschließlich in der mundartlichen Lautung. An sich ist „Bschoad“ leicht durchschaubar. Wenn man weiß, dass bairisch „oa“ einem hochdeutschen „ei“ entspricht und dass sich im anlautenden „B-“ die Vorsilbe „Be-“ verbirgt, ergibt sich „Bescheid“, und zwar im Sinne von ‚was einem beschieden ist‘.
Es gibt auch noch das "Bschoadbinkerl"
ein reines vesperpaket ist es nicht.
beispiel: "waun´s da do net passt, kaunst da glei dei bschoidbinkel packen und furtgeh´"
Danke für deine Mühe, Kathi!
Aber auch hier bin ich inzwischen im Netz fündig geworden.
Bschoad
In früherer Zeit wurde beim Hochzeitsmahl auch Fleisch gereicht. Dieses, und was sonst noch vom reichlichen Mahl nicht aufgezeht werden konnte, legte man als sogenanntes "Bschoad" (von Bescheid tun) in ein zu diesem Zweck mitgebrachtes, sauber gewaschenes Sacktüchl oder in ein Salvettl (Serviette) zum Mitnachhausenehmen, damit die Daheimgebliebenen von all den hochzeitlichen Leckerbissen einen Geschmack bekamen.
und noch:
In das weißblaue Rautenmuster eines Halstuchs, das ich vor Jahren als Werbegeschenk bekam, ist eingedruckt: „’s Bschoaddüachl von der Vereinsbank“. Einer, der zum Hochzeitsmahl geladen ist, sagt: „I moa alleweil, i nimm mei Bettziachn als Bschoaddüachl mit“. In den Erinnerungen der Maria Mayer aus Hauzenberg heißt es: „Auf extra Tellern häufen sich Fleischstücke und Süßes zum Bschoid, das in ein großes rotes, eigens zu diesem Zwecke mitgebrachtes Sacktuch eingeknotet wird“. Weitere Sachinformationen liefert Maria Meier, die Dichterin aus Schiefweg (Waldkirchen): „Der Hochzeitsgast hat einen Korb mitzubringen für den Bschoad, jenen Teil von jeder aufgetragenen Speise, welcher eigens für die Zuhausegebliebenen bestimmt ist.“ Wenngleich der Brauch heute nicht mehr geübt wird, leben die Ausdrücke „Bschoad-Tüchl (-diache)“, nordbairisch „Bschoiddäichl“, im Sprachschatz weiter, und zwar ausschließlich in der mundartlichen Lautung. An sich ist „Bschoad“ leicht durchschaubar. Wenn man weiß, dass bairisch „oa“ einem hochdeutschen „ei“ entspricht und dass sich im anlautenden „B-“ die Vorsilbe „Be-“ verbirgt, ergibt sich „Bescheid“, und zwar im Sinne von ‚was einem beschieden ist‘.
Es gibt auch noch das "Bschoadbinkerl"