Dass eins plus eins zwei ergibt ist eine allerorts und jederzeit gültige objektive mathematische absolute Wahrheit.
Dagegen unterliegen „Wahrheiten“ jenseits der Mathematik meist individueller, subjektiver, launischer, zuweilen aber auch auf Vorteilsnahme zielende Auslegung.
Die „Rechnung“ etwa, ein Frieden plus ein Frieden ergibt jedoch noch lange nicht zwei Frieden.
Scheinbar vom naiven Glauben, Frieden ließe sich mittels einer Art mathematischer „Krieg/Frieden-Gleichung“ erlangen, wurde über die Jahre/Jahrzehnte durch Abschaffung der Wehrpflicht und reduzieren der materiellen Verteidigungskraft wohl darauf gebaut, andere Staaten würden solche voraus eilende "Friedfertigkeit" würdigen und ebenso abrüsten.
Auch möglich, dass die Politik hinterm Deckmäntelchen der Friedfertigkeit abrüstete nur um Geld zu sparen, hoffend, die Bündnispartner würden im Konfliktfall aushelfen.
Tatsächlich ist „Frieden“ lediglich ein Kunstprodukt, ein Wunschtraum, eine Kulturleistung.
Gewiss, Friedfertigkeit kann nicht oft genug formuliert werden und unseren Kindern sollten wir nach wie vor etwa mittels Märchen von friedlichen Welten erzählen und dies auch möglichst vorleben, das ist besser als nichts und ein bisschen bleibt dann immer in den Köpfen hängen.
Aber wichtig ist auch der Tatsache ins Auge zu sehen, dass seit Urzeiten bei Flora und Fauna selbst in deren kleinsten Bausteinen ein ständiger Krieg herrscht, zwischen angreifenden Mikroben und Abwehr-Microorganismen und ihren Strategien.
Dies ist durchaus vergleichbar mit Streit zwischen Verwandten, Nachbarn, Bürgern oder Völkern (dann „Krieg“ genannt) wie auch Verteidigungs- oder Angriffsbündnissen.
Von daher ist Krieg, der kleine in uns selbst, wie auch der große zwischen den Menschen und Völkern so was wie ein Naturgesetz.
Die Natur ist alles andere als friedlich, sie ist äußerst „kriegerisch“.
Jedoch glauben Pazifisten offensichtlich selbst nicht an ihre Ideologie, denn auch sie schließen bestimmt, wie jeder geistig gesunde Mensch, ihrer Fahrräder, Autos oder Wohnungen ab, sichern ihre Bank-Konten, machen Verträge, schaffen Gesetze und sanktionieren deren Verstöße usw.
Sie verzichten also auch nicht auf eine dem Selbstschutz und der Abschreckung dienende "Bewaffnung", weil für sie sogar der nächste Nachbar mindestens ein Gauner, oder gar krimineller Leib- oder Seelenverletzer sein könnte.
Versicherungen würden im Schadensfall bestimmt Leistungen versagen, wenn der pazifistisch gesinnte Versicherte auf eine der Straftat-Abschreckung dienende übliche u. zumutbare Mindest-Absicherung verzichtet hätte.
Somit sind jegliche zivilen der Straftat-Abschreckung dienende Schutzmaßnahmen auch Verteidigungs-Waffen, was sonst.
Wenn uns Menschen Dummheit, Neid, Habgier und Aggressivität heraus geklont werden könnte, damit Zwist und Kriege überflüssig würden und Dauerfrieden einkehrte, wäre das doch wohl das Paradies auf Erden, sich keine Sorgen mehr um sein Hab und Gut und dem Wohlergehen seiner Lieben machen zu müssen.
Den Volkwirtschaften würden Milliarden-Kosten erspart, wenn keine Verteidigungswaffen militärischer Art wie auch zivile Schlösser, Codesysteme, Panzerschränke, Verträge mehr benötigt würden.
Wie viel Lebenszeit verplempern wir mit dem Auf- und Zuschließen von Schlössern, dem Eingeben von Codenummern und dem aushandeln, lesen und unterschreiben von Verträgen?
Jedoch lebten wir ohne Aggressivität, Neid und Habgier wohl noch auf den sprichwörtlichen Bäumen.
Denn durch weg klonen genannter „Laster“ würde damit wohl auch Kreativität, Erfindergeist und Wettbewerb mit verschwinden, denn diese "Tugenden" sind lediglich kulturelle Errungenschaften, die ermöglichen, die natürlichen Vorgaben („Laster“) Aggressivität, Gier, Neid, und Machtlust in friedlich schöpferische statt zerstörerische Bahnen zu lenken, was dann zu wissenschaftlichen, technischen, kulturellen, künstlerischen Höchstleistungen führt.
Von daher ist "Frieden"/Pazifismus“ kein „Geschenk des Himmels“ sondern eine aus einer Mischung von biologischer und intellektueller/vernunftgesteuerter Evolution erwachsene Kulturleistung, die sorgsamer Pflege innerhalb von Interessengemeinschaften mit dem Effekt einer gegenseitigen Gesinnungs-Harmonie bedarf.
Dies kann als anzustrebendes Ideal nicht hoch genug geschätzt und nicht oft genug formuliert, gepflegt und gefördert werden.
Würde jemand an seine der Abschreckung dienenden „Verteidigungs-Waffen“ Fahrrad-, Haustür- oder Autoschloss, oder seine Haus-Überwachungskamera einen Zettel kleben, "momentan defekt", würde man ihn doch wohl als verrückt erachten, weil er damit Diebe, Einbrecher oder Gewalttäter einlädt.
Angenommen, eine Familie schließt prinzipiell ihre Wohnungs- oder Haustür nicht zu (nebst Fussmattenaufdruck „herzlich willkommen“).
Stattdessen sichert sie dann teuer und für sie selbst lästig die komplette Wohnungseinrichtung, (Geräte, Schränke, Betten,Toilette, Badezimmer usw.) mittels zahlreicher separater Schlösser vor unbefugter Fremdbenutzung.
Würde man hier nicht auch diese Familie für verrückt erachten?
Gewisse Politiker handeln aber doch ähnlich, nur eben in größeren Dimensionen, indem sie die Wohnungstür (Grenze genannt) ihres Staates einladend offen stehen lassen, um dafür dann innerhalb des Staates dessen „Wohnungsinventar“, also Infrastruktur, Wirtschaft, Handel, Kultur für die Bürger und Steuerzahler teuer, aufwändig und lästig separat zu schützen (um Volksfeste gestellte Betonklötze, mehr Schutzpersonal in Freibädern und sonst wo, diverse Verbote oder Verbotszonen usw.).
Dies alles ist zumindest meine aus Einsicht und Logik erwachsene „Wahrheit“.