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Freiheit

Jede unserer Handlungen, Überzeugungen und Gedanken ist Ursache verschiedenster Faktoren für die wir nichts können. Daraus folgt, dass es im philosophischen Sinne keine Freiheit im Handeln geben kann.
Na ja. Und wo bringen Sie die Erfahrung und das gleiche oder andere Wollen unter?
 
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Na ja. Und wo bringen Sie die Erfahrung und das gleiche oder andere Wollen unter?

Erfahrung hängt nicht mit dem Willen zusammen, den ich in meinem Beitrag meinte. Ich verstand unter Willen, eine Art Entscheidungskraft, welche meiner Meinung nach jedoch nicht frei sein kann. Wie Erfahrung erinnert und wahrgenommen wird hängt zwar auch vom Willen eines Menschen ab. Jedoch hat der Mensch in der Regel bei Erfahrungen nicht das Bedürfnis diese zu kontrollieren oder gezielt zu verarbeiten, sondern lässt diese auf sich zukommen. Wenn du die Erfahrung machst, eine Pizza schmecke gut, hat dies nicht mit einer intelektuellen Abwägung zu tun bei der du dich entscheiden kannst, ob die Pizza gut schmeckt , sondern vielmehr mit deinen Sinnen, welche in diesem Fall wiederum determiniert sind.

Wobei ich durch deine Bemerkung gelernt habe, dass Erfahrungen im Regelfall determiniert sind. Denn immer wenn wir etwas erleben ohne es bewusst zu interpretieren, wahrzunehmen bzw. nicht darüber nachdenken ist unsere Reaktion darauf durch unserer Sinne determiniert. Aus diesem Grund ist eine Diskussion über Erfahrungen im Kontext der menschlichen Handlungsfreiheit völlig unrelevant, da bei Überlegung sofort klar wird, dass Erfahrungen sowieso auf uns zukommen und wir nicht auf diese, zumindest im sinnlichen Sinne, oder meinst du bei einem Regenschauer kannst du dich entscheiden, ob du dich nass fühlst oder nicht ?

Ähnlich ist dein zweiter Vorwurf ! Du sagst ich bringe in meinem Beitrag nicht das Wollen unter. Ich diskutiere es eben aus dem Grund nicht in meinem Beitrag , da wir auf unser Wollen keinen direkten Einlfluss haben, sondern dieses als Emotion einfach in uns hochkommt. Als du meinen Beitrag sahest hattest du das Wollen verspürt, mir zu antworten ! Und, was nun ? Soll ich analysieren aus welchen Motiven du dieses Wollen verspürt hast und dabei die Abgründe deiner Seele gleich mit untersuchen und der Öffentlichkeit zur Disputationsangelegenheit vorlegen. Aus gesellschaftlicher Sicht wäre diese Vorgehensweise vielleicht gut um durch spitzfindige Kleinigkeiten dass Schlechte im Menschen zu analysieren bzw. herauszulesen und für utilitaristische Zwecke im Kontext gesellschaftlichen Handelns zu untersuchen.

Im Philosophischen Kontext übersteigt dieses Vorgehen jedoch jegliche Komplexität, da meiner Ansicht nach bei philosophischer Herangehensweise an dieses Thema auch Neurobiologische Faktoren berücksichtigt werden müssen. Somit ist es günstiger vorallem Schlussfolgerungen über das Große und Ganze zu erlangen, um bei mehr Kentnissen auch die Details aufzuklären.

Um nochmals auf das Beispiel zu kommen : Es ist einfacherer zu ergründen, wie es kommt dass du hier einen tatsächlichen Beitrag verfasst und nicht woher du die Intention hattest hier ins Forum zu gehen, wobei ersteres natürlich ein wenig mitberücksichtigt werden sollte. An sich betrachtet hat die Intention jedoch so komplexe Ursachen, dass es für einen Außenstehenden unmöglich ist herauszufinden, weshalb der eine dieses Wollen, ein anderer wiederum ein anderes Wollen in diesem Moment hat. Besser ist es herauszufinden, welche Kausalketten von Ereignissen auftreten müssen, um zur tatsächlichenHandlung zu gelangen.

Desweiteren ist auch bei objektiver Betrachtung leichter einzusehen, welche Faktoren bei einem bestimmten Individuum dazu führen , dass dieses eine Bank überfällt, als mit pschologischer Spitzfindigkeit ein nicht erklärbares Wollen herauszufinden, womit stillschweigend die Prämisse eingeht Menschen in Kategorien einzuteilen, ohne dass diese etwas dafür können oder diesen doch Wollensfreiheit zuzusprechen, was aber nicht empirisch geprüft werden kann.

Der Anonyme Schreiber
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedoch hat der Mensch in der Regel bei Erfahrungen nicht das Bedürfnis diese zu kontrollieren oder gezielt zu verarbeiten, sondern lässt diese auf sich zukommen.
Meine Fragen sind keine Vorwürfe.
Ich gehe mit Erfahrung aus zwei Zeitperspektiven um:
Ich habe die (gleiche, ähnliche, andere) Erfahrung gemacht. Ich stehe nun von der Möglichkeit, mein Verhalten (mit meinen ganz persönlichen Sinnesorganen, vielfältigen Kausalketten) daran zu "orientieren": das Ergebnis" erlebe ich als freien Willen
Als du meinen Beitrag sahest hattest du das Wollen verspürt, mir zu antworten ! Und, was nun ? Soll ich analysieren aus welchen Motiven du dieses Wollen verspürt hast
Ich wollte/will darstellen, wie ich "Freiheit" erlebe. Zum Pizzabeispiel: Ich bestelle mir zB bewußt beim nächsten Mal nicht die gleiche Pizza (sei sie noch so köstlich) wieder, sondern eine andere, weil ich neugierig bin. oder ich laß jemand anderen die Entscheidung treffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
In diesem Thread soll es einmal um die Freiheit gehen...
Wessen Freiheit? Universell ist sie nicht.
Doch, sicher ist die Freiheit universell...
Die Skepsis von Nyan Cat scheint mir aber bei der Begriffshülse "Freiheit" plausibel zu sein.

Denn wäre die Freiheit tatsächlich universell, dann müsste sie längst in universeller Denkfreiheit und universeller Sinnfreiheit zu einer total seelenverzerrten Monstrosität mutiert sein!
:haare:

(Wollen Sie etwa fortan mein Beweisführer zu dieser schrägen These spielen? :D )​
Aber sie ist nicht absolut... Und das ist natürlich ein Unterschied...
Gegenthese: Freiheit ist nicht universell, dafür aber absolut absolut!

Und gerade diese Mischung macht sie auch (meist) so gefährlich, falls sie nämlich die zielgerichteten Merkmale der Unverbindlichkeit als (genetischen) Selbstmordmarker in sich tragen, wo resignative Unterschiede der Erwartungshaltung in der Gleichmacherei einer gedankengleich leicht manipulierbaren Umpolung gleichkommen.

Der Mensch als Individuum ist ein absolutes Wesen, welches aufgrund seiner (noch einigermaßen gesunden?) Ur-Genetik keine universelle Freiheit kennt und durch (vererbliche) Kollektivismen zur Entlastung von Denken und Selbstverantwortung als ur-genetisch irdisch vorgeprägt gilt.

Bernies Sage (Bernhard Layer)
 
Erfahrung hängt nicht mit dem Willen zusammen, den ich in meinem Beitrag meinte. Ich verstand unter Willen, eine Art Entscheidungskraft, welche meiner Meinung nach jedoch nicht frei sein kann. Wie Erfahrung erinnert und wahrgenommen wird hängt zwar auch vom Willen eines Menschen ab. Jedoch hat der Mensch in der Regel bei Erfahrungen nicht das Bedürfnis diese zu kontrollieren oder gezielt zu verarbeiten, sondern lässt diese auf sich zukommen. Wenn du die Erfahrung machst, eine Pizza schmecke gut, hat dies nicht mit einer intelektuellen Abwägung zu tun bei der du dich entscheiden kannst, ob die Pizza gut schmeckt , sondern vielmehr mit deinen Sinnen, welche in diesem Fall wiederum determiniert sind.

Wobei ich durch deine Bemerkung gelernt habe, dass Erfahrungen im Regelfall determiniert sind. Denn immer wenn wir etwas erleben ohne es bewusst zu interpretieren, wahrzunehmen bzw. nicht darüber nachdenken ist unsere Reaktion darauf durch unserer Sinne determiniert. Aus diesem Grund ist eine Diskussion über Erfahrungen im Kontext der menschlichen Handlungsfreiheit völlig unrelevant, da bei Überlegung sofort klar wird, dass Erfahrungen sowieso auf uns zukommen und wir nicht auf diese, zumindest im sinnlichen Sinne, oder meinst du bei einem Regenschauer kannst du dich entscheiden, ob du dich nass fühlst oder nicht ?

Ähnlich ist dein zweiter Vorwurf ! Du sagst ich bringe in meinem Beitrag nicht das Wollen unter. Ich diskutiere es eben aus dem Grund nicht in meinem Beitrag , da wir auf unser Wollen keinen direkten Einlfluss haben, sondern dieses als Emotion einfach in uns hochkommt. Als du meinen Beitrag sahest hattest du das Wollen verspürt, mir zu antworten ! Und, was nun ? Soll ich analysieren aus welchen Motiven du dieses Wollen verspürt hast und dabei die Abgründe deiner Seele gleich mit untersuchen und der Öffentlichkeit zur Disputationsangelegenheit vorlegen. Aus gesellschaftlicher Sicht wäre diese Vorgehensweise vielleicht gut um durch spitzfindige Kleinigkeiten dass Schlechte im Menschen zu analysieren bzw. herauszulesen und für utilitaristische Zwecke im Kontext gesellschaftlichen Handelns zu untersuchen.

Im Philosophischen Kontext übersteigt dieses Vorgehen jedoch jegliche Komplexität, da meiner Ansicht nach bei philosophischer Herangehensweise an dieses Thema auch Neurobiologische Faktoren berücksichtigt werden müssen. Somit ist es günstiger vorallem Schlussfolgerungen über das Große und Ganze zu erlangen, um bei mehr Kentnissen auch die Details aufzuklären.

Um nochmals auf das Beispiel zu kommen : Es ist einfacherer zu ergründen, wie es kommt dass du hier einen tatsächlichen Beitrag verfasst und nicht woher du die Intention hattest hier ins Forum zu gehen, wobei ersteres natürlich ein wenig mitberücksichtigt werden sollte. An sich betrachtet hat die Intention jedoch so komplexe Ursachen, dass es für einen Außenstehenden unmöglich ist herauszufinden, weshalb der eine dieses Wollen, ein anderer wiederum ein anderes Wollen in diesem Moment hat. Besser ist es herauszufinden, welche Kausalketten von Ereignissen auftreten müssen, um zur tatsächlichenHandlung zu gelangen.

Desweiteren ist auch bei objektiver Betrachtung leichter einzusehen, welche Faktoren bei einem bestimmten Individuum dazu führen , dass dieses eine Bank überfällt, als mit pschologischer Spitzfindigkeit ein nicht erklärbares Wollen herauszufinden, womit stillschweigend die Prämisse eingeht Menschen in Kategorien einzuteilen, ohne dass diese etwas dafür können oder diesen doch Wollensfreiheit zuzusprechen, was aber nicht empirisch geprüft werden kann.

Der Anonyme Schreiber

Sehr gut geschrieben, ich hätte es mir aber einfacher gemacht. ;)

Freiheit ist, wenn der "Wille zur Macht' erloschen ist. ;)

Um dies wirklich zu verstehen, ist eine wahre (religiöse) tiefe Erfahrung wichtig. (Innen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr gut geschrieben, ich hätte es mir aber einfacher gemacht.
Was ist da zu Erfahrung gut geschrieben:
Zitiere:
Wie Erfahrung erinnert und wahrgenommen wird hängt zwar auch vom Willen eines Menschen ab. Jedoch hat der Mensch in der Regel bei Erfahrungen nicht das Bedürfnis diese zu kontrollieren oder gezielt zu verarbeiten, sondern lässt diese auf sich zukommen.

Hier wird Willen grundsätzlich als Kriterium anerkannt.
Wer davon Gebrauch macht oder nicht, aus der Erfahrung Schlüsse zu ziehen - ist eine andere Sache.
 
"Fahren" ist kein Stillstand. Wenn wir das wissen, dann ist auch die "Erfahrung" keine stille Begebenheit sondern eine "bewegliche", so dass sie nicht festgehalten wird, so wie das mit einer Erinnerung geschieht.

Die Erfahrung darf nicht mit dem Erlebnis identifiziert werden, weil dies zwei unterschiedliche Aspekte sind. Bei einem Erlebnis, bin ich selbst involviert, bei einer Erfahrung muss dies nicht sein. Ich kann erfahren, dass in Nachbars Garten ein Baum umgestürzt ist, ohne dass diese Erfahrung mich selbst berührt.

Wenn ich in den Apfel beiße und schmecke, dass dieser mir zu sauer ist, dann war dies ein "Erlebnis". Wenn ich sehe, wie ein Freund in den Apfel beißt und das Gesicht verzieht, dann war dies eine "Erfahrung".

Das Erlebnis ist "unfrei"
Die Erfahrung ist "frei"
 
Was ist da zu Erfahrung gut geschrieben:
Zitiere:
Wie Erfahrung erinnert und wahrgenommen wird hängt zwar auch vom Willen eines Menschen ab. Jedoch hat der Mensch in der Regel bei Erfahrungen nicht das Bedürfnis diese zu kontrollieren oder gezielt zu verarbeiten, sondern lässt diese auf sich zukommen.

Hier wird Willen grundsätzlich als Kriterium anerkannt.
Wer davon Gebrauch macht oder nicht, aus der Erfahrung Schlüsse zu ziehen - ist eine andere Sache.

Ja, ist Nietzsches Sache! :D

Meine Sache dies auch so zu sehen und deine Sache, was du daraus machst. ("Wille zur Macht")
 
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