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Robin
Guest
Schopenhauer argumentierte in etwa so:
Wenn ich jetzt, um zu beweisen, dass es den freien Willen gibt, eine freie Entscheidung fälle, dann kann diese ja nicht frei sein, da sie der Fremdmotivation unterlag, etwas beweisen zu wollen...
Wie immer man aber letzendlich frei definieren wird: Freier Wille, so wie wir ihn empfinden, kann letztendlich nur aus einer Art der Selbstbeobachtung entspringen. Dass wir also nicht dem ersten Gefühl nachgeben, "aus dem Bauch heraus" entscheiden. Sondern unsere Entscheidung und unsere Entscheidungsgründe beobachten, und, wenn wir auch die Entscheidung nicht korregieren müssen, sie doch benutzen sollten, um unser System der Selbstbeobachtung zu schärfen. Als Beispiel dient eine "unvernünftige" Entscheidung (noch ein Stück Schokolade aus dem Kühlschrank holen), die man sich in Selbstbeobachtung als unvernünftig vor Augen führt, und dann hoffen kann, mit der so impägnierten Selbstbeobachtung irgendwann eine übergeordnete Entscheidung trifft, wie man etwa von der süßen Sucht wegkommen kann.
Ein grundsätzliches Merkmal dieser übergeordneten, "freieren" Entscheidung, sollte sein, dass sie anderen Kriterien gehorcht, als die unmittelbare Entscheidung "erster Ordnung". Bevor ich also die Entscheidung selbstbeobachtend untersuche, sollte ich als Untersuchungskriterium versuchen, ein anderes oder "probeweise" ein entgegengesetztes Kriterium dieser Untersuchung zugrunde zu legen. Beim Schokoladenbeispiel darf man also nicht weiter der Lust folgen, sondern Kriterien wie Gesundheit und Selbstdisziplin. Man muss auch eher nach Methoden suchen, also nach einer Systematik der Entscheidungen, als einfach neue Entscheidungen abzuarbeiten.
Ich frage nach diesen Betrachtungen kritisch: Impliziert solch eine INterpretaion von "freiem" Willen, dass dieser von der Fähigkeit, komplexe Prozesse zu verarbeiten, also auch von Intelligenz abhängt? Eine elitäre Sicht auf Möglichkeiten der Freiheit?
Wenn ich jetzt, um zu beweisen, dass es den freien Willen gibt, eine freie Entscheidung fälle, dann kann diese ja nicht frei sein, da sie der Fremdmotivation unterlag, etwas beweisen zu wollen...
Wie immer man aber letzendlich frei definieren wird: Freier Wille, so wie wir ihn empfinden, kann letztendlich nur aus einer Art der Selbstbeobachtung entspringen. Dass wir also nicht dem ersten Gefühl nachgeben, "aus dem Bauch heraus" entscheiden. Sondern unsere Entscheidung und unsere Entscheidungsgründe beobachten, und, wenn wir auch die Entscheidung nicht korregieren müssen, sie doch benutzen sollten, um unser System der Selbstbeobachtung zu schärfen. Als Beispiel dient eine "unvernünftige" Entscheidung (noch ein Stück Schokolade aus dem Kühlschrank holen), die man sich in Selbstbeobachtung als unvernünftig vor Augen führt, und dann hoffen kann, mit der so impägnierten Selbstbeobachtung irgendwann eine übergeordnete Entscheidung trifft, wie man etwa von der süßen Sucht wegkommen kann.
Ein grundsätzliches Merkmal dieser übergeordneten, "freieren" Entscheidung, sollte sein, dass sie anderen Kriterien gehorcht, als die unmittelbare Entscheidung "erster Ordnung". Bevor ich also die Entscheidung selbstbeobachtend untersuche, sollte ich als Untersuchungskriterium versuchen, ein anderes oder "probeweise" ein entgegengesetztes Kriterium dieser Untersuchung zugrunde zu legen. Beim Schokoladenbeispiel darf man also nicht weiter der Lust folgen, sondern Kriterien wie Gesundheit und Selbstdisziplin. Man muss auch eher nach Methoden suchen, also nach einer Systematik der Entscheidungen, als einfach neue Entscheidungen abzuarbeiten.
Ich frage nach diesen Betrachtungen kritisch: Impliziert solch eine INterpretaion von "freiem" Willen, dass dieser von der Fähigkeit, komplexe Prozesse zu verarbeiten, also auch von Intelligenz abhängt? Eine elitäre Sicht auf Möglichkeiten der Freiheit?