Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Sie sind reich an Bodenschätzen, und sie sind sehr dünn besiedelt. Die arabischen Staaten am Golf könnten viele Flüchtlinge aufnehmen,
aber sie tun es nicht. Statt dessen kommen hunderttausende Flüchtlinge aus arabischen oder muslimischen Ländern nach Europa. Warum ist das so?
Es gibt am Golf keine Sozialsysteme nach europäischem Vorbild. Die Golfstaaten handeln restriktiv nach dem Grundsatz, wer als Ausländer seinen Job verliert, der muss das Land verlassen. Ganz egal, ob man Hilfsarbeiter oder Akademiker ist. Dieses seit Jahren gelebte Prinzip blockiert schon allein den Gedanken, Flüchtlinge aufzunehmen und für diese auch nur zeitweise aufzukommen.
Für Flüchtlinge aus Syrien, Eritrea oder Afghanistan müssten sie ja eigentlich ein lohnendes Ziel darstellen: die reichen Golfstaaten wie Katar, Oman oder Saudi-Arabien. Doch um diese machen die Flüchtlinge einen großen Bogen. Warum?
Ausweg Europa
Doch müssen sich die Golfstaaten gar nicht so sehr darüber sorgen, dass nun massenhaft Flüchtlinge in die Länder einströmen. Laut Nassehi machen sie eher einen Bogen um diese Länder, weil sie wissen, wie es hier zugeht: Ausbeutung und Unterdrückung sind an der Tagesordnung. "Es handelt sich nicht um Rechtsstaaten, wie in Europa. Denken wir nur an die indischen Arbeiter, die in Katar mehr oder weniger entrechtet als Arbeiter beim Bau der Fußballstadien für die WM eingesetzt wurden. Das sind auch für die Flüchtlinge keine attraktiven Ziele. Sie wollen dort gar nicht hin."
Mit seiner Politik im Umgang mit Migranten und Migrantinnen sorgt Dänemark europaweit für Schlagzeilen. Doppeltes Strafmaß bei Delikten, Unterricht in dänischer Kultur, Zwangsumsiedlungen in Problemvierteln. Während die einen im Getto-Plan die Lösung im Umgang mit Parallelgesellschaften sehen, stellt er für viele Bewohner und Bewohnerinnen das Leben schlagartig auf den Kopf. "Wir brauchen eine Durchmischung der Gesellschaft", sagt Halime Oguz von der Sozialistischen Volkspartei. „Ich bin für die Pläne der Regierung, denn ich habe erlebt, wie es ist, in einer Parallelgesellschaft aufzuwachsen". Sie kam als Sechsjährige aus einem kurdischen Dorf nach Dänemark, wurde als 17-Jährige zwangsverheiratet und setzt sich heute im Parlament für Frauenrechte ein.
Seit dem Sommer hat sich die Zahl der Aufgriffe von illegal Eingereisten deutlich erhöht. Die meisten von ihnen sind Geflüchtete, viele beantragen nach dem Aufgriff Asyl. Im Vorjahr hat das Bundeskriminalamt nach vorläufigen Daten mehr als 40.000 Personen aufgegriffen, die teils mit Hilfe von Schleppern die Landesgrenzen passiert hatten.
In den Asylstatistiken scheinen viele Aufgegriffene mit Verzögerung auf, die aktuellsten Zahlen des Innenministeriums stammen von November, als 5.830 Menschen Asyl beantragten. Insgesamt gab es in den ersten elf Monaten 34.118 solcher Anträge auf internationalen Schutz, der Großteil davon entfällt auf das zweite Halbjahr. Mit den bald vorliegenden Dezemberzahlen dürfte 2021 eines der antragsstärksten Jahre der vergangenen zwei Jahrzehnte werden.
Moderator: https://de.wikipedia.org/wiki/Roger_KöppelDas neue Format bei Servus TV widmet sich wichtigen Fragestellungen und Perspektiven relevanter Themen aus den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Seit Jahrzehnten bestimmt die Debatte um die Grenzsicherung und Migration nach Europa die Politik, noch aber ist die perfekte Strategie nicht gefunden. Baut sich Europa zur Festung aus? Und wie regeln wir qualifizierte Zuwanderung, die in anderen Regionen der Welt auch für Wachstum sorgen? Dazu der Migrationsforscher Rainer Münz, der die Schwächen von Frontex erklärt und im Familiennachzug einen der Hauptwege der Migration ausmacht. Flüchtlingsstädte in Krisenregionen statt Mauern: Das ist für den ehemaligen UNHCR-Mitarbeiter Kilian Kleinschmidt das geeignetste Instrument zum Wohl von Flüchtenden und Aufnahmeländern. Über Fehler in der Integrationspolitik und die Gefahren von extremen Parallelgesellschaften berichtet die Berliner Rechtsanwältin Seyran Ateş, die auch bei den Zuwanderern eine Bringschuld für eine gute Integration sieht.
Roger Jürg Köppel (* 21. März 1965 in Zürich; heimatberechtigt in Küsnacht ZH und Widnau) ist ein Schweizer Journalist, Medienunternehmer, Publizist und Politiker (SVP). Seit 2001 ist er Chefredaktor und Verleger[1] des Wochenmagazins Die Weltwoche, mit einem zweieinhalbjährigen Intermezzo als Chefredaktor bei der bundesdeutschen Tageszeitung Die Welt (2004–2006). Seit 2015 ist er Mitglied im Schweizer Nationalrat.