Integration
"Unsere Werte sind für Zuwanderer uninteressant"
http://www.wienerzeitung.at/nachric...Werte-sind-fuer-Zuwanderer-uninteressant.html
Der prominente Anwalt Rudolf Mayer zieht eine vernichtende Bilanz über die Integrationspolitik.
Rudolf Mayer (67) begann als Bewährungshelfer und ist seit Mitte der 80er Jahre als Strafverteidiger tätig.
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1. "Dritte Generation schlechter integriert als die erste"
"Grundsätzlich soll jeder Mensch das Recht haben, seinen Aufenthalt auf der Erde frei auf unbegrenzte Zeit zu wählen. Die Idee des Kosmopolitismus muss neu belebt werden. Dazu gehört aber auch, in der Integration nicht blauäugig zu sein, sondern die Probleme ernsthaft anzusprechen, damit das Zusammenleben besser klappt. Sozialromantiker hängen der Idee an, dass sich die Menschen von Generation zu Generation automatisch besser integrieren: Die zweite Generation ist demnach besser integriert als die erste, die dritte besser als die zweite. Wer das heute noch behauptet, ist naiv und lebensfremd. Die alten Gastarbeiter, die ihr ganzes Leben für ihre Kinder gehackelt haben - das sind die Vorzeigemigranten. So mancher Enkel fährt trotzdem nach Syrien kämpfen oder geht rauben, weil der Kodex von Ehre, Stolz und Kampf, der in den Parks gepredigt wird, wichtiger ist als das Wort seiner Mutter oder seines Großvaters. Ich erlebe die dritte Generation als schlechter integriert als die erste. Und wenn sich nur ein Prozent radikalisiert, haben wir ein riesiges Problem. Sie ist auch brutaler: Früher war der Kampf beim Schwitzkasten vorbei. Heute gewinnst du, wenn du dem anderen öfter auf den Kopf gesprungen bist.
Bei mir sitzen verschleierte Frauen, die ratlos sind und weinen. Sie sagen: ,Herr Mayer, ich habe meinem Sohn Taschengeld gegeben, ihn gut erzogen, in die Schule geschickt, doch er ist in den Park gegangen und hat von anderen gelernt, Handys zu rauben.‘ Ich habe der Frau geraten, mit ihm in die Türkei zu gehen und erst nach der Pubertät zurückzukommen, damit er Abstand bekommt vom Park. So weit ist es schon gekommen. Alles Einzelfälle? Das kann ich aus der Praxis widerlegen. Wenn wir es uns weiter so leicht machen, werden wir von der Problematik erdrückt."
2. "Unsere Werte für viele Migranten uninteressant"
"Damit Jugendliche nicht auf die schiefe Bahn geraten oder gar in den Dschihad ziehen, braucht es ein Angebot, eine Art Gegen-Propaganda. Jugendliche, vor allem die Außenseiter oder die Burschen ohne Vater, träumen von Gewalt, einfachem Sex und einer starken Gruppe. Die professionelle Dschihad-Propaganda bietet das an mit ihren Schalmeien-Tönen im Internet. Welche Gegenpropaganda kommt gegen diese Triebe und Verlockungen an? Was ist unser schmackhaftes Gegen-Angebot? Das Einzige, womit wir sie locken können, ist Geld verdienen. Aber das ist für sie kein Wert. Werte, die bei Zuwanderern aus sehr traditionellen Gesellschaften kommen, sind Religion, Respekt vor den Älteren, Keuschheit. Unsere Kirchen sind leer, die Alten stecken wir ins Altersheim, die Frauen geben sich für den Geschmack vieler Zuwanderer zu freizügig. Unsere Werte der Toleranz, Emanzipation, Demokratie werden als Schwäche angesehen. ,Lieber stehend sterben als kniend leben‘, lautet die Devise."
3. "Nicht jeder Zuwanderer ist gleich integrierbar"
"Wenn Menschen mit diesem Wertekanon aus archaischen Gesellschaftsstrukturen in unsere durch die Aufklärung geprägte Welt kommen, frage ich mich, wie das langfristig gut gehen soll. Zeigen Sie mir einen Tschetschenen oder Afghanen aus dem Park, für den die Verteidigung seiner Ehre nicht wichtiger ist als sein Leben. Eine Beleidigung genügt. Kompromiss, Diplomatie: das sind Schimpfwörter. Wenn es Jugendliche ablehnen, sich etwas von Frauen sagen zu lassen, die noch dazu kein Kopftuch tragen, frage ich mich, wie sind da Integration, Bildung und Aufstieg möglich? Es gibt längst nicht mehr nur eine Parallelgesellschaft, sondern Parallelgesellschaften. Ethnien, die sich spinnefeind sind, werden in Wien nicht nachbarschaftlich Tee trinken. Und mir kommt vor, diese Konflikte unter den Volksgruppen nehmen zu. Deswegen müssen wir uns entscheiden, wie viele Zuwanderer mit anderen Vorstellungen von der Gesellschaft wir noch aufnehmen können."