Aber auch das müssen Sie vernünftig und nachvollziehbar begründen.
Das ist wirklich die Frage, ob man in einer Welt, in der Glaubenkriege toben, die jeder beobachten kann (mindestens indirekt in den Nachrichten) vernünftig und für jeden nachvollziehbar begründen muss, dass Religionen (im klassischen und erweiterten Sinne) zu diesen Auseinandersetzungen führen und dass deshalb bei Abwesenheit all dieser Religionen, es keine Glaubenskriegens mehr geben würde.
Wer dies nicht akzeptiert, behauptet implizit, dass Glaubenskriege auch ohne Glauben entstehen würden.
Aber eines ist sicher: Jedes individuum, das Anhänger einer solchen Religion ist, wird nie und nimmer akzeptieren, dass die Abwesenheit von dem, woran es hängt (seine Religion), zu etwas führen kann, was seine Religion zwar verheißt, aber bisher nicht erfüllt hat. Es wird nie und nimmer akzeptieren können, dass seine Religion nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems ist.
Deswegen ist die Forderung nach "vernünftiger und nachvollziehbarer Begründung" bei gleichzeitigem Verschließen der Augen vor der Wirklichkeit de facto das Aufbegehren eines religiösen Individuums gegen die Wirklichkeit.
Mit derselben irrationalen Chuzpe könnte jemand auf die Aussage "Ein in die Luft geworfener Stein fällt zu Boden, wenn er nicht aufgefangen wird" sagen "Begründe dies vernünftig und nachvollziehbar", ignorierend dass der Stein ganz unabhängig von physikalisch erworbenem Wissen zu Boden fällt und valide Beobachtung also dem Erwerb physikalischen Wissens vorausgehen kann.