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Erotik - Energie

qanape schrieb:
Miriam, ich finde Nooteboom hat recht,
Lust kann sich nicht halten, dafür aber die Wonne.

Hallo Qanape,

deine Nuancierung finde ich sehr schön und auch einen guten Denkanstoss.
Da sieht man aber wie viele Ausdrücke es diesbezüglich für die jeweiligen Schattierungen, in der deutschen Sprache gibt.
Unter diesen Aspekt, kann man auch die Aussage von Nooteboom nochmals überdenken.
Kennst du dieses wunderschöne Buch, "Die folgende Geschichte"?
 
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Kennst du dieses wunderschöne Buch, "Die folgende Geschichte"?

nein, Miriam, auch von Nooteboom?
von ihm kenne ich nur "Rituale"
er ist nicht unbedingt mein Favorit


zu Lust und Wonne fällt mir ein: so unterschiedlich wie Mann und Frau :kuss3: nicht austauschbar, aber gleichzeitig erfahrbar :winken1:

grüß Dich lieb
 
Schönes Gedicht!
Marianne schrieb:
Dass macht die sexuelle Erotik für mich aus - nie allein nur im Sexualakt erfahrbar - dass sie immer von der Trauer um den Verlust überschattet ist.

Scheint so, als ob die Angst um den Verlust die Energie dezimiert (obwohl m.E. meist reichlich Energie vorhanden ist). Nein, die Angst um den Verlust muss man durchleben, auch wenn dieser nicht wirklich eintritt.
Und das ist gut so, sich der eigenen Abhängigkeiten bewußt zu werden. Das bewahrt vor überspannten Ansprüchen an die anderen.

Matto
 
Matto schrieb:
Und das ist gut so, sich der eigenen Abhängigkeiten bewußt zu werden. Das bewahrt vor überspannten Ansprüchen an die anderen.

Matto

Meinst Du Ansprüche an den anderen? Das Du, das ein Ich anzieht und von dem es angezogen wird?
Nun ja, matto: in dem Augenblick, in dem das erotisierte/ erotisierende Ich an sein/ ihr Gegenüber Ansprüche anmeldet, ist dieses feine Gespinst von Anziehung ja schon vergröbert und drängt auf Faktisierung. Damit geht ein großer unsichtbarer Zauber verloren - die Zeit wird ein Faktor ... und alles gerät in die Welt des Habens ( Fromm), des Sichern-Wollens, der Sorgen.....

Ich erlebe / erlebte geschlechtliche Erotik immer als etwas, das nicht nach dem Woher, Warum und Wie geht es weiter fragt. Sie macht glücklich ( gibt Energie) ohne Reflexion.

Erotische Momente können sexuell ausgelebt werden, müssen es aber nicht, denn die Phantasie ist sehr oft im Menschen realer als die Wirklichkeit.


Muss ja nicht verallgemeinert werden - für mich stimmt diese Aussage weitestgehend.


Marianne
 
Wenn ich einen mich erotisierenden Mann kennenlerne, werde ich erst einmal sehr zurückhaltend, bloß nicht gleich zeigen, daß er mich anspricht, ich will da keinesfalls aufdringlich wirken, bleibe quasi neutral.
Löse ich bei ihm ein gleiches/ähnliches Gefühl aus, wird er sowieso versuchen, mich ins Gespräch zu ziehen (das sind meine bisherigen Erfahrungen), dann gehe ich ebenfalls auf ihn zu und das alte/ewig neue Spiel kann beginnen.....
 
Marianne schrieb:
Meinst Du Ansprüche an den anderen? Das Du, das ein Ich anzieht und von dem es angezogen wird?
Nun ja, matto: in dem Augenblick, in dem das erotisierte/ erotisierende Ich an sein/ ihr Gegenüber Ansprüche anmeldet, ist dieses feine Gespinst von Anziehung ja schon vergröbert und drängt auf Faktisierung. Damit geht ein großer unsichtbarer Zauber verloren - die Zeit wird ein Faktor ... und alles gerät in die Welt des Habens ( Fromm), des Sichern-Wollens, der Sorgen.....
Ja, auch dieser Moment hat seinen Reiz, den des sich Eingestehens oder Gestehen, eben positionieren. Ja, es wandelt sich tatsächlich in ein Gröberes. Begierde kommt hinzu, es-genauer-wissen-wollen, ein Drängen raus aus der Schwebe, der Vermutung. Die Vorstellungen werden exakter, Entscheidungen werden in Betracht gezogen. Die Träume werden detailierter...

Aber kann man nicht wieder zurück gehen, sicher nicht an den Anfang, das nicht. An diese Stelle, in der man sich sagt, "nein, keinerlei Ansprüche... Tabula rasa... Alles was jetzt kommt, wird so genommen, wie es sich zeigt."
Ich versuche das manchmal, um meine Ungeduld zu zähmen. Und evtl. etwas lockere erotische Energie zu verstreuen bzw. aufzunehmen. Es gelingt hin und wieder, meines Erachtens.
Zufällige Begegnungen machen noch am ehesten glücklich, was meinst du?

Es gibt ja auch langjährige Beziehungen, die sich einen Anteil des Zauber wieder zurückholen können (oder ist das nur ein Gerücht, daß von der katholischen Kirche unter das Volk verstreut wurde). Wie tun sie das?

Matto
 
Wenn Du mit zufälligen Begegnungen solche meinst, die von keinem der beiden " einander anmachenden " Partnern gesucht wurde, gebe ich Dir Recht.

Dem Reiz des Überfallsartigen zu erliegen - ihn zu steuern - Phantasien langsam wirken zu lassen: das alles vermag Gott Eros - noch ganz ohne die Mithilfe Priaps.


Und das gibt so viel Lebendigkeit !



Allerdings denke ich hier nicht an one-night-stands.


Marianne
 
Matto schrieb:
Wie seht ihr es? Ist es eine Energiequelle für euch? Wie fühlt ihr euch damit?

Hi Matto!

o ja, es gibt unglaublich viel energie. solang es anhält.

Scheint so, als ob die Angst um den Verlust die Energie dezimiert (obwohl m.E. meist reichlich Energie vorhanden ist). Nein, die Angst um den Verlust muss man durchleben, auch wenn dieser nicht wirklich eintritt.

jo, dos is so.
und was is, wenn der verlust doch wirklich eintritt? dann hat ma a pech g'habt und die energie is futsch. richtig? :weinen2:

lg
jane
 
Zuletzt bearbeitet:
JaneS. schrieb:
jo, dos is so.
und was is, wenn der verlust doch wirklich eintritt? dann hat ma a pech g'habt und die energie is futsch. richtig?

Richtig!
Diese Situation aber lässt sich recht gut ertragen, wenn man über mehr als eine Energiequelle verfügt... :)

lg
Matto
 
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