Nicht nur eine griechische Tragödie
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Es sind aber immer nur 10 - 20 Prozent, die das alles einfädeln, lenken und kassieren, die restlichen 80 bis 90 % zahlen dann die Zeche.
Liebe Grüße
Zeili
Ja, Zeili, du hast ganz recht. Und weil die 80% der Griechen, die jetzt den Gürtel enger schnallen sollen, diese Zeche nicht zahlen wollen, wird der Druck auf die Regierung eben erhöht, damit die Sparmaßnahmen erzwungen werden. Es wird damit klar, dass es nicht darum geht, dass die Bevölkerung eines Landes mit dem Nötigen zum Leben versorgt und geschützt wird, es geht nur noch darum, die gierigen Heuschrecken zu bedienen, die nach und nach von den Regierungen durch immer perfidere Finanzrichtlinien dazu ermächtigt wurden.
Korruption spielt da sicherlich eine große Rolle. Viele Führungsfiguren bedienen sich und beruhigen sich einfach damit, dass es ja alle so machen.
Und wenn es anderen so ging wie mir, dann waren wir schlicht und ergreifend baff ob der Dreistigkeit, mit der wir alle abgezockt und über den Tisch gezogen wurden - und noch immer werden. Und nun sollen die kleinen Leute auch noch die Verluste der Finanzkrise durch Sparen, sparen sparen ausgleichen. Warum eigentlich?
Wo sind die Politiker, die diesem Treiben endlich entgegentreten und zugeben, dass da vor vielen Jahren der falsche Weg eingeschlagen wurde? Nämlich damals, als Geld und finanzieller Gewinn wichtiger wurde als alles andere. Damals wurden Menschlichkeit und Solidarität zu vernachlässigbaren Werten erklärt, die man leider dem "wirtschaftlichen Denken" opfern musste. Wer "am freien Markt" bestehen wollte, konnte es sich nicht leisten, sozial und mitfühlend zu handeln.
Und wenn man schon nicht als Mensch behandelt wurde, dann wollte jeder selbst wenigstens auch ein größeres Stück vom Kuchen haben. Diese Entsolidarisierung führte dorthin, wo wir jetzt stehen. Die Wohlhabenden fühlen sich um den in Aussicht gestellten Gewinn betrogen, weil die Finanzkrise vieles vernichtet hat, die Menschen, die von ihrer Arbeitskraft leben müssen, werden immer ärmer. Die Umwelt wird für alle immer kaputter, das Essen wird immer wertloser,... obwohl sich die Hamsterräder drehen wie noch nie.
Ich hätte in meiner Jugend niemals geglaubt, dass ich wieder Zeiten erleben muss, wo es Menschen gibt, die in Österreich und Deutschland hungern und frieren müssen, weil sie nicht genug Geld haben um sich eine Wohnung und gute Kleidung und Lebensmittel zu leisten. Es kann doch jeder der die Augen aufmacht sehen, dass es hier Fülle und Reichtum gibt, auf der Seite der Besitzenden, soviel, dass sie es in hunderten Jahren nicht benötigen, auf der anderen Seite diejenigen, die daran nicht teilhaben. Und diejenigen, die die Bestimmungen erlassen könnten, um hier einen gerechten Ausgleich zu schaffen, die gehen vor den Geldsäcken in die Knie, wagen es nicht, wenigstens einen kleinen Teil, der wenigstens die schlimmsten Härten ausgleichen würde, umzuverteilen, weil sie längst die Macht an die Geldsäcke abgegeben haben.
Sie haben uns verkauft. Und nun werden wir mit unnützen Nachrichtenbrocken gefüttert, damit wir im Streit um diese Brocken vergessen, dass die echten Entscheidungen über unser Zusammenleben gar nicht dort getroffen werden, wo es uns vorgespielt wird.
Ob Wulff etwas falsch macht oder ob Strache blöde Sprüche klopft, das sind Dinge, die uns so schön beschäftigen. Damit dürfen wir spielen, uns gegenseitig beschimpfen. Währenddessen kochen sie hinter den Kulissen ihr Süppchen, von dem wir nicht einmal wissen, was alles drin ist. Wir dürfen es dann allerdings auslöffeln, wenn es wieder mal schlecht geworden ist.
Das musste auch einmal raus.