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Ein surrealer Traum-jeder DARF mitschreiben!

... ja aber so einfach aufstehen und gehen, -wo ich doch der stellvertretende Direktor des hiesigen Landestheater bin, dessen Institution der Hüter und Bewahrer des abendländischen Kulturgutes ist ...
Kurz und gut, ich besann mich meiner angestammten Funktion und wischte mit einer angemessenen, theatralischen Gebärde die letzten alkoholischen Nebel aus meinem elitären Gehirn. "Nun mal Klartext, ihr heruntergekommenen, arbeitslosen Schmierenkomödianten! Wenn ihr Kohle braucht und engaschiert werden wollt: es nahen die Osterfestspiele!
Fühlt ihr euch qualifiziert dafür?"
 
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Keine Antwort - weder von rechts noch von links; nur bedeutungsloses Anstarren meiner Person. "Die Osterfestspiele..." begann ich, als mir plötzlich bewusst wurde, dass ich nicht in durch Sonnenbrillen verdeckte Augen sah: Jetzt, da der Alkohol unwirksam mein Gehirn in Frieden wahrnehmen ließ, bemerkte ich erst, dass die beiden mich unbewegt durch mattschwarz mosaikierte Facettenaugen anstarrten, wie die Fliege einen Würfel Zucker.
Ich erstarrte im Grauen, schwindelte kurz und kauerte mich dann wieder mehr drückebergerartig als heldenhaft an die Theke und begann erneut: "Die Osterfestspiele ... davon habt ihr doch bestimmt schon gehört ... zu Ostern ... Schauspielen..." stammelte ich, den links von mir sitzenden Insektenäugigen aus dem Augenwinkel betrachtend, als hinter mir eine knarrend-glassplitterartige Stimme vernehmbar wurde: "Wir würde uns freuen."
Ich wirbelte herum, sodass sich meine Halswirbelsäule dem Schleudertrauma nur knapp zu entziehen wusste und starrte nun in blankem Grausen in das Gesicht des rechten Typen. Er verzog keine Mine, als er weitersprach ".. aber dafür sind wir nicht hier. Wir sind hier, um....."
 
...Ihnen etwas mitzuteilen", doch seine Worte...Was war nur mit seinen gläsernen Worten los? Ich hatte das Gefühl, als könnte ich sie nicht über meine Ohren wahrnehmen. Sie drangen telepathisch in mein Gehirn ein, welches es in Sprache umsetzte. Beim Reden bewegte er seine schmalen, blassen Lippen nicht. Seine Worte drangen so ungefragt und gespenstisch aus allen Richtungen in mich ein, dass meine Bewusstheit mich kurz erschaudern ließ.

Reflexartig hielt ich meine Ohren zu und schrie: "Aufhören! Hört sofort auf damit!" Etwas entsetzt und hilflos ausgeliefert kam ich mir nun vor diesen zwei dunklen "Vöglen" vor. Ich nahm mein Koffer, fühlte zur Sicherheit mit der Linken, ob meine Walter noch an Ort und Stelle unterm Sacko saß, knallte dem Barkeeper einen Fuffi hin und stand hastig auf.
 
- ähh, ich vergaß ... es ist nicht mehr die "Walther PP", die unter meiner verschwitzen rechten Achselhöhle parkt, nein, seit kurzem gehe ich immer zu dritt aus: ich sowie "Smith & Wesson". (-die "WaltherPP" verkaufte ich meinem Hausverwalter namens Walter, er macht sich damit seinen Jux, Okäh)
Tja, und somit wurde auch nix mit dem Engagement mit diesen zwei "dunklen "Vöglen", -ich hätte sie in dem Stück: The New Rocky Horror Picture Show" einsetzen können.
Es tat mir gut, die frische Luft draußen vor den Lokal. Nur. wie deute ich das dämmrige Zwielicht? ist´s Nacht oder wird´s Tag? [-der Gastautor mußte kurz zurückblättern bis zum #20] -Na klar: ich kehrte ja auf ein Frühstück in die Bruchbude hinter mir. Und nun liegt die Zukunft vor mir. Seitlich neben mir bemerke ich eine "Belle de Nuit" (-bellende Nutte?), welche als Strandgut der verwichenen Nacht am Laternenpfahl lehnend, übrig geblieben ist. Ich deute auf mein Köfferchen und spreche sie an:
 
"Morgen die Dame!"
"Gruß auch Ihnen" grinste die breitschultige Laternenpfahldiva durch ihre Plastiklippen in meine Richtung. Meinem Deut folgend wandte sie ihren Blick nun in Richtung meines Koffers, beäugte ihn desinteressiert einige Momente und erhob dann mit hochgezogener Oberlippe "Ihre 1-Cent-Stück-Sammlung können sie behalten - ich nehm' nur Scheine."
Die ersten Sonnenstrahlen reflektierten in ihrem mit Glitzerzeug bepinselten Augenlidern und ich stand nur da, sie ratlos ansehend, bevor ich mich wieder auf den Weg machte. Ich ließ sie links liegen, ging also rechts an ihr vorbei, und würdigte sie noch einmal eines kurzen Seitenblickes.
Ich zuckte noch einmal zurück, weil ich gerade einer Sinnestäuschung unterlegen war: Schien es mir doch tatsächlich, als ob eines ihrer Augenlider verrutscht wäre...
Doch was musste ich sehen: Tatsächlich hing das linke Augenlid quer über den in der Höhle verkrochenen Augapfel, fädenziehend rutschte er immer weiter nach unten und auch der Rest ihres Gesichtes schien bereits im Schmelzen begriffen...
 
-jaja, der Frühling naht mit Riesenschritten, und so läßt es sich nicht verhindern, daß die Schnee(mann)maid langsam, aber sicher sich in ihre wässrigen Bestandteile auflöst. "Schade, daß du nicht den Inhalt meines Koffers sehen willst: ich habe da nämlich TROCKENEIS drinnen! Dir zum Wissen: das ist gefrorene Kohlensäure und hat -79 °C Und wofür ich dies benötige? Es ist zum Erhalt meines so mega-ultra-COOLEM Images !!!
 
Ich fasse mir an meine nasse Stirn und bleibe inmitten der Fußgängerzone stehen, die von nach allen Richtungen rennenden, marionettenhaften Menschen, gleich eines Ameisenhaufens, überfüllt ist. Strebend und eifrig rennen sie ihrem Geschäfte nach. Abends kommen sie dann übermüdet und seelenleer nach Hause, um morgens wieder die gleiche Tortour auf sich zu nehmen. Gehör ich zu ihnen? Gerade überlege ich mir, wer ich selbst bin. Ich kann meine Gedanken nicht mehr ordnen. Mein Kopf dröhnt, mein Blick verschwimmt, meine Gehörgang wird von einem starken Druck und einem dumpfen Brummton belästigt.

"Was such ich hier? Wo wollte ich denn überhaupt hin? Wer bin ich?" Eine Sirene und lautes Hupen um mich herum - ich kann mich wieder sammeln. "Hallo Sie!" eine Hand erfaßte meine Schulter, "Geht´s ihnen gut? Sie stehen hier mitten auf der Straße", erschrocken dreh ich mich um und seh...
 
... Hella von Sinnen, die gerade aus der gegenüberliegenden Bäckerei Müller zwei Laib Brot und 4 Semmeln holte und nun auf dem Weg in ihre bescheidene Villa war.
"Sie seh'n aber nich' besonders jut aus, Mensch" sprach sie und lud mich auch gleich ein, mit ihr mitzukommen und in ihrem Garten ein kleines Vormittagsmahl einzunehmen.
Als wir dann mit dem Taxi vor ihrem Gartentor stehenblieben...
 
. . . sah ich, dass ein Mann in ihrem Garten bereits ein Vormittagsmahl serviert hatte. Hatte sie denn gewusst, dass es mir schlecht ging und hatte sie denn geahnt, dass ich die Einladung annehmen würde. Während Hella von Sinnen den Taxifahrer bezahlte, ging ich verdutzt in den Garten. Der Mann sagte:
 
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... Der Mann sagte: Für Frieden in Freiheit und Wohlstand, durch Liebe, Arbeit und Toleranz.
Ich dachte bei mir: Arbeit gemieden, Arbeit ich hohl fand und die Toleranz : ist mir nur Pflanz.

Laut aber sagte ich: "Glückwunsch, Mann! Mit Hella von Sinnen kann man nur gewinnen!" Und weil ich nicht so gern in Reimen spreche, füge ich im Klartext dazu: "Ich komme mir vor wie in einem Alptraum oder noch besser: wie in einem virtuellen Stück, einer crazy Story, die von einigen Typen hier im Denkforum geboren wurde, und mich derart in die Welt setzten". "Ja", sagte der Mann, (der sich mir mit Namen Guido Horn vorstellte), "das Leben hat so manche Überraschung für uns parat. Darum, Junge, sei auf Draht". Inzwischen kam die sinnige Hella aus dem Haus mit einem Tablett, voll beladen mit einem reichhaltigen Frühstück. Ich rückte ihr höflich den Gartenstuhl zurecht. Ich wollte mich von meiner Gentlemanseite zeigen und schenkte ihr die Kaffeetasse voll - aber was war das?! -Ich konnte die Kanne nicht mehr absetzen!! -Und so floß die heisse Brühe weiter und der wie gelähmt dasitzenden Hella über ihren frühlingsfarbenen Rock. "Willst wohl, so recht frivol, die Hella dunkler machen?! -ähh, ist das die neue Anmache-Masche!?", fragte Guido.
Ich dachte bei mir: bist selber ein Hornochse. Laut aber sagte ich:
 
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