AW: Ein politisch bedenkliches Signal
In Gegensatz zu dir Lilith, kann ich eigentlich deiner schärferen Akzentuierung Ziesemann, zustimmen.
Vor einigen Tagen sah ich eine Kabarettsendung in der einer der Kabarettisten, Frank-Markus Barwasser behauptete, dass es in Deutschland für ein Obsiegen der Terroristen ausreichen würde, 10 Koffer übers Land verteilt eifach stehen zu lassen.
Doch zurück zu den Überlegungen was dieses bedenkliche Signal (wie ich es nannte) alles noch auslöst. Eigentlich bedeutet die Absetzung der Oper auch den Verzicht auf einem der unverzichbaren Eckpfeiler der Demokratie: die Freiheit der Kultur.
Die Ausdrucksformen in der sich unsere liberale Kultur konkretisiert, müssen uns nicht gefallen - ich meine damit: als künslerische Interpretation eines Werkes. Wir können einfach wegschauen, wir können sie (vehement) kritisieren, ja sogar als inakzeptabel bezeichnen, aber ihr Bestehen müssen wir verteidigen.
Wie nannte sinngemäß ein Journalist die Tage die Absetzung von Idomeneo?
Es ist ein Sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen.
Grüße in die Runde
Miriam
Liebe Miriam,
das Zitat des Kabarettisten macht andererseits aber auch deutlich, wie schnell wir uns durch Bagatellen aus der Fassung bringen lassen. Ich stimme Dir ja im Grundsatz - wie wohl alle hier - zu, daß man sich nichts diktieren lassen darf.
Genausowenig muß sich aber die Theaterintendantin diktieren lassen, ob sie das Stück aufführt oder nicht.
Sie trägt die Verantwortung und nicht wir. Lilith führt zu Recht aus, daß es einfach ist, am PC dicke Sprüche zu klopfen. Es steht jedem frei, jeden Freitag in irgendeiner Moshee die Dikussion mit radikalen Moslems zu suchen. Vermutlich würde selbst dabei nichts passieren.
Ich habe selbst ausgeführt, daß mMn der Zivilisationskonflikt bereits ausgebrochen ist. Das heißt aber noch lange nicht, daß wir unsere Fähigkeiten, zu der im Gegensatz der Islamisten insbsondere auch Gelassenheit gehört, vernachlässigen. Und zwar genau die gleiche Gelassenheit, die Du,
liebe Miriam ja zu Recht gegenüber der wahrlich etwas dümmlichen Papst-Rede einforderst. Unsere Welt wird nicht untergehen, wenn ein bizzares Stück nicht aufgeführt wird. Beim nächsten mal macht man es vielleicht etwas geschickter und unterläßt den Presse-Rummel.
Ich stimme Lilith zu. Und das heißt noch nicht, daß man unsere Gesellschaft gleich auf dem Altar der Freiheit opfert. Ich gebe ja gern zu, daß freilich jeder die Grenze woanders zieht.
Und gegenüber
Claus stelle ich schon jetzt klar: Ich höre mir Deine Kritik gerne an. Wenn Du aber wieder mit diesem lächerlichen und keineswegs florettartigen "Gutmenschen"- Scheiß (Ein Slang, den vornehmlich - gelinde gesagt -
"rechtsgerichtete" Parteien frönen) anfängst, werde ich darauf nicht mehr eingehen und mich aus dieser Diskussion ohne weiteres verabschieden. Dafür ist mir meine Zeit einfach zu teuer.
Gruß
Zwetsche