Hallo zusammen,
ich hoffe das Thema wurde nicht bereits eröffnet und das der Titel nicht zu verwirrend ist.
Um das Gespräch zu vereinfachen würde ich gerne zuerst einige Dinge als gegeben voraussetzen.
Definitionen (für dieses Gespräch = Nicht offiziell)
Umwelt = Das funktionierende Ökosystem (mit Lebewesen, jedoch ohne den Menschen) der Erde
funktionierend = sich selbst erneuernd und Leben hervorbringend (in Abgrenzung zB zum Mars)
Altruismus = Uneigennützigkeit
Als gegeben vorausgesetzt:
o Die Menschen werden den Klimawandel nicht überleben (+keine anderweitige planetare Besiedelung)
o (zur Vereinfachung der Abwägungen) Der Mensch wird in 100 Jahren ausgestorben sein
o Der Klimawandel wird die Umwelt im hiesigen Sinne nicht zerstören (die Erde wird nicht Mars ähnlich, sondern behält ihre Funktionalität im hiesigen Sinne)
o Die Menschen können den Klimawandel (für Ihr Überleben) nicht aufhalten
o Der Mensch ist fähig sich 100% nach dem effektiven Altruismus auszurichten und wird dies tun
Jetzt zur Hauptfrage (Ethik/Moralphilosophie):
Welche Verhaltensweisen gebietet der effektive Altruismus?
Konkretisierende Frage:
1. Ist der Einsatz von Ressourcen in die Entwicklungshilfe und Menschenhilfe allgemein (sofern dies der Umwelt nicht nützt) ineffektiv im Sinne des effektiven Altruismus?
2. Gebietet der effektive Altruismus, dass wir uns so verhalten, dass die Umwelt nach unserem Aussterben die besten Chancen zur Erneuerung hat?
3. Vorausgesetzt die Menge an Schadstoffen, die wir in die Luft abgeben, hat keinen Einfluss mehr auf das Funktionieren des Ökosystems nach dem Aussterben der Menschen, gebietet der effektive Altruismus, dass wir die Einordnung von Umweltbilanzen (zB Plastik geringer, da die Herstellung sehr CO2 arm sein soll; Konserven hoch, wegen des hohen Herstellungsaufwands) ändern, sodass nicht mehr zählt, was etwa unsere Lebensspanne auf der Erde verlängert, sondern was nach unserem Aussterben schädlicher ist? (zB Plastik, weil es nicht mehr abgebaut werden kann und sehr schädlich auch für zukünftige Lebewesen sein wird; dann wäre es beispielsweise enorm viel unmoralischer eine Plastiktüte zu kaufen, anstatt den ganzen Tag warm zu duschen)?
4. (harte Frage) Der Mensch kommt zu dem Schluss, dass er indem er lebt immer mehr dauerhaften Umweltschaden anrichtet (Aktivismus und alle mittelbaren Folgen mit einberechnet) und vorausgesetzt dieser Schadensposten ist nicht kompensierbar durch andere Gebiete (zB Entwicklungshilfe) nach dem effektive Altruismus. Würde der effektive Altruismus dann den Suizid des Menschen fordern?
5. Vorausgesetzt die Verlängerung der Existenz der Menschen auf der Erde verschlechtert gravierend die Funktionsfähig (im hiesigen Sinne) der Umwelt (im hiesigen Sinne) nachdem der Mensch ausgestorben ist, gebiete der effektive Altruismus dann, dass man sich gegen die Maßnahmen ausspricht?
6. Vorausgesetzt alle Maßnahmen des Einzeln (zB weil die Menschheit nicht mitmacht) haben keine Chance den Umstand zu verändern, dass das Ökosystem kollabiert (Erde wird zum Mars), gebietet der effektive Altruismus dennoch, dass man diese Maßnahmen (effektivsten, sofern der Umstand abwendbar wäre) durchführt oder "erlaubt"/ermöglicht der effektive Altruismus dann den Egoismus?
7. Vorausgesetzt die Umwelt nach dem Menschen wird lediglich durch Plastik (wegen des nicht möglichen Abbaus) beeinträchtigt und vorausgesetzt die Menschen schränken den Plastik Konsum nicht ein (das wäre wohl der springende Punkt), gebietet der effektive Altruismus dann nicht sogar, dass man sich wie eine "Umwelt-Sau" (außer Plastik) benimmt, damit sich die Zeitspanne der Existenz der Menschen verkürzt und weniger Plastik dauerhaft in die Umwelt gelangt? (wieder sehr düster hier )
Extrafrage:
X. Vorausgesetzt das Ökosystem wird zusammenbrechen und Leben (inkl. Pflanzenwelt) auf der Erde ist nicht mehr möglich und nicht wiederherstellbar (für die Natur), führt dies in der langen Betrachtung (Zwischenziele, die vor diesem Eintritt erreicht werden, werden nicht berücksichtigt) dazu, dass der effektive Altruismus seinen Anwendungsbereich verliert und es keine Bewertungen von Verhaltensweisen nach dem effektiven Altruismus mehr gibt?
Y. Vorausgesetzt in 30 Jahren wird das Leben bereits für die Menschen überwiegend qualvoll auf der Erde (Atemwegserkrankungen, UV-Krankheiten, etc), ist es dann moralisch (nur bezogen in Bezug Eltern-Kind) noch ein Kind in die Welt zu setzten?
Ya. Ähnliche Frage: Ist ein gequältes Leben der Nichtexistenz vorzuziehen?
Noch allgemein dazu:
Ich weiß es wurden viele Dinge vorgegeben, die bereits für sich selbst viel Anlass für umfangreiche Diskussionen geben und aufgrund deren etwaige Antworten auch nicht dergestalt umsetzungsfähig sind. Wenn Ihr noch was zu den vorgegebenen Dingen Sachen könnte, können wir ja den #vorgegeben einführen, damit es übersichtlich bleibt. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn der Fokus auf der vorgegebenen Lage beruht, ansonsten glaube ich kann man die Tiefe der Diskussion nicht erreichen. Natürlich klingt vieles erstmal sehr düster, ich hoffe dennoch dass dies dennoch eine gedankliche Auseinandersetzung mit der Frage ermöglicht. Anhand der Studien die ich kenne (ab 2040 Klimawandel nicht mehr aufhaltbar bei dem aktuellen Verhalten; 2050 10m Anstieg des Meeresspiegel; Klimawandel selbst nicht aufhaltbar wenn sich alle bis auf die Entwicklungsländer CO2 neutral verhalten würden) bin ich zurzeit der Ansicht, dass die Menschen es nicht schaffen zu überleben (auch wenn es bei radikaler Veränderung heute noch möglich wäre). Leider habe ich die Links zu den Studien gerade nicht zur Hand, werde wenn ich auf sie stoße aber noch nachtragen. Des Weiteren glaube ich, dass 100% altruistisches Verhalten den Menschen sehr depressiv machen würde (und somit wieder ineffektiv), folglich denke ich dass ein gewisser Bereich als egoistisch bleiben darf (abgesehen von stark schädigenden Handlungen, insb. ungerechtfertigte Straftaten, das Töten von Unschuldigen [nichtmenschliche Tiere inbegriffen ], etc).
Bei guter Gesundheit würde ich beispielsweise keinen Suizid begehen (Frage 4), auch wenn meine Umweltbilanz negativ ausfallen würde. Ab einem gewissen Punkt (insb. wenn er biologisch nicht änderbar ist) würde ich dies wohl möglich einfach hinnehmen.
Dann schon einmal Danke für Eure Meinungen und ich entschuldige mich für etwaige Rechtschreibfehler, verwirrende Ausführungen und das düstere Thema.
Liebe Grüße,
Henk
ich hoffe das Thema wurde nicht bereits eröffnet und das der Titel nicht zu verwirrend ist.
Um das Gespräch zu vereinfachen würde ich gerne zuerst einige Dinge als gegeben voraussetzen.
Definitionen (für dieses Gespräch = Nicht offiziell)
Umwelt = Das funktionierende Ökosystem (mit Lebewesen, jedoch ohne den Menschen) der Erde
funktionierend = sich selbst erneuernd und Leben hervorbringend (in Abgrenzung zB zum Mars)
Altruismus = Uneigennützigkeit
Als gegeben vorausgesetzt:
o Die Menschen werden den Klimawandel nicht überleben (+keine anderweitige planetare Besiedelung)
o (zur Vereinfachung der Abwägungen) Der Mensch wird in 100 Jahren ausgestorben sein
o Der Klimawandel wird die Umwelt im hiesigen Sinne nicht zerstören (die Erde wird nicht Mars ähnlich, sondern behält ihre Funktionalität im hiesigen Sinne)
o Die Menschen können den Klimawandel (für Ihr Überleben) nicht aufhalten
o Der Mensch ist fähig sich 100% nach dem effektiven Altruismus auszurichten und wird dies tun
Jetzt zur Hauptfrage (Ethik/Moralphilosophie):
Welche Verhaltensweisen gebietet der effektive Altruismus?
Konkretisierende Frage:
1. Ist der Einsatz von Ressourcen in die Entwicklungshilfe und Menschenhilfe allgemein (sofern dies der Umwelt nicht nützt) ineffektiv im Sinne des effektiven Altruismus?
2. Gebietet der effektive Altruismus, dass wir uns so verhalten, dass die Umwelt nach unserem Aussterben die besten Chancen zur Erneuerung hat?
3. Vorausgesetzt die Menge an Schadstoffen, die wir in die Luft abgeben, hat keinen Einfluss mehr auf das Funktionieren des Ökosystems nach dem Aussterben der Menschen, gebietet der effektive Altruismus, dass wir die Einordnung von Umweltbilanzen (zB Plastik geringer, da die Herstellung sehr CO2 arm sein soll; Konserven hoch, wegen des hohen Herstellungsaufwands) ändern, sodass nicht mehr zählt, was etwa unsere Lebensspanne auf der Erde verlängert, sondern was nach unserem Aussterben schädlicher ist? (zB Plastik, weil es nicht mehr abgebaut werden kann und sehr schädlich auch für zukünftige Lebewesen sein wird; dann wäre es beispielsweise enorm viel unmoralischer eine Plastiktüte zu kaufen, anstatt den ganzen Tag warm zu duschen)?
4. (harte Frage) Der Mensch kommt zu dem Schluss, dass er indem er lebt immer mehr dauerhaften Umweltschaden anrichtet (Aktivismus und alle mittelbaren Folgen mit einberechnet) und vorausgesetzt dieser Schadensposten ist nicht kompensierbar durch andere Gebiete (zB Entwicklungshilfe) nach dem effektive Altruismus. Würde der effektive Altruismus dann den Suizid des Menschen fordern?
5. Vorausgesetzt die Verlängerung der Existenz der Menschen auf der Erde verschlechtert gravierend die Funktionsfähig (im hiesigen Sinne) der Umwelt (im hiesigen Sinne) nachdem der Mensch ausgestorben ist, gebiete der effektive Altruismus dann, dass man sich gegen die Maßnahmen ausspricht?
6. Vorausgesetzt alle Maßnahmen des Einzeln (zB weil die Menschheit nicht mitmacht) haben keine Chance den Umstand zu verändern, dass das Ökosystem kollabiert (Erde wird zum Mars), gebietet der effektive Altruismus dennoch, dass man diese Maßnahmen (effektivsten, sofern der Umstand abwendbar wäre) durchführt oder "erlaubt"/ermöglicht der effektive Altruismus dann den Egoismus?
7. Vorausgesetzt die Umwelt nach dem Menschen wird lediglich durch Plastik (wegen des nicht möglichen Abbaus) beeinträchtigt und vorausgesetzt die Menschen schränken den Plastik Konsum nicht ein (das wäre wohl der springende Punkt), gebietet der effektive Altruismus dann nicht sogar, dass man sich wie eine "Umwelt-Sau" (außer Plastik) benimmt, damit sich die Zeitspanne der Existenz der Menschen verkürzt und weniger Plastik dauerhaft in die Umwelt gelangt? (wieder sehr düster hier )
Extrafrage:
X. Vorausgesetzt das Ökosystem wird zusammenbrechen und Leben (inkl. Pflanzenwelt) auf der Erde ist nicht mehr möglich und nicht wiederherstellbar (für die Natur), führt dies in der langen Betrachtung (Zwischenziele, die vor diesem Eintritt erreicht werden, werden nicht berücksichtigt) dazu, dass der effektive Altruismus seinen Anwendungsbereich verliert und es keine Bewertungen von Verhaltensweisen nach dem effektiven Altruismus mehr gibt?
Y. Vorausgesetzt in 30 Jahren wird das Leben bereits für die Menschen überwiegend qualvoll auf der Erde (Atemwegserkrankungen, UV-Krankheiten, etc), ist es dann moralisch (nur bezogen in Bezug Eltern-Kind) noch ein Kind in die Welt zu setzten?
Ya. Ähnliche Frage: Ist ein gequältes Leben der Nichtexistenz vorzuziehen?
Noch allgemein dazu:
Ich weiß es wurden viele Dinge vorgegeben, die bereits für sich selbst viel Anlass für umfangreiche Diskussionen geben und aufgrund deren etwaige Antworten auch nicht dergestalt umsetzungsfähig sind. Wenn Ihr noch was zu den vorgegebenen Dingen Sachen könnte, können wir ja den #vorgegeben einführen, damit es übersichtlich bleibt. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn der Fokus auf der vorgegebenen Lage beruht, ansonsten glaube ich kann man die Tiefe der Diskussion nicht erreichen. Natürlich klingt vieles erstmal sehr düster, ich hoffe dennoch dass dies dennoch eine gedankliche Auseinandersetzung mit der Frage ermöglicht. Anhand der Studien die ich kenne (ab 2040 Klimawandel nicht mehr aufhaltbar bei dem aktuellen Verhalten; 2050 10m Anstieg des Meeresspiegel; Klimawandel selbst nicht aufhaltbar wenn sich alle bis auf die Entwicklungsländer CO2 neutral verhalten würden) bin ich zurzeit der Ansicht, dass die Menschen es nicht schaffen zu überleben (auch wenn es bei radikaler Veränderung heute noch möglich wäre). Leider habe ich die Links zu den Studien gerade nicht zur Hand, werde wenn ich auf sie stoße aber noch nachtragen. Des Weiteren glaube ich, dass 100% altruistisches Verhalten den Menschen sehr depressiv machen würde (und somit wieder ineffektiv), folglich denke ich dass ein gewisser Bereich als egoistisch bleiben darf (abgesehen von stark schädigenden Handlungen, insb. ungerechtfertigte Straftaten, das Töten von Unschuldigen [nichtmenschliche Tiere inbegriffen ], etc).
Bei guter Gesundheit würde ich beispielsweise keinen Suizid begehen (Frage 4), auch wenn meine Umweltbilanz negativ ausfallen würde. Ab einem gewissen Punkt (insb. wenn er biologisch nicht änderbar ist) würde ich dies wohl möglich einfach hinnehmen.
Dann schon einmal Danke für Eure Meinungen und ich entschuldige mich für etwaige Rechtschreibfehler, verwirrende Ausführungen und das düstere Thema.
Liebe Grüße,
Henk