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Direktere Demokratie als Wegbereiter für Neues?

Direkte Demokratie bedeutet, dass jeder wahlberechtigte Bürger an den Entscheidungen teilhaben "kann". Und eigentlich ist das Demokratie in ihrem ursprünglichsten Sinn.
Naja, auch in indirekten Demokratien hat der wahlberechtigte Bürger Teil an Entscheidungen. Aber eben mittelbarer bzw indirekt, daher auch "indirekte Demokratie".
Wenn jemand in den USA zwei Parteien zur Auswahl hat, dann ist fast sicher, dass jede dieser Parteien in einer Vielzahl der Sachentscheidungen gegen die eigene Meinung stehen. Somit hat der Wähler gar keine Möglichkeit den gewünschten Einfluss auf die Sachentscheidungen auszuüben. Das ist nun nicht was unter demokratisch verstanden wird.
Denke nicht, dass das jetzt "weniger" demokratisch ist, aber so ein Zweiparteiensystem für, wie man auch sieht, zu einer Polarisierung und folglich vermehrt zu Unfrieden.
Wenn man direkte Demokratie ohne jegliche Einschränkung hat, dann mag das auch zu Unfrieden führen (weil es beispielsweise keinen verfassungsmäßigen Schutz der Minderheiten gäbe), ist aber dennoch "Demokratie in Reinform".
Da muss man aber auch aufpassen nicht dem Dunning-Kruger-Effekt zu unterliegen. Man kann natürlich auch diskutieren, ob eine Herrschaft der Elite besser als eine Demokratie ist., aber das ist dann eine ganz andere Frage. Aber Leuten mit anderen Meinungen und anderen Bildungsgraden nicht am Entscheid teilhaben zu lassen ist definitv nicht demokratisch.
Ja, dieses Problem ist ein inhärentes in einer Demokratie, und dennoch hat die Demokratie über einer "Herrschaft der Elite" die Berechtigung, weil alle, die Weisen wie die Dummen, die Folgen der Entscheidungen tragen müssen.
Daher sage ich immer: Eine funktionierende Demokratie garantiert nicht die beste Regierung, aber sie garantiert die Regierung, die das Volk verdient.
Ich glaube nicht, dass irgendwer so einen Unsinn annimmt. Natürlich heisst direkte Demokratie nicht, dass die eigene Meinung sich durchsetzt. Das kann in einer demokratischen Gesellschaft mit unterschiedlichen Ansichten gar nicht funktionieren. (Direkte) Demokratie heisst aber, dass man an den Entscheidungen auch teilhaben darf. Und genau das ist in Systemen ohne direkte Demokratie häufig nicht bzw. in sehr geringem Umfang gegeben.
Der Einfluss des Einzelnen ist in beiden gering und ich meine, nicht das Ausmaß, sondern nur die Art des Einflusses unterscheidet sich.
Die Hürde ist allerdings sehr viel höher als die Teilnahme an häufigen Abstimmungen in der direkten Demokratie. Und gerade das Schimpfen über die Politiker ist eben sehr viel weniger ausgeprägt in einer direkten Demokratie, weil die Bevölkerung vieles entscheidet und nicht irgendein Politiker. Das ist eben einer der grossen Vorteile der direkten Demokratie, dass die Mehrheitsentscheide viele eher akzeptiert werden auch wenn sie einem gegen den Strich gehen.
Naja, die Zufriedenheit mit den Wahlergebnissen (das ist ja eine direkte Befragung der Wähler!) ist hierzulande aber nicht sehr ausgeprägt.
Ich meine, das Schimpfen über die Politiker in Ländern mit langjähriger stark ausgeprägter direkter Demokratie liegt vielmehr daran, dass sich die Menschen mehr mit Politik beschäftigen und sich nicht abwenden um dann von außen aufs "Spielfeld" schreien.
 
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