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Die (kranke) Psyche des Menschen...

Naja, also ein, zwei Einwendungen hätte ich da.


schattenwesen
Der kritische Mensch ist eine genauso utopische Vorstellung wie das perfekte Leben.

Nur, wenn man zu absoluten Sichtweisen neigt. Muß denn ein Mensch, der kritisch die Dinge betrachtet, zu jeder Zeit kritisch sein? Momente der "Unaufmerksamkeit" (ich nenn's Entspannung) gehören zum Leben dazu.


Konfuzi
Ich glaube, dass Schattenwesen genau diese Notwendigkeit erkannt hat, aber auch, dass es in vielen Fällen UNMÖGLICH ist, als kleiner, unbedeutender Mensch in der Masse etwas zu tun.

Das kommt aber doch auch darauf an, wo man seine Ziele sieht - und wie dringend man diese erreichen möchte.

Was Du über das Gefühl der Ohnmacht schreibst, wenn man als Wähler der Gestaltung "seines" Staates seinen kleinen Beitrag mitgeben möchte, kennt wohl jeder. Andererseits: viele, viele kleine Dinge, die man tut, prägen nicht "den Staat" - aber vielleicht einen Freund, die Nachbarin, möglicherweise sogar den Fahrgast 2 Sitzreihen weiter in der Trambahn. Das ist das eine - vor lauter Resignation über die eigene "Sandkörnchenrolle" im großen Getriebe der Gesellschaft gar nichts mehr tun wäre vergeudete Energie und faul - muß ja nicht immer der "große Wurf" sein.

WENN ich aber meinetwegen wirklich etwas "Großes" sichtbar bewegen will, dann wird man auch die Energie und den Willen aufbringen, das zu tun. Dazu gehört aber dann Ideenreichtum, Konsequenz und vor allem der Mut, sich der Möglichkeit zu stellen, daß "die Gesellschaft" über das erbrachte Engagement lediglich die Achseln zuckt oder gar lacht. ;)

LG, wirrlicht
 
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Konfuzi hat meine etwas - wie soll ich sagen? - versteckten Gedanken genau getroffen. :D

Ich, als Einzelner, winziges Teilchen der Masse - natürlich kann ich anders wählen, vielleicht auch gar nicht, ich kann mich auch auf die Straße stellen und anderen Menschen meine Ansichten mitteilen. Aber sie werden nie so bewegend sein, dass sich mir genügend Leute anschließen um etwas Großes zu bewegen. Schon allein, weil meine Pläne, Theorien und Gedanken nicht so geordnet, ausgereift und perfekt (ich alter Perfektionist...) sind wie sie sein müssten, um die Welt auch nur ein Stückchen zu verbessern.
Dazu sind wir Menschen einfach nicht... nicht perfekt genug. Wir haben zu viele Fehler um friedlich leben zu können. Wir sind zu gierig um gerecht sein zu können (im großen Maße) und vielleicht sind wir zu dumm um zu erkennen, WAS wir falsch machen.

Man kann (meiner Meinung nach) viel verändern, aber nur wenig verbessern.

Man könnte meine Ideen natürlich mit denen eines Che Guevara vergleichen (Betonung liegt auf *könnte*, ich bin ja nicht größenwahnsinnig :D ) aber was wären sie schon außer Hirngespinste und Träumereien?

Man könnte meine Meinungen mit denen eines Hitler vergleichen - er hatte Erfolg mit seinen zu meinen kontroversen Vorstellungen. Aber was sind meine Ideen schon gegen die eines einzigen, riesigen deutschen Reiches?

Vielleicht hab ich auch einfach nicht genug Energie, Mut oder Konsequenz etwas zu verändern, vielleicht ist es aber in dem Rahmen, in dem ich es mir vorstelle, auch gar nicht möglich.

Vielleicht bin ich doch größenwahnsinnig?

Wie auch immer...

mfg

Schattenwesen
 
AW: Die (kranke) Psyche des Menschen...

hmm... ich will ja jetzt nicht sagen, dass 99% der menschheit krank und komplett irre ist, aber an manchen tagen kommt's mir so vor...

Ist doch interessant, dass nach 8 Jahren erneut diese Ansinnung auftaucht.

-> die einen bauen bomben und werfen sie auf die anderen, weil diese anderen auf sie bomben geworfen haben, welche die dritten gebaut haben um von den zweiten das geld zu kassieren wenn sie die ersten dann besiegen (auf deutsch: diese dummen vergeltung-für-die-vergeltung-der-vergeltungs-anschläge)

-> da draußen laufen zigtausend mörder, (nur mal tirol gesehen: 2 morde in 1 woche!), vergewaltiger und solche typen rum, wo kann man sich denn noch halbwegs sicher fühlen!??

-> schaut euch nur mal an wie gemein schon kleine kinder zueinander sind, das geht doch schon im kindergarten los, dass sie sich ein paar außenseiter suchen auf die dann alle losgehen


nichtmal tiere gehen so krank miteinander um wie wir manchmal...


aber trotzdem stimmt es nicht ganz, dass wir keinen lebenssinn vor augen haben, das haben manche sehr wohl.

sehen wir uns aber mal die andere seite der menschheit an:

manche leben einfach ihr stinknormales, 0-8-15 leben ohne irgendwelche besonderheiten, haben ein durchschnittliches haus, eine durchschnittliche familie, ein durchschnittliches einkommen, gehen vielleicht mal sonntags in die kirche, samstags tennisspielen, machen einmal im jahr eine grillparty, usw. usw. usw.

andere ziehen durch die welt, haben kein festes zuhause, keine festen freunde, sind überall und nirgends, haben viel und doch so wenig gesehen

dann gibt es noch eine kleine gruppe von menschen: außenseiter der gesellschaft, die anders aussehen, anders denken, anders behandelt werden und dadurch anders sind. in eine recke sitzen, beobachten, sich dadurch meinungen bilden, vielleicht feststellen wie unsinnig viele vorurteile sind, leute die früher als hexen oder irre verbrannt wurden, verkannte genies, geniale künstler. leute, die sich von der masse unterscheiden

wieder andere stecken fest in einem leben das sie hassen - andere lieben es aber, so wie es ist, oder haben gelernt es zu lieben oder müssen es einfach lieben, weil sie sonst zu außenseitern werden.

manche akzeptieren ihr leben, andere wehren sich dagegen - aber irgendwie und auf irgendeine art schätzt es jeder. denn es ist nicht selbstverständlich, dass wir hier sind. nur vergisst man das oft viel zu schnell.

ich denke nicht, dass wir die menschen, dass wir UNS, jemals verstehen werden.

aber ein bissal drüber philosophieren schadet auch nicht ;)
 
AW: Die (kranke) Psyche des Menschen...

Wenn die Leute eben meinen wollen, daß das Kranke ihr Ich ist, müssen sie, Sie und wir alle mit deren Vorstellungen leben.
Aber es macht nichts, weil es egal ist.

Ich schreibe auch hier nicht aus Spaß, daß es egal ist, ich meine das genau so.

Meine Arbeiten als Svensgar, die aus den Beiträgen der Leute hier entstehen, und die Reaktionen der Leute hier auf auf meine Beiträge, bestätigen dies immer wieder.

Es ist eine Freude, obwohl es egal ist.

 
AW: Die (kranke) Psyche des Menschen...

Egal ist :ironie: nur der Handkäse, denn der stinkt von allen Seiten ...mit und ohne :trommel::gitarre: (= Musik) ...:D
 
AW: Die (kranke) Psyche des Menschen...

Recht hast du!

Die (kranke) Psyche des Menschen


Die westliche Psychologie entwickelte sich aus der Psychotherapie.
Freud, Jung, Adler und andere Psychologen behandelten
den abnormen Menschen – den Geisteskranken. Aus diesem
Grunde ist die gesamte westliche Einstellung zum Menschen auf
den Holzweg geraten.
Freud studierte pathologische Fälle.
Natürlich – es kam ja nie ein Gesunder zu ihm, sondern nur
Leute, die geistig oder seelisch krank waren.

Das waren die Leute,
die er studierte, und aufgrund dieser seiner Studien vermeinte er,
nunmehr den Menschen zu kennen.
Pathologische Menschen
stehen nicht für den Menschen an sich. Sie sind krank; und alles,
was auf Studien an ihnen beruht, muß zwangsläufig zutiefst
irrtümlich und schädlich sein. Es hat sich bereits als schädlich
erwiesen, weil der Mensch heute aus der pathologischen Warte
betrachtet wird.
Wenn der Ausgangspunkt ein bestimmter
Geisteszustand ist, und zudem ein kranker, ein pathologischer
Zustand, dann basiert das gesamte Menschenbild auf Krankheit.
Diese Einstellung hat inzwischen zum Niedergang der gesamten
Gesellschaft des Westens geführt: denn der kranke Mensch ist ihre
Grundlage; das Pervertierte ist ihr Grundstein geworden.

sho - das mysterium der liebe (s.404)
 
AW: Die (kranke) Psyche des Menschen...

S. FREUD war als Arzt an der Heilung kranker Menschen interessiert ...

Vgl. dazu auch ausführlich:

Sigmund Freud. Sein Leben in Bildern und Texten, herausgegeben von Ernst Freud, Lucie Freud und Ilse Grubrich-Simitis, mit einer biographischen Skizze von K.R. Eissler (Frankfurt/M. 1989)​
 
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